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Wolfsburg (SID) - Das Warten geht auch nach 329 Tagen weiter: Die Auswärts-Misere von Eintracht Frankfurt in der Bundesliga nimmt einfach kein Ende. Die Mannschaft von Trainer Dino Toppmöller verlor am sechsten Spieltag verdient mit 0:2 (0:1) beim VfL Wolfsburg und bleibt damit im Jahr 2023 auswärts ohne Sieg (sechs Unentschieden, sieben Pleiten). Toptorjäger Jonas Wind (31./84.) traf doppelt für die Wölfe, bei der Eintracht sah Spielmacher Mario Götze zu allem Überfluss auch noch die Gelb-Rote Karte (59.).
Frankfurt agierte vor 28.323 Zuschauern insgesamt zu passiv und zaghaft, damit musste Toppmöller im zehnten Pflichtspiel als Eintracht-Trainer seine erste Niederlage hinnehmen. Die Hessen bleiben damit als Achter im Niemandsland der Tabelle hängen, Wolfsburg klettert nach dem dritten Heimsieg unter dem ehemaligen SGE-Coach Niko Kovac auf Platz sieben. Frankfurts letzter Bundesliga-Auswärtssieg datiert vom 5. November 2022 (2:1 beim FC Augsburg).
"Wir wollen den Gegner vor Probleme stellen und das Spiel mit Ball dominieren", hatte Toppmöller vor der Partie gesagt und auch deshalb Götze anstelle von Niels Nkounkou zurück in die Startelf beordert - doch den Ton gab zunächst Wolfsburg an. Frankfurt brauchte einige Minuten, um sich an die gute Organisation der Hausherren zu gewöhnen, hatte dann aber gleich die beste Gelegenheit der Anfangsphase: Ellyes Skhiri zielte nach einer schönen Kombination aber zu ungenau (21.).
Zehn Minuten später präsentierte sich Wind einmal mehr in Topform, der Däne hatte bei einem Abpraller den richtigen Riecher - und schob ohne Probleme ein. Kurz vor Schluss übertraf er mit seinem zweiten Treffer zudem seinen Saisonbestwert aus dem Vorjahr und stellte einen Klubrekord auf - sieben Tore nach sechs Spieltagen hatte zuvor noch nie ein Wolfsburger geschafft.
Zwar hatte der Ex-Wolfsburger Omar Marmoush kurz nach dem Rückschlag eine hervorragende Gelegenheit zum Ausgleich, doch insgesamt verunsicherte der Gegentreffer die Eintracht, die Wölfe waren danach schneller, wacher, aggressiver.
Mit der Zeit versuchte Frankfurt dann mehr und mehr Druck aufzubauen, schneller in die Spitze zu spielen - doch Wolfsburg verteidigte meist geschickt. In Unterzahl nach dem Platzverweis für Götze, der in der ersten Hälfte die Ausführung eines Freistoßes blockiert hatte und Mattias Svanberg in die Hacken trat, fehlte Frankfurt dann die Kraft für einen entschlossenen Schlussspurt. Stattdessen machte Wind alles klar: Erst scheiterte der Däne mit einem Foulelfmeter an Nationaltorhüter Kevin Trapp, den Nachschuss verwandelte er aber sicher.
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