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München - Wäre Jürgen Klinsmann englischer Nationaltrainer, er wüsste genau, was zu tun ist. "Ich denke, England muss die Schweizer überraschen und etwas anderes ausprobieren", schrieb der frühere Bundestrainer vor dem EM-Viertelfinale der bislang enttäuschenden "Three Lions" gegen die Schweiz in einer Kolumne für die britische Boulevardzeitung The Sun. "Und das", so Klinsmann, "könnte ein gutes, altes 4-4-2 sein."
Laut dem 59-Jährigen sollte der viel kritisierte Nationaltrainer Gareth Southgate auf eine Doppelspitze mit Bayern-Stürmer Harry Kane und Ivan Toney setzen. "Ich denke, dass es funktionieren könnte, und wenn Gareth das auch so sieht, sollte er es tun", schrieb Klinsmann: "Das ist der Zeitpunkt, an dem man als Trainer bei einem Turnier auf sein Bauchgefühl vertrauen muss und sich nie vor unpopulären Entscheidungen drücken darf."
Im Spiel der Engländer gegen "die beste Schweizer Mannschaft aller Zeiten" am Sonntag (18.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) erwartet Klinsmann erneut "ein echtes Drama, vielleicht so dramatisch wie das Wechselbad der Gefühle am Sonntag gegen die Slowaken". Gegen den Außenseiter hatten sich die Engländer im Achtelfinale erst durch einen Last-Minute-Treffer von Jude Bellingham in die Verlängerung gerettet.
In die laute Kritik an Southgate und seinem Team wollte Klinsmann derweil nicht einstimmen. "England hat nicht gut gespielt, aber sie haben nicht aufgehört, an sich zu glauben, sie haben nicht aufgehört zu arbeiten", schrieb der frühere Profi von Tottenham Hotspur: "Die Leute unterschätzen, wie schwierig es sein kann, Mannschaften zu überwinden, die den Bus parken."
Foto: © AFP/SID/HECTOR RETAMAL