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Human Rights Watch: Fußball als "Handlanger" Saudi-Arabiens

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Köln (SID) - Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat den Fußball-Weltverband FIFA scharf für seinen freundschaftlichen Umgang mit Saudi-Arabien kritisiert. Auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) wurde von Deutschland-Direktor Wenzel Michalski attackiert.

"Die Werte, die die FIFA und untergeordnete Verbände sich geben, sind das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben wurden. Das Verhalten ist wirklich beschämend", sagte Michalski dem Medienunternehmen Münchner Merkur/TZ: "Der Fußball macht sich zum Handlanger."

In diesem Jahr findet die Klub-WM der FIFA in Saudi-Arabien statt. Das Land, dessen Liga zahlreiche Topstars mit horrenden Millionengehältern geködert hat, gilt zudem als Favorit auf die Austragung der WM-Endrunde 2034. Sollte der Zuschlag tatsächlich an den Wüstenstaat gehen, hätte das sogenannte Sportswashing der absoluten Monarchie ihren Höhepunkt erreicht.

Laut HRW werden die Menschenrechte in Saudi-Arabien mit Füßen getreten. Demnach werden Frauen wie religiöse Minderheiten weiterhin unterdrückt, Regime-Kritiker müssen mit der Todes- oder langjährigen Haftstrafen rechnen, Pressefreiheit gibt es nicht.

"Die FIFA hat sich eine Menschenrechtsagenda auf die Fahne geschrieben. Die FIFA hat gesagt, dass man nach Katar ausdrücklich darauf achtet, dass in den Austragungsländern die Menschenrechte eingehalten werden. Das ist einfach gelogen", sagte Michalski.

Der DFB verschließt laut Michalski seine Augen davor. "Wenn man dann mal nachfragt, heißt es immer nur: Wir haben doch auch nicht so viel Einfluss, und viele andere stört es ja nicht – was sollen wir da machen? Das ist ein bequemes sich Herausreden", äußerte der Direktor: "Der DFB verrät seine eigenen Werte, die Werte des Sports."


Foto: © IMAGO/M. Popow/SID/IMAGO/M. Popow

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