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Fall Müller: Ich widerspreche Basler

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Seit ich vorgestern um Support für den Fever Pit'ch Newsletter bat (Ihr wisst schon: Kaffee, Sixpack oder Pizza), ist die Zahl der Unterstützer um 23,9 Prozent gestiegen - in nur zwei Tagen. Ich finde das sensationell und möchte mich hier bei den vielen Gönnern in aller Form bedanken!

Es geht ja nicht darum, dass Alex Steudel und ich uns keinen Verzehrbon leisten könnten. Manchmal freut man sich halt über eine Wertschätzung, die über das alltägliche Lob hinausgeht. Ich jedenfalls habe mir gestern am Münchner Flughafen den Starbucks-Kaffee eines Spenders gegönnt.

Und dabei kam mir der Gedanke, dass ich einen zweiten und exklusiven Newsletter an diejenigen schreibe, die "gönnen können". Der Newsletter kommt morgen früh raus und enthält nur eine Sache: die Einladung zu einem exklusiven Event. Welches das ist, erfahren die Gönner morgen.

Ein überraschendes Wochenende wünscht

Euer Pit Gottschalk

Der Fall Müller: Ich widerspreche Mario Basler

Die Wunsch-Elf von Mario Basler
Mario Basler mit seiner WM-Startelf

Mario Basler mit seiner WM-Startelf

Der Ex-Bayernprofi stellt bei Rudi Brückner seine WM-Elf vor. Besonders auffällig: Ein prominenter Name fehlt in der Aufstellung.

Von Alex Steudel

Kaum waren die Bits und Bytes meiner letzten Nationalelf-Kolumne getrocknet, passierte es: Covid hat Hansi Flicks WM-Testpläne über den Haufen geschmissen. Womit das Nations-League-Spiel heute gegen Ungarn die Aussagekraft einer Generalprobe an der Mailänder Scala hat, bei der DJ Ötzi und Andrea Berg einspringen müssen.

Die Zeit wird knapp, bis zur WM gibt es danach nur noch zwei Testmöglichkeiten. Der Ernstfall muss also simuliert werden, was eigentlich Computer übernehmen. Doch wir sind ja beim Fußball, da heißen die Computer noch Mario Basler. Der Ex-Bayern-Profi hat diese Woche für Diskussionen gesorgt, als er Thomas Müller aus seiner persönlichen WM-Stammelf sortierte - siehe Aufstellung oben.

Widerspruch war natürlich programmiert. Radio Müller mag keine eigentlichen Stärken haben, was die Macher des Konsolenkicks Fifa Jahr für Jahr an ihm verzweifeln lässt.

Sie sind da in bester Gesellschaft: Der Bayer ist das letzte freie Radikal des Fußballs. Völlig unberechenbar. Du weißt als Gegenspieler nie, was er gerade plant, und wo er sich im nächsten Moment herumtreiben wird.

Mich erinnert Thomas Müller an diese Mücke, die mir seit Jahren in jeden Urlaub nachreist und nachts im Schlafzimmer herumsurrt. Sie macht mich wahnsinnig, und nie kriege ich sie zu fassen.

Wie Fifa23 bei Thomas Müllers Spielerwerten trickst

Wie Fifa23 bei Thomas Müllers Spielerwerten trickst

Für die Macher des virtuellen Fußballspiel ist er einer der Spieler, die schlichtweg schwierig darzustellen sind.

Thomas Müller, heute Abend sogar Kapitän, muss also rein in die Stammelf. Auch sonst stimme ich kaum mit Super-Mario überein. Aber fangen wir erstmal mit dem Positiven an.

Manuel Neuer geht klar. Dann Innenverteidigung: Niklas Süle, Nico Schlotterbeck. Das war einfach, Safety Shot, es gibt halt nur die zwei in Deutschland. (Außer vielleicht noch die geschwindigkeitsgedrosselte Version: Mats Hummels.)

Links hinten: David Raum? Hmm. Rechts setzt Basler auf Henrichs.

Henrichs? Kennt den jemand? Wie heißt der gleich mit Vornamen?

Selbst Fußballkenner vermuten, dass das der Typ aus Freiburg/Dortmund sein muss: "War der nicht schon bei der WM 1998 dabei?" Nein, es handelt sich nicht um Jörg Heinrich, sondern um Benjamin aus Leipzig.

Tja, Deutschland leidet rechts hinten unter Fachkräftemangel. Da ist kein einziger, der auch nur mit einem Kylian Mbappé auf Baldrian zurechtkäme.

Eine Möglichkeit: In Katar ganz auf Rechtverteidiger verzichten und mit zehn Mann spielen. Wir hätten bei der Wüstenhitze einen Vorteil – nämlich immer einen mehr auf der Bank, der sich erholen kann.

Illustration: Jens Uwe Meyer / bergfest.at

Und dann das Mittelfeld: Leroy Sané und Jamal Musiala außen, Kai Havertz im Sturm. Ich fächele Mario weißen Rauch (nikotinfrei) zu. Wobei wir alle hoffen müssen, dass sich Sanés Biorhythmuskurve bei 50 Grad im Schatten nach oben biegt, und er im entscheidenden Moment Lust verspürt.

Mein nächstes Veto: Leon Goretzka, auch Arnie genannt, der Mann mit den Muckis, die aus dem Nichts kamen. Ihn sieht Basler in der Stammelf. Ich weiß nicht recht. Seit Goretzka aussieht wie eine Mischung aus Hulk und Tim Wiese, wirkt er auf mich behäbig. Laut aws-Messungen ist er nur 276-schnellster Profi der Bundesliga-Saison.

Und wir spielen zum WM-Auftakt gegen die Japaner. Genau, die kleinen Pfeilschnellen.

Jetzt zur WM-Schaltzentrale: Basler setzt auf Ilkay Gündogan. Echt? Ich weiß, der Mann ist Kapitän bei Manchester City. Was ich nicht weiß: Wer der Typ ist, der immer zu Länderspielen anreist.

Ein entfernter Cousin? Der auf dem Erdogan-Foto?

Abschlusstraining mit Jamal Musiala

Abschlusstraining mit Jamal Musiala

Der ist wieder fit, Hansi Flick muss aber im Nations-League-Spiel gegen Ungarn auf Neuer, Goretzka und Brandt verzichten.

Aber meckern kann jeder. Ich werde jetzt konstruktiv.

Wäre der Steudel Deutschlandtrainer (Bundestrainer darf man ja nicht mehr sagen), sähe die Startelf am 23. November gegen Japan so aus:

Tor: Neuer (Flatrate-Nominierung: gilt für WM 2026 & 2030 gleich mit)

Abwehr: Maierle (also irgendeiner, den Christian Streich noch schnell entdeckt), Süle (löst mit seiner Erscheinung Schreckzustände bei Japanern aus), Schlotterbeck, Baumgartl (Vollschwabe und Tabellenführer, also Win-win, sichere Sache)

Mittelfeld: Sané, Kimmich, Kroos (lohnt sich schon wegen der Interviews nach Abpfiff, weiß noch nichts von seinem Glück), Musiala

Sturm: Havertz, Becker (Topstürmer von Union, pflanzt den Bayern im Kader das Sieger-Gen ein; spielt zwar für Surinam, könnte aber vom DFB wegen des Nachnamens rausgeklagt werden)

Übrigens hat keiner eine HSV-Vergangenheit. Also dann: WM-Finale, wir kommen!

Steudel-Kolumnen gibt’s auch als Buch – der Titel: “UND AM ENDE GEWINNEN IMMER DIE BAYERN”, 268 Seiten. Hier bestellen!

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