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Gut für Bayern: Kahn lebt!

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreude!

Union Berlin ist mir ein Rätsel. Der Kader verzeichnet einen Marktwert von 104,3 Mio. Euro und marschiert als Tabellenführer durch diese Bundesliga-Saison, als sei's selbstverständlich, was hinter ihm liegt.

Zum Beispiel Bayern München mit 878,7 Mio. Euro und Borussia Dortmund mit 483,15 Mio. Euro Marktwert. Alles "eine Momentaufnahme", wie Union-Manager Oliver Ruhnert meint? Vielleicht.

Aber: Immer Glück ist auch kein Zufall. Die Mannschaft gewinnt öfter als Bayern (6:4), schießt mehr Tore als Dortmund (16:13), kassiert die wenigsten Gegentore (6), steckt obendrein eine Dreifachbelastung weg.

Eine Woche nach der bisher einzigen Pleite in Frankfurt (0:2) und drei Tage nach dem Skandalspiel von Malmö (1:0) folgte gestern der sechste Saisonsieg in Stuttgart (1:0). Vorsprung auf Bayern: vier Punkte.

Kommenden Sonntag spielt Union in der Alten Försterei gegen den ewigen Bayern-Jäger Borussia Dortmund. Setzt Trainer Urs Fischer dort seine Erfolgsserie fort, gibt es keine Ausreden mehr.

Dann wird Union Berlin der Titelfrage nicht mehr ausweichen können. Wer nach fast einem Drittel der Saison Spitzenreiter ist, souverän und nicht erschlichen, lernt eine ganz neue Drucksituation kennen.

Die Öffentlichkeit wird sich nicht mehr mit dem Hinweis auf Momentum und Aufbauarbeit abspeisen lassen. Dann wird sich zeigen, ob stimmt, was wir vermuten: dass in der Mannschaft Großes steckt.

Einen erhellenden Montag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Immer wieder sonntags

VfB Stuttgart - Union Berlin | Bundesliga Tore und Highlights 9. Spieltag | SPORT1
Nicht schön, aber erfolgreich

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Drei Tage nach dem wichtigen Sieg in Malmö tun sich die Berliner beim noch sieglosen VfB Stuttgart schwer. Doch Paul Jaeckel köpft Union nach einer Ecke zum Sieg. Die Eisernen bleiben Tabellenführer.

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Altbier, Kaffee und Streuselkuchen

Lars Stindl hat schon viel erlebt, doch sein Tor beim 5:2 gegen den 1. FC Köln war ein spezieller Moment. Wie er seinen Treffer, den Jubel und den Derbysieg erlebte, schilderte er nach dem Spiel.

Hertha BSC - SC Freiburg| Bundesliga Tore und Highlights 9. Spieltag | SPORT1
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Ein Punkt ist besser als kein Punkt. So oder so ähnlich lautet aktuell das Motto von Hertha BSC: Man verpasst auch gegen Freiburg den ersten Heimsieg der Saison und holt das vierte Remis in Folge.

Alle Bundesliga-Highlights im Video: Hier klicken!

Gut für Bayern: Oliver Kahn lebt!

Erst Wutausbruch, dann Selbstironie

Erst Wutausbruch, dann Selbstironie

Bayern Münchens Vorstandschef Oliver Kahn hat am Morgen nach seinem heftigen Wutausbruch ein feines Gespür für soziale Medien bewiesen. Kahn twitterte am Sonntag selbst den längst viral gegangenen Clip, der zeigt, wie er in seinem Sitz zusammensackt und schreiend auf eine Plexiglasbande einschlägt.

Von Alex Steudel

Dortmund-Drama hin, Modeste her – die schönste Nachricht des Wochenendes lautet: Kahn lebt!

Der Bayern-Boss sorgte Samstagabend mit seinem Gefühlsausbruch auf der Tribüne des Signal-Iduna-Parks weltweit für Aufsehen. Und ich dachte: Mensch, habe ich das vermisst!

Diese tektonischen Gesichtsverwerfungen!

Oliver Kahn bedeutete ja früher: andere anbrüllen, beißen, schubsen. So trieb Kung-Fu-Olli seine Teams von Erfolg zu Erfolg. Im Nebenjob war er der beste Torhüter der Welt.

Aber als dann der Titan, wie wir ihn nannten, für immer vom Rasen ging, verwandelte er sich. Wurde Professor Botox. Keine einzige Gesichtsregung mehr erkennbar, alles glattgezogen. Er postete sogar auf Englisch.

In Fachkreisen nennt man den Drang, plötzlich jemand anderer sein zu wollen: "Schweini-Syndrom". Auch Schweini versuchte nach seiner Karriere als Fußballer, ein Staatsmann zu werden. Er ließ eigenartige Dokus drehen, verwirrende Biografien schreiben. Bastian "Blut, Schweiß und Tränen" Schweinsteiger läuft heute rum wie George Clooney und macht Baumarktwerbung.

Ich hatte Angst, dass Kahn genauso endet. Als Bayern-Vorstand war er eine motivatorische Enttäuschung. Keine Spur mehr vom grimmigen, entschlossenen, erfolgsbesessenen Kraftpaket, das Probleme mit einem einzigen Zähneknirschen löst.

Dabei könnte ein wahnsinniger Chef seinen neuen Untertanen ziemlich guttun. Wir wissen seit Uli Hoeneß, dass Wahnsinn ein Team zu Höchstleistungen treibt.

Illustration: Jens Uwe Meyer / bergfest.at

Als ich mich jedenfalls gerade damit abfinden wollte, dass das nichts mehr wird, und dachte: Wir haben Kahn für immer verloren – genau da passierte Dortmund.

Anthony Modestes 2:2 in letzter Sekunde weckte Godzilla.

Der Abend wird in die Geschichte eingehen. Aber nicht das Ergebnis, nein, sondern Kahn: Wie er leidet, vom Stuhl runterrutscht, wie er brüllt, die Arme hochschmeißt, auf die Glascheibe vor sich haut.

Endlich echtes Leid! Ich habe es so vermisst.

Kahn riss seinen Mund so unfassbar weit auf, dass ich mir Sorgen um die Menschen in den drei Sitzreihen vor ihm machte. Einmal falsch einatmen, dachte ich, und die sind alle weg.

Hoeneß: Das fehlt dem FC Bayern

Hoeneß: Das fehlt dem FC Bayern

Uli Hoeneß hat Klartext geredet! Der Bayern-Ehrenpräsident erklärt, was er gerade vermisst: "Eines ist ganz sicher: Ich glaube schon, dass uns ein Neuner fehlt."

Kahn war am Samstagabend für einen Moment endlich wieder: der Alte. Er hat es selbst gemerkt. Gestern postete er seinen eigenen Vulkahn-Ausbruch. Und mischte sich via Twitter auch noch in den Doppelpass ein.

Kahn hat Feuer gefangen. Ich hoffe, dass es jetzt für immer brennt. Wir brauchen nämlich den alten Olli, die Reaktionen im Netz beweisen es. Diplomaten und Aktendeckel hat der Fußball genug. Es besteht gesonderter Bedarf an Wahnsinn.

Oliver Kahn, bitte komm' für immer zurück!

Steudel-Kolumnen gibt’s auch als Buch – der Titel: “UND AM ENDE GEWINNEN IMMER DIE BAYERN”, 268 Seiten. Hier bestellen!

Borussia Dortmund - Bayern München | Bundesliga Tore und Highlights 9. Spieltag | SPORT1

BVB und FC Bayern endlich auf Augenhöhe

Der BVB beweist mit dem 2:2 gegen den FC Bayern, dass er näher an den Rekordmeister herangerückt ist. Die Meisterschaft scheint offen wie lange nicht. Kommentar von Sport1-Chefreporter Patrick Berger.

Heute im Fernsehen

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Schalke-Trainer Frank Kramer gerät nach der erschreckend deutlichen Pleite zunehmend unter Druck, erstmals gab es aus dem Fanlager – wenn auch vereinzelte – "Kramer raus!"-Rufe.

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Ausrichter Deutschland hat sich viel vorgenommen für die Fußball-EM 2024. Es soll ein fröhliches, buntes, diverses, inklusives Fest werden. Bei der Gruppenauslosung wird der Ukrainekrieg ausgeblendet.

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