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Heute gegen Holland: Deutschland drückt aufs Tempo

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Als ich dieser Tage fragte, wer zum Abschiedsspiel von Rafael van der Vaart möchte, war meine Erwartung begrenzt. Ich dachte: Vermutlich wollen nur Hamburger hin, wenn die HSV-Traditionsmannschaft gegen die Holland-Allstars antritt. Weit gefehlt! Aus allen Ecken von Deutschland meldeten sich Leser, die sich das Spiel am 13. Oktober im Volksparkstadion ansehen wollen.

Bei unserem Gewinnspiel gewonnen haben unter Ausschluss eines Notars:

  • Jens Schinkel aus Mainz,
  • Torsten Junghof aus Chemnitz,
  • Frank Toscha aus Bonn,
  • Björn Erichsen aus Hamburg,
  • Peter Pöller aus Dormagen.

Alle Gewinner dürfen mit Begleitung zum Abschiedsspiel und bekommen in diesen Tagen eine Mail mit den Details. Alle anderen haben Gelegenheit, über diesen Link an Tickets zu kommen: Bitte klicken! Ausdrücklich möchte ich dem Team um Bernd von der Heyde für die freundliche Unterstützung danken, dass wir dieses Gewinnspiel so geschmeidig anbieten konnten.

Einen langen Freitag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Heute gegen Holland: Deutschland drückt aufs Tempo

So kann Bundestrainer Löw Schlüsselspieler Sané ersetzen

Der Schlüsselspieler Leroy Sané ist am Kreuzband verletzt und fehlt beim Holland-Spiel heute in Hamburg. Bundestrainer Joachim Löw hat aber Alternativen. Wichtig ist nur: Tempo, Tempo, Tempo. Damit sind wir bei Timo Werner von RB Leipzig.

Von Alex Steudel

Ich besitze eine ganze Ladung schöner Fußballmomente, die ich ab und zu hervorkrame, indem ich an sie zurückdenke. Rickens Bogenlampen-Weitschuss zum 3:1 im Champions-League-Finale gegen Juve 1997 ist so einer. Robbens Sensationsvolleyknaller 2010 gegen Manchester auch. Oder das Elferschießen 2001, als Kahn beliebig oft gegen Valencia parierte.

Einer meiner ganz besonderen Fußballmomente fand aber in einem Frühstücksraum statt. Das war bei der WM 2010, ich hatte gerade meinem Nebenfrühstücker, einem Mann aus den USA, der im selben Hotel in Kapstadt wohnte, erzählt, dass ich deutscher Sportjournalist sei, und da ging's schon los: Die Miene des Typen hellte sich augenblicklich auf, und er zählte unverlangt und unter häufiger Verwendung des Wortes GREAT die tollen neuen deutschen Spieler auf, die er soooo liebe, und teilte dann mit gewohnt amerikanischer Zurückhaltung dem ganzen Frühstücksraum mit: "MULLER! KROSS! SHWINESTEIGER! Great! Hey, this guy's from Germany!"

Und er zeigte auf mich, als stünde ich auch im DFB-Kader, und sah dabei aus, als hätte ich ihm gerade ein Deutschland-Geschenkpaket mit Trikot, Schwarzwälder Schinken, Kuckucksuhr und Porsche 911 überreicht. Gleich am Nebentisch saß ein Mann arabischer Herkunft. Er stimmte dauernickend in die Lobeshymne ein, als hätte er, seit Monaten frühstückend, nur auf diese Gelegenheit gewartet: "NOIAH! OHSILL! KEDIRRA!!"

Ich, von Erich Ribbeck und Rudi Völler eines deutschen Fußballjahrzehnts beraubt, war in diesem Moment, ich geb's zu: glücklich und stolz zugleich. Deutschland kämpfte sich endlich mal nicht durch ein Turnier, brauchte kein Losglück und auch kein Unentschieden gegen Österreich, es wurde nicht gerumpelt, nicht gegrätscht, nein, endlich spielte eine deutsche Mannschaft wieder richtig schönen Fußball, und alle, alle bekamen es mit: die Argentinier (0:4) und die Engländer (1:4) sowieso, sogar der Ami im Frühstücksraum, alle halt. Es war das Ende eines langen Leidens, es war befreiend; so, als hätte jemand im Kettenraucherzimmer alle Fenster aufgemacht.

"Der Serge spielt bei mir immer"

Serge Gnabry bekommt für das Spiel gegen die Niederlande eine Einsatzgarantie von Bundestrainer Joachim Löw.

Heute wissen wir: Das war nur der Anfang. Es kam der WM-Sieg 2014 und dann das Tief, und jetzt kommt das Tempo.

Einen ähnlichen Fußballglücksmoment hatte ich nämlich am 19. November 2018: Nach dem WM-Desaster schickte Bundestrainer Joachim Löw gegen Holland das Sprintquartett Schulz, Gnabry, Werner, Sané aufs Feld, und das war so einmalig, so etwas hatte ich noch gar nie gesehen: Nach der Ära Rumpelfußball (1998 bis 2004) und der Ära Neuaufbau/WM-Sieg (2004 bis 2014) begann an diesem Herbstabend 2018 gegen Holland die Ära Hochgeschwindigkeit. Diese Vier spielten den Gegner eine Stunde lang in Grund und Boden.

Deutschland - Niederlande: DFB-Elf in der Zeitmaschine

Joachim Löw erklärt seine Doktrin und wird dabei von Toni Kroos argumentativ nach Kräften unterstützt: „Mit weniger Pässen zum Tor“.

Und dann kam Müller. Ausgerechnet an dem Tag, an dem eine neue Zeitrechnung im deutschen Fußball eingeläutet wurde, als junge, blitzschnelle, ballgewandte Spieler auch mal wieder am Gegenspieler einfach so vorbeikamen, ausgerechnet an dem Tag wurde der eigentlich doch echt grandiose Müller eingewechselt – und störte nur. Mit 29.

Es war schmerzhaft, das zu sehen, aber wichtig, Löw hat Müller dann (wie Boateng und Hummels) aussortiert, und so werden heute Abend (bis auf den verletzten Sané) noch mehr pfeilschnelle Deutsche auf dem Platz herumrennen und Holland nerven: Neben Sané, Gnabry, Werner und Schulz haben wir ja z.B. noch Brandt, und dann gibt es da das Jahrhundert-Talent Havertz und den immer seltener verletzten Reus.

Ist mir also bange um die Zukunft? Nö, ich glaube nicht. Ich glaube, Löw hat verstanden.

Joachim Löw und das Problem mit Kai Havertz in der Nationalelf

Vielen gilt Kai Havertz schon als bester Spieler der Bundesliga. Für Joachim Löw ist der 20-Jährige noch der Mann der Zukunft. Dabei wurde es für den Bundestrainer schon mal gefährlich, ein Toptalent spät zu integrieren.

Heute im Fernsehen

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