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FC Bayern: Ist Leroy Sané wirklich 100 Mio. Euro wert?

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Mein Freund Mark Challinor, seit Jahrzehnten Dauerkartenbesitzer beim FC Liverpool, hatte sich monatelang auf das Finale in der Champions League gefreut. Er buchte Flug und Hotel, noch bevor Jürgen Klopp und seine Truppe das Halbfinale gegen den FC Barcelona spektakulär überstanden hatten. Bei der Ticketverlosung in Liverpool zahlte sich seine Weitsicht aus. Er bekam den Zuschlag: eine Eintrittskarte für das Endspiel in Madrid. Als er am Samstag mit der U-Bahn von der Fanzone zum Wanda Stadion fuhr, stahl ihm ein Taschendieb das Ticket - Mark Challinor war am Boden zerstört.

Geld und Papiere - interessierten ihn nicht. Mark Challinor wollte ja ins Stadion und kam nicht rein. Die erste Halbzeit verbrachte er in einer Kneipe, die zweite auf dem Polizei-Revier. Vom Ergebnis erfuhr er hinterher, weil die Internetverbindung so schlecht war. Die Lokalzeitung berichtete groß von seinem Unglück. Was wir uns gestern fragten: Haben schon alle Bundesliga-Klubs eTickets, die man aufs Handy laden und online jederzeit abrufen kann? Von Bayern München und Fortuna Düsseldorf weiß ich, dass sie den Service anbieten. Wie ist es in den anderen Vereinen?

Mit der Deutschen Fußball-Liga (DFL) habe ich gestern zu diesem Thema telefoniert. Aber man konnte mir nicht helfen. Der Ticketverkauf ist Sache der Vereine. Mich wundert das. In den USA kann man flächendeckend sein Ticket online kaufen (auch von Dauerkartenbesitzern, die nicht zum Spiel gehen können) und online verfügen. Das müsste es doch auch in Neuland geben, nicht wahr? Oder bin ich gerade zu optimistisch?

Einen straffreien Dienstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

FC Bayern: Ist Leroy Sané wirklich 100 Mio. Euro wert?

„Es geht um Beträge, die sind Wahnsinn“

Die Bayern wollen Leroy Sané zurück in die Bundesliga holen. Doch der Transfer des Nationalspielers gestaltet sich alles andere als leicht. Nun spricht Präsident Uli Hoeneß über den aktuellen Stand der Dinge.

Seit drei Jahren spielt Leroy Sané bei Manchester City. Die Ablösesumme, die Schalke 04 damals kassiert hat, so um die 50 Mio. Euro, war er ganz sicher wert. Seine Flankenläufe und seine Tore trugen maßgeblich dazu bei, dass Startrainer Pep Guardiola mit seiner Mannschaft zweimal Meister in der Premier League werden durfte.

Die Sané-Bilanz konkret: 25 Tore und 31 Torvorlagen in 89 Erstliga-Einsätzen - das kann sich gewiss sehen lassen. In der Bundesliga war die Leistung des mittlerweile 23-Jährigen nicht besser: elf Tore und sieben Torvorlagen in 47 Spielen. Trotzdem muss man die Frage stellen: Ist Leroy Sané an die 100 Mio. Euro wert?

"Ausnahmespieler, der uns gut zu Gesicht stünde"

Ein erstes Angebot ist wohl gescheitert, ein Bayern-Star will ihn trotzdem nach München locken: Innenverteidiger Niklas Süle spricht sich in einem Sport1-Interview für eine Verpflichtung des Flügelspielers aus.

Welche Ablösesumme Bayern München tatsächlich Manchester City geboten hat, ist nicht exakt überliefert. Man darf aber davon ausgehen, dass der kolportierte Betrag von 80 Mio. Euro stimmt. Bayern-Präsident Uli Hoeneß nannte die Forderung aus England “Wahnsinn”, als sein Angebot abgewiesen wurde. 80 Mio. Euro kann aber kein Wahnsinn für ihn sein, wenn er denselben Betrag auch für einen Verteidiger (Lucas Hernandez) auszugeben bereit ist. Der Wahnsinn muss folglich darüber liegen. Sogar über 100 Mio. Euro? Dass Hoeneß den Wunschtransfer als “eher unwahrscheinlich” bezeichnet, muss nichts heißen.

Gespieltes Desinteresse gehört zur Verhandlungsführung dazu. In Wirklichkeit träumt Hoeneß von einer Beschleunigung seiner Mannschaft, seit Arjen Robben und Franck Ribery von ihrem Abschied wissen. Kingsley Coman und Serge Gnabry hat er schon. Fehlen noch Timo Werner und Leroy Sané. Mit diesen beiden Hochgeschwindigkeitsspielern wäre Bayern in der Lage, den Flügelflitzern  des neuen Champions-League-Siegers FC Liverpool, Mo Salah und Sadio Mané, ein ebenso schnelles Duo entgegenzusetzen. Das kostet aber. Bayern kauft fast immer überteuert ein.

Weiter als Özil und Ballack: Kai Havertz ist der Unvergleichbare

Sportgeschäftsführer Rudi Völler fühlt sich bei seinem Youngster an Michael Ballack und Mesut Özil erinnert. Ein Blick auf die Karrieren der Profis zeigt jedoch: Bayers Mittelfeldspieler ist ihnen in seiner Entwicklung weit voraus.

Salah kostete vor zwei Jahren 42 Mio. Euro, als er vom AS Rom zum FC Liverpool wechselte. Heute ist er 150 Mio. Euro wert. Der FC Bayern hätte ihn nur entdecken und überzeugen müssen. Dann hätte Hoeneß ein dickes Geschäft machen können. Stattdessen kam James Rodriguez, ein Bankdrücker von Real Madrid, und darf jetzt wieder gehen.

Wenn also Hoeneß überzeugt ist, dass Sané die Mannschaft weiterbringt, darf er bei plus oder minus 10 oder 20 Mio. Euro nicht zucken. So sind die Zeiten heute. Aber wie bei James muss ein Gedanke ausgesprochen und ausdiskutiert werden: Es wird schon einen Grund haben, warum Sané bei Manchester City zuletzt so häufig auf der Bank gesessen hat.

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Nations League: In Portugal geht das Spielchen weiter

Von Marco Heibel

Uefa-Präsident Aleksander Ceferin kann sich vermutlich glücklich schätzen, dass der FC Liverpool das Champions-League-Finale am Samstag gewonnen hat. So war LFC-Teammanager Jürgen Klopp mindestens noch freudetrunken, als sich sechs seiner müden Profis zu den aus seiner Sicht "sinnlosen" Finalrundenspielen der Nations League nach Portugal aufmachten.

Abwehr-Gigant Virgil van Dijk und Giorginio Wijnaldum kämpfen mit den Niederlanden am Donnerstag in Guimaraes gegen England mit den Klubkollegen Trent Alexander-Arnold, Joe Gomez und Reds-Kapitän Jordan Henderson um den Finaleinzug bei der Premiere des Wettbewerbs. Hinzu kommen vier Spieler des unterlegenen Königsklassen-Finalisten Tottenham Hotspur, darunter der gerade genesene Stürmerstar Harry Kane.

Bereits 24 Stunden zuvor fordert Liverpools Top-Joker Xherdan Shaqiri mit der Schweiz in Porto Europameister Portugal heraus (jeweils 20.45 Uhr). Macht unter dem Strich zehn Spieler aus dem Champions-League-Finale, die noch einmal Kräfte mobilisieren und Spannung aufbauen müssen - obwohl der sportliche Stellenwert überschaubar ist.

"Wenn wir nicht lernen, unsere Spieler besser zu pflegen, killen wir dieses wunderschöne Spiel", hatte Klopp zuletzt gewettert. Der 51-Jährige ist einer der größten Kritiker des neu geschaffenen Wettbewerbs, der die Test-Länderspiele ersetzt.

Die englischen Fans strömen trotzdem in Scharen nach Portugal. 18.000 Anhänger der Three Lions werden am Donnerstag in Guimaraes erwartet, das Estadio Dom Afonso Henriques bietet allerdings nur Platz für 30.000 Menschen. Nationaltrainer Gareth Southgate richtete vorsichtshalber bereits einen Appell an die Fans: "Ihr seid ein Teil unserer Mannschaft. Macht das Land stolz." Was er damit meint: Benehmt Euch!

"Nur weil Du Kugeln gezogen hast"

Am Mittwoch wird Gianni Infantino als Fifa-Präsident wiedergewählt, daran gibt es keinen Zweifel. Aber sehr wohl Widerspruch: Der ehemalige Uefa-Präsident Michel Platini rechnete am Montag mit dem 49-Jährigen ab.

Gegen die Niederländer, die Deutschland in der Gruppenphase hinter sich ließen, erwartet der frühere Nationalspieler "ein hitziges Duell. Beide Mannschaften ähneln sich sehr." Für Oranje, das die Qualifikation für die EM 2016 und die WM 2018 verpasst hatte, ist die Endrunde nach Ansicht von Bondscoach Ronald Koeman eine "gute Gelegenheit zu zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind."

Der stets titelhungrige fünfmalige Weltfußballer Cristiano Ronaldo und Portugal setzen auf den Heimvorteil. "Wir sind nicht besser als die anderen, aber die anderen werden es schwer haben, vor unseren Fans besser zu sein als wir", sagte Nationaltrainer Fernando Santos.

Achten sollte man bei den Portugiesen neben Ronaldo (34) auf Joao Felix: Der 19 Jahre alte Wunderknabe von Benfica Lissabon wird von halb Europa gejagt und könnte seinen Marktwert bei dem Mini-Turnier weiter steigern.

Die Schweiz mag auf dem Papier der Underdog sein. Die Eidgenossen, die mit neun Bundesliga-Legionären nach Portugal reisen, sind angestachelt von der Aussicht, im Finale am Sonntag (20.45 Uhr) ihren ersten Titel feiern zu können. "Es sollte nicht nur für mich, sondern für die ganze Schweiz das Ziel sein, das Turnier zu gewinnen", erklärte Nationaltrainer Vladimir Petkovic.

Lohnen würde sich der Sieg auch finanziell: Neben einem 71 cm großen Silberpokal erhält der Sieger insgesamt 10,5 Millionen Euro. Der unterlegene Finalist verdient immerhin neun Millionen Euro. Platz drei ist acht Millionen Euro wert, der Vierte streicht sieben Millionen Euro für den Trip nach Portugal ein.

Die neun wichtigsten Fragen zur National League

Was steht an?

Die Fußball-Nationalmannschaften von Gastgeber Portugal, England, der Schweiz und den Niederlanden ermitteln den ersten Gewinner der Nations League.

Warum ist die deutsche Mannschaft nicht dabei?

Weil sie sich nicht qualifiziert hat. Die Auswahl von Bundestrainer Joachim Löw blieb in ihrer Gruppe gegen die Niederlande und Weltmeister Frankreich in vier Spielen ohne Sieg und stieg in die Liga B ab. Dort geht es bei der zweiten Auflage der Nations League ab Herbst 2020 um die Rückkehr in die Top-Kategorie. Deutschland spielt stattdessen in der EM-Qualifikation in Weißrussland und gegen Estland.

Wann und wo wird beim Final Four gespielt?

Los geht es am Mittwoch in Porto mit dem Duell zwischen Europameister Portugal und der Schweiz, die als einziger Endrundenteilnehmer noch ohne jeden Titel ist. Im zweiten Halbfinale am Donnerstag in Guimaraes begegnen sich der WM-Vierte England und die Niederlande. Die Sieger beider Spiele treffen am Sonntag in Porto im Finale aufeinander (alle Spiele um 20.45 Uhr), die unterlegenen Halbfinalisten spielen zuvor in Guimaraes um Platz drei (15 Uhr).

Welche Stars sind dabei?

Obwohl die Saison lang war, haben die vier Nationaltrainer für die vielfach kritisierten Spiele (Stichwort: Überbelastung) nahezu die bestmöglichen Spieler nominiert. Portugal wird vom fünfmaligen Weltfußballer Cristiano Ronaldo angeführt, bei den Engländern ist der gerade von einer Knöchelverletzung genesene WM-Torschützenkönig Harry Kane dabei. Bei den Niederländern mischt neben den Ajax-Stars Frenkie de Jong und Matthijs de Ligt auch Star-Verteidiger Virgil van Dijk mit, der mit dem FC Liverpool erst am Samstag das Finale der Champions League gegen Tottenham Hotspur um Kane gewann. Achten sollte man bei den Portugiesen neben Ronaldo (34) auf Joao Felix: Der 19 Jahre alte Wunderknabe von Benfica Lissabon wird von halb Europa gejagt und könnte seinen Marktwert bei diesem Turnier weiter steigern.

Sind Bundesligaspieler im Einsatz?

Sogar eine ganze Menge. Portugals Nationaltrainer Fernando Santos hat Raphael Guerreiro von Borussia Dortmund nominiert, sein Klubkollege Jadon Sancho steht im Aufgebot der Engländer. Die Schweiz ist gar mit neun Bundesliga-Akteuren vertreten. Allein Borussia Mönchengladbach stellt fünf Spieler ab: Yann Sommer, Nico Elvedi, Michael Lang, Denis Zakaria und Josip Drmic. Hinzu kommen Yvon Mvogo (RB Leipzig), der Dortmunder Verteidiger Manuel Akanji, Renato Steffen vom VfL Wolfsburg sowie Steven Zuber, der in der Bundesliga-Rückrunde von der TSG Hoffenheim an den VfB Stuttgart ausgeliehen war.

Was gibt es zu gewinnen?

Neben einem 71 cm großen Silberpokal erhält der Sieger insgesamt 10,5 Millionen Euro. Der unterlegene Finalist verdient immerhin neun Millionen Euro. Platz drei ist acht Millionen Euro wert, der Vierte streicht sieben Millionen Euro für den Trip nach Portugal ein.

Qualifiziert sich der Sieger für die Europameisterschaft 2020?

Nein. Vier der 24 EM-Tickets werden in den Play-offs im März 2020 an die vier besten, noch nicht qualifizierten Teams aus jeder Nations-League-Division (A bis D) vergeben.

Was ist noch besonders?

Bei der anstehenden Endrunde wird der Video-Schiedsrichterassistent (VAR) zum ersten Mal bei einem Uefa-Wettbewerb für Nationalmannschaften eingesetzt. Kommt es zur Verlängerung, darf jede Mannschaft zudem einen vierten Spieler einwechseln.

Wo wird das Final Four der Nations League gezeigt?

Alle Spiele werden vom Streamingdienst DAZN übertragen. Das Finale ist zudem live im ZDF zu sehen.

Marco Heibel ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)

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