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Hertha BSC: Frischzellenkur dank Finanzspritze

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Die Stimmen sind unüberhörbar: Nachdem Stefan Kuntz zum zweiten Mal in Folge die U21-Junioren ins EM-Finale geführt hat, erkennt die Öffentlichkeit in ihm den künftigen Bundestrainer. Wie die DFB-Mannschaft gestern den Rückstand gegen Rumänien weggesteckt hat, das Halbfinale leidenschaftlich kämpfend drehte, verdient nicht nur größten Respekt. Man kann es nicht anders sagen: Da hat Stefan Kuntz seine Meisterprüfung abgelegt. Ich hatte diese Woche SMS-Kontakt mit ihm. Seine Antwort:   😅👍👍💪🙋‍♂  Keine Ahnung, was er mir genau mitteilen wollte. Aber Löw-Nachfolger: Der Gedanke, dass es irgendwann Stefan Kuntz wird, gefällt mir immer besser.

Einen kryptischen Freitag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Hertha BSC: Frischzellenkur dank Finanzspritze

Auf einen Schlag schwimmt der Hauptstadtklub im Geld

Der Investor Lars Windhorst kauft für 125 Millionen 37,5 Prozent von Hertha BSC. Der Verein will das Geld hauptsächlich in neue Spieler stecken.

Niemand kann voraussagen, wie ernst Lars Windhorst sein Engagement bei Hertha BSC nimmt. Zu oft hat die Bundesliga Raubritter erlebt, die mit Getöse beim Klub ihres Herzens einmarschierten und mit geknickter Rose am Revers wieder wegschlichen. Was man bisher weiß: 125 Mio. Euro steckt das frühere Wunderkind der deutschen Wirtschaft in den Hauptstadtklub. Ein weiteres Millionenpaket  könnte folgen, wenn Windhorst seinen Anteil von 37,5 auf 49,9 Prozent aufstocken sollte.

Der Spiegel, der die Story gestern veröffentlicht hat, schreibt von einem der “größten Deals der Bundesliga-Geschichte”. Für dieses Urteil müsste man die strategischen Partnerschaften beim FC Bayern oder den Börsengang des BVB ignorieren. Aber das ist auch nicht so wichtig. Fest steht jedenfalls: Die Finanzspritze des Investors wirkt bei der ergrauten Hertha wie eine Frischzellenkur. Plötzlich kann sich der Verein Spieler leisten, die vorher unerreichbar schienen, und eine attraktivere Spielweise ankündigen.

Investor ermöglicht größten Finanz-Deal der Liga-Geschichte

Nach Spiegel-Informationen steigt das frühere Wunderkind der deutschen Wirtschaft über seine Holdingfirma mit mehr als 100 Millionen Euro ein.

Das Timing könnte nicht besser sein. Mit seinem ersten Aufstieg in die Bundesliga hat der Stadtrivale Union Berlin gerade eine Leidenschaft für den Fußball entwickelt, die Hertha BSC in ihrer überdimensionierten und kalten Stadionschüssel zu verlieren drohte. Investor Windhorst hält jetzt das Schlagwort “Big City Club” entgegen und verspricht damit Großes. Plakative Parolen aber provozieren naturgemäß Abwehrkräfte im eigenen Anhang, der die Gemengelage gerne etwas übersichtlicher gestaltet haben will.

Man könnte tatsächlich in die Versuchung geraten und die neue Allianz zwischen Verein und Geldgeber als erneute Wiederbelebung auf Zeit einstufen. Es ist ja nicht lange her, dass Hertha Geld von Heuschrecken wollte und nicht vom Fleck kam. So ein Hauptstadtverein ist halt verlockend für Leute mit Geld und gilt wie so viele andere Vereine, die nicht in der Provinz angesiedelt sind, als schlafender Riese. Man kann es auch nicht anders sagen: Hertha müsste ein nationales Anliegen sein.

Lars Windhorst - wer ist der neue Hertha-Finanzier?

Lars Windhorst gilt in der Finanzwelt als umstritten. Der 42-Jährige war auch bei Unions neuem Sponsor Aroundtown beteiligt.

Spanien, England, Frankreich und mit Abstrichen Italien haben bedeutende Fußballklubs in ihren Hauptstädten. Nur Deutschland nicht. Hertha blieb unter seinem umtriebigen Manager Michael Preetz wie unter dessen Vorgänger Dieter Hoeneß klein. Was das neue Projekt mit Lars Windhorst von einem kläglichen wie bei 1860 München unterscheidet, sind zwei Dinge. Erstens: Die Hertha-Führung unter Präsident Gegenbauer geht sorgsam mit der 50+1-Regelung um, wonach der Verein immer die Mehrheit behauptet.

Man hätte in der Konstellation, wie sie Hertha aufweist, mehr als die Hälfte an der getrennten Profi-Abteilung verhökern können und dürfen. Das aber hätte ohne Not einen empfindlichen Nerv in der ohnehin gestressten Anhängerschaft getroffen. Zweitens beweist Hertha damit eine Ehrlichkeit. Windhorst heuchelt nicht kühne-haftig falsche Vereinsliebe vor, sondern sagt unumwunden: “Wir wollen Geld verdienen. Das muss bei all unseren Investitionsentscheidungen der Hauptgrund sein.”

Da weiß man wenigstens, woran man ist, und kann von den Vereinsbossen erwarten, dass sie auf die Unwägbarkeiten, die ihrem Investor in einer Bundesliga-Saison Spieltag für Spieltag begegnen, vorbereitet sind. So viel Vertrauen hat die Hertha-Vereinsführung verdient.

Das neue Schalke: Zuerst die Bosse, dann die Spieler

„Jetzt muss malocht werden“

Der FC Schalke 04 hat sein neues sportliches Führungsteam vorgestellt. Vier statt zwei - und an den Strukturen wird noch mehr verändert.

Von Thomas Lipinski

Als Felix Magath als Trainer und Manager in Personalunion neue Spieler gleich im Dutzend einkaufte, sprach Schalke-Boss Clemens Tönnies vom "Knickbus", den man für den riesigen Kader brauche. Jetzt kommt der eine oder andere Beobachter auf die Idee, das überlange Gefährt wieder aus der Garage zu holen. Damit das Team um das Team bei den Königsblauen Platz findet.

Es ist richtig: Als Folge der Katastrophensaison, die beinahe mit dem Abstieg endete, hat Schalke zahlreiche Neue verpflichtet - Trainer, Co-Trainer, Kaderplaner, Lizenzspieler-Koordinator, Integrationshelfer, Assistent des Sportvorstands, Sportpsychologe, Videoanalyst. Nur Spieler noch nicht.

Klopp-Freund Wagner und die Revolution

Nach der furchtbaren Saison soll bei Schalke alles besser werden. Dafür gibt's neues Personal. Zumindest abseits des Kaders. Die spannendste Figur ist David Wagner.

Dass der abgestürzte Vizemeister sich in der sportlichen Führung breiter aufstellt, ist dringend notwendig. Das hat die vergangene Spielzeit mit dem weitgehend beratungsresistenten Sportvorstand Christian Heidel und dem meist auf sich allein gestellten Jungtrainer Domenico Tedesco gezeigt. Sportliche Kompetenz im Management fehlte ebenso wie zeitgemäßes Scouting oder die Unterstützung für einen unerfahrenen Cheftrainer, der gar nicht alle Brände gleichzeitig löschen konnte.

Wenn jetzt ein Ex-Profi als Bindeglied zwischen Mannschaft und Management, ein Wegbegleiter für die neuen Spieler aus anderen Kulturkreisen oder zusätzliche Scouts eingestellt werden, muss allerdings die Frage erlaubt sein: Warum erst jetzt? Wie kann sich ein Klub mit einem Umsatz von 350 Millionen Euro, der in zweieinhalb Jahren neue Spieler für insgesamt 160 Millionen kaufte, solch eklatante Defizite erlauben?

Schalke hat die Entwicklung verschlafen. Hat geglaubt, es werde wie einst mit Rudi Assauer mit einem starken Mann funktionieren. Erst "Alleinherrscher" Magath, zuletzt "Alleskönner" Heidel - es hat zwei grandiose Fehlschläge gebraucht, um zu verstehen, dass ein Bundesligist mit internationalen Ambitionen heute nicht mehr wie in den 1980er oder 1990er Jahren zu führen ist.

Thomas Lipinski ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)

"Das war mein größter Fehler - das muss ich mir eingestehen"

Kurz vor der Mitgliederversammlung am Sonntag stellt Hasan Ismaik seine Sicht der Dinge bei 1860 klar. Im zweiten Teil des Kicker-Interviews übt der Investor weiter Kritik, nimmt sich dabei aber nicht aus. Zudem erklärt der 42-Jährige, wie er zur Kapitalerhöhung und zum Sponsor "die Bayerische" steht und was seine Ziele sind.

Wieder im EM-Finale!

Deutschlands Junioren wachsen über sich hinaus

Die U21-Junioren lagen schon bei der U21-EM gegen Rumänien zurück. Dann wendete sich das Blatt: Beim 4:2 wuchs Deutschland über sich hinaus

Die U21 bleibt cool im Glutofen

Für einige Minuten wirkt die U21 gegen forsche Rumänen überfordert - dann machen Waldschmidt und Amiri den Sieg klar.

Joachim Löw und Oliver Bierhoff gratulieren

Bundestrainer Joachim Löw und DFB-Direktor Oliver Bierhoff sind begeistert - und gratulieren Team sowie Cheftrainer.

Wie 2017! Im Super-Finale gegen Spanien

Trainer Stefan Kuntz kämpft nach Abpfiff mit den Tränen, erklärt im ZDF emotional: „In der Halbzeit haben wir uns gefragt, ob das die Art und Weise ist, mit der wir uns aus so einem großen Turnier verabschieden wollen. Ich kann vor meiner Mannschaft nur den Hut ziehen, wie sie reagiert hat.“ Der nächste Gegner: wie schon 2017 Spanien. Das EM-Finale: Sonntag 20.45 Uhr in der ARD.

Frauen-WM im Fernsehen

Heute 21 Uhr, ZDF: Viertelfinale, Frankreich - USA

Samstag, 15 Uhr, ARD: Viertelfinale, Italien - Niederlande

Samstag, 18.30 Uhr, ARD: Viertelfinale, Deutschland - Schweden

Auf Instagram eher authentisch als intim

Die Social-Media-Aktivitäten der deutschen Fußballerinnen sind ein wichtiger Faktor zur Gewinnung eines neuen Zielpublikums. Neben dem Sportlichen, logisch.

Was sonst noch so los ist

Von Sané bis Dembélé: Welche Stars in die Bundesliga sollen

Sané, Dembélé, Ödegaard – viele Stars stehen bei den Bundesligisten auf der Einkaufsliste. Doch wer kommt tatsächlich? Bild macht den großen Check, wer bei welchem Klub im Gespräch ist und wie wahrscheinlich ein Wechsel ist.

Drei Absagen – trotz verzweifelter Anrufe

Statt neuer Stars holt sich der FC Bayern offenbar nur lauter Körbe. Warum eigentlich?

Alle mal herhören!

Saisonabschluss bei 40 Grad

Bei 40 Grad im Schatten braucht es natürlich etwas gegen den Durst, gegen diese geistige Trockenheit, die sich seit Tagen schon ausdehnt, während die meisten von euch stöhnend in dieser Sommerpause kauern wie in einer aus Gerüchten gewobenen Hängematte. Deshalb gibt es jetzt hier die maximale Erfrischung aus dem Hause MML. Das Supermischgetränk mit allen bekannten und auch unbekannten Zutaten. Hummels im Dortmund, Leere in München. Videobeweisführungen direkt aus Mielkes Keller, Bestandsaufnahmen direkt aus dem Kleinhirn Thomas Bernhards. Herausgekommen ist eine Oase im Wüstensand der Langeweile, ein knapp siebzig Minuten langer Sommer vorm Balkon, der letzte Strohhalm in einem Cocktail.

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