zum Inhalt

Haaland zu ManCity: Ein Transfer voller Risiko

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Als Reiner Calmund XXL-Manager bei Bayer Leverkusen war, konnte er alle seine Aufgaben in einer Mission zusammenfassen: den Werksklub in Deutschland populär machen. Er tat dies mit Prominenz im Profikader, mit Entertainment bei jedem TV-Auftritt, mit Unverwechselbarkeit beim Körperbau. Zwei Titel holten sie seit dem Bundesliga-Aufstieg 1979: den Uefa-Pokal 1988 und den DFB-Pokal 1993. Und obwohl seitdem alle Hoffnungen auf Pokale stets an der Realisierung scheiterten, das Image eines Werksklubs niemals verschwinden wollte, das Stadion nur ein eingeschränktes Fassungsvermögen beanspruchte, Auswärtsreisen eher Betriebsausflügen glichen, Bayer also immer Bayer blieb, mochte man den Klub irgendwann und irgendwie - weil er ein Gesicht hatte, das man mochte. Früher Reiner Calmund, heute Rudi Völler - Sympathie pur.

Vielleicht fehlt RB Leipzig genau das.

Einen gesprächsbereiten Mittwoch wünscht

Euer Pit Gottschalk

Haaland zu ManCity: Ein Transfer voller Risiko

Borussia Dortmund macht seinen Wechsel offiziell

Borussia Dortmund macht seinen Wechsel offiziell

Torjäger Erling Haaland wechselt von Borussia Dortmund zu Manchester City. Am Dienstag wurde offiziell Vollzug gemeldet.

Von Alex Steudel

Es war einerseits klar, dass Erling Haaland zu Manchester City wechseln würde. Schon der Papa des Dortmunders, Alf-Inge, hat ja dort gespielt. Und die Auswahl war eingeschränkt: Chelsea hatte Besitzerwechsel, Real Madrid Benzema. Und City das Geld.

Und damit kommen wir zum Andererseits. Streng genommen ist ManCity der einzige Spitzenklub, zu dem Haaland nicht passt. Der bald 22-Jährige spielt nämlich gern vorn in der Mitte. Er steht für das, was wir früher Sturmtank nannten. Er ist 1,94 Meter groß, gefühlte 200 Kilo schwer, aber schnell wie Schall.

Leider ist Pep Guardiolas natürlicher Feind der Mittelstürmer. Dass es die Position heute noch gibt, hält der City-Trainer für einen Anachronismus. Seine Teams agieren wie Moskitoschwärme nach Sonnenuntergang, sie stechen immer und überall. Einen Mittelstürmer habe ich in einem Moskitoschwarm noch nie gesehen. Hätte Pep bei der Fifa was zu melden, er dürfte als erstes die Rückennummer 9 abschaffen.

Kapitalanlage in Schwarz-Gelb

Kapitalanlage in Schwarz-Gelb

In der Ad-hoc-Meldung des Bundesligisten hieß es, der "positive Effekt" auf die BVB-Bilanz  werde sich in einer Größenordnung von 35 bis 40 Mio. Euro bewegen.

Wie soll das was werden mit den beiden?

Anschließend würde Pep übrigens gern bei der Uefa vorbeischauen und Financial Fairplay abschaffen. Das empfindet er als Belästigung. Es verpflichtet Klubs, nicht allein vom Besitzergeld zu leben. Das ist Haalands zweites Risiko: ManCity sprang schon einmal einer Bestrafung gerade so von der Schippe, bei nächstbester Zuwiderhandlung droht die Hölle: Europa League mit Union Berlin.

Bei ManCity verstehen sie das nicht, dort leben sie eine besondere Philosophie: Wir sparen uns das Sparen. Der amtierende Meister ist die unumstrittene Nummer 1 der oligarchenbereinigten Geldausgeb-Rangliste des Fußballs. Man gibt grundsätzlich deutlich mehr für Spieler aus, als reinkommt.

Illustration: Jens Uwe Meyer / bergfest.at

Eigentlich ist es ja bewundernswert. Wenn Scheich Mansour einen Haaland braucht, fördert er einfach nach Feierabend zwei Minuten länger Öl. Insgesamt werden für den Norweger im Sommer wohl an die 150 Millionen Euro den Besitzer wechseln.

Natürlich, sagen viele, hat die ganze Angelegenheit ihren Reiz. Wie schlägt sich ein Top-Spieler, der überhaupt nicht zu seinem Umfeld passt? In Deutschland kennen wir das, wir nennen es Terodde-Erste-Liga-Effekt oder Zum-HSV-Wechseln.

Bei Haaland kommt noch etwas dazu: Was macht eigentlich einer, der sensationell schnelle Konter fahren kann, wenn es gar keine Konter mehr gibt? Guardiola ist der geborene Ballbesitzer.

Das sind mögliche Haaland-Nachfolger

Das sind mögliche Haaland-Nachfolger

Nach dem Abgang von Erling Haaland gibt es in Dortmund eine große Frage: Wer wird der neue BVB-Torjäger? T-Online nennt sechs mögliche Nachfolgekandidaten.

Okay, ich weiß: Das ist ein bisschen übertrieben. Natürlich müsste sich ein sensationeller Fußballer überall behaupten können. Vergessen wir aber auch nicht: Haaland ist jung, er hatte schon Strauchelphasen, er hat Schwächen (Kopfballspiel), und er ist ein bisschen verletzungsanfällig.

Vielleicht findet ja Pep eine neue Position für ihn. Den ganz falschen Neuner zum Beispiel, oder die vorfallende Zehn.

Wie immer es kommt: Haaland und ManCity, das ist 2022/23 das spannendste Experiment im Weltfußball. Ich freue mich schon darauf.

Steudel-Kolumnen gibt's auch als Buch – der Titel: "UND AM ENDE GEWINNEN IMMER DIE BAYERN", 268 Seiten. Hier bestellen!

Karim Adeyemi unterschreibt bei Borussia Dortmund

Karim Adeyemi unterschreibt bei Borussia Dortmund

Das Wappen hat er jetzt schon auf der Brust... Nationalspieler Karim Adeyemi kommt von RB Salzburg zu Borussia Dortmund. Der Deal, der sich schon über Monate angedeutet hatte, machten beide Klubs am Dienstagnachmittag offiziell.

Heute im Fernsehen

TV-Programm

21.15 Uhr, Sky: Wolverhampton - Manchester City

Was sonst noch so los ist

Champions League: Reförmchen statt Reform

Champions League: Reförmchen statt Reform

Beim Meeting in Wien nimmt das Uefa-Exekutivkomitee weitreichende Änderungen am ursprünglich geplanten Champions-League-Format vor und kommt damit den Kritikern entgegen.

Trinken für den guten Zweck

Trinken für den guten Zweck

Die Fans des 1. FC Köln haben wieder mal Herz bewiesen. Für die Ukraine-Hilfe der FC-Stiftung spendeten die Anhängerinnen und Anhänger ihr Becher-Pfand, insgesamt rund 18.500 Euro.

Union: Abschied mit Wehmut

Union: Abschied mit Wehmut

Und wieder endet ein Kapitel Klubgeschichte: Grischa Prömel steht vor seinem letzten Einsatz für den 1. FC Union. Der Abgang schmerzt den Klub – und auch den Spieler selbst.

Ticketanfragen übertreffen alles

Ticketanfragen übertreffen alles

Bei Eintracht Frankfurt hat die Vorbereitung auf das nächste Jahrhundertspiel längst begonnen, die Planungen fürs Europa-League-Finale laufen auf Hochtouren – vor und hinter den Kulissen.

Trainerwechsel kurz vor der Relegation

Trainerwechsel kurz vor der Relegation

Nach dem verpassten Direktaufstieg herrscht  Unruhe beim FCK - mal wieder. Trainer Marco Antwerpen muss unmittelbar vor den Dresden-Spielen gehen - Dirk Schuster übernimmt.

Fifa heißt bald nicht mehr Fifa

Fifa heißt bald nicht mehr Fifa

Lange gab es Gerüchte, jetzt ist es offiziell: "FIFA", der Fußball-Simulator für die Spielkonsole, heißt ab 2023 nicht mehr "FIFA". Das gab Entwickler Electronic Arts gab bekannt.

Alle mal herschauen!

EM 2024: Eröffnung in München, Finale in Berlin

EM 2024: Eröffnung in München, Finale in Berlin

Die Frage nach dem Finalort für die EM 2024 hieß: Berlin oder München? Nun hat die Uefa eine Entscheidung getroffen - und die Hauptstadt zum Final-Ausrichter gemacht. Es ist wie bei der WM 2006: Das Turnier wird in München eröffnet. Neben Berlin und München rollt der Ball in acht weiteren Stadien: Hamburg, Frankfurt, Köln, Dortmund, Gelsenkirchen, Düsseldorf, Leipzig und Stuttgart.

Kommentare

Aktuelles