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Emotionale Rede: Max Eberl geht volles Risiko

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Heute werden sich Bayern-Trainer Hansi Flick und SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach über ihren Zoff aussprechen und endlich ausräumen, was tagelang die Schlagzeilen bestimmt hat. Ihre Aussprache ist überfällig.

Lauterbach hatte die Reisen der Klubs in der Pandemie kritisiert, Flick diese Kritik als Beitrag von "sogenannten Experten" gegeißelt, Lauterbach zur Mäßigung aufgerufen. Nun regeln sie die Sache persönlich.

Die zwei werden zur Erkenntnis gelangen, dass es in der Coronakrise kein Schwarz oder Weiß gibt, sondern ganz viel Grau, und dass alle bemüht sind, irgendwie durch die Krise zu kommen. Jeder auf seine Weise.

Ich wünsche beiden ein kühles Bier zu ihrem Gespräch. Nicht jetzt, aber später - wenn es wieder erlaubt ist. Offenes Visier nach einem Streit und dann ist gut: So macht man das beim Fußball.

Einen gesprächigen Donnerstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Emotionale Rede: Max Eberl geht volles Risiko

Marco Rose ersetzbar, Max Eberl nicht

Max Eberl stellt sich schützend vor den scheidenden Trainer Marco Rose und zeigt Größe. Für Sport1-Chefreporter Patrick Berger ist Eberl in Gladbach unersetzlich.

Von Patrick Berger

Was für ein starker Auftritt von Max Eberl!

Der Gladbach-Sportchef hat sich am Mittwochmorgen auf einer Pressekonferenz mit aller Kraft schützend vor Trainer Marco Rose gestellt. Dessen bevorstehender Wechsel im Sommer zum BVB sorgt im Klubumfeld für mächtig Aufruhr.

Dabei lieferte Eberl ein regelrechtes Statement-Feuerwerk ab:

  • "Alles Lügen! Es gab keine Auseinandersetzungen, keine Wortgefechte!"
  • "Irgendwelche Dumpfbacken verbreiten Lügen! So entstehen Wut, Hass und Zorn!"
  • "Es passt kein Blatt Papier zwischen Max Eberl und Marco Rose."
  • "Marco war nie ein Rautenküsser! Seine Entscheidung ist völlig legitim."
  • "Dieser Klub ist anders, er vertraut den Menschen, die er eingestellt hat. Ich werde mich immer vor diese Personen stellen."
  • "Die Fans müssten eher sauer auf mich sein, weil ich dieser Ausstiegsklausel damals zugestimmt habe!"

Max Eberl war on fire! (Die PK mit Rose und Eberl zum Nachlesen)

Der 47-Jährige, der sich im Januar nach fast 13 Jahren Dauer-Stress im Amt des Managers eine Auszeit in den Bergen genommen hat, brennt für seinen Verein. Eberl ist eigentlich ein Kopfmensch. Seine Aussagen sind stets wohl überlegt. Am Mittwochmorgen sprudelte es allerdings förmlich aus ihm heraus. Der gebürtige Bayer wurde emotional.

Max Eberl wählt den unbequemen Weg

Die Wut über den wechselwilligen Coach Marco Rose ist bei vielen Gladbacher Fans groß. Der Verein stellt sich aber eindeutig hinter den Trainer – ein riskanter Kurs.

Mit deutlichen Worten hat der Sportdirektor seinen Trainer, dem von vielen Seiten Hass und Wut entgegengebracht wurde, vehement geschützt, den Blick gleich zuversichtlich nach vorne gelenkt ("Bin überzeugt, dass wir wieder neue handelnde Personen finden, die dem Klub neue Kraft geben werden") und viel Feuer aus der hitzigen Trainer-Debatte genommen ("Ich hoffe, dass wir jetzt alle zusammenstehen und wieder Ruhe einkehrt").

Während Eberl sich in Rage redete, wirkte der sonst so eloquente und schlagfertige Rose rechts daneben auf dem Podium nur wie eine austauschbare Randfigur.

Der Auftritt hat gezeigt: Marco Rose, der zweifelsohne zu den besten Trainern des Landes gehört, ist für Borussia Mönchengladbach ersetzbar, Max Eberl aber nicht!

Nach dem angekündigten Abschied von Marco Rose ist die Aufregung bei Borussia Mönchengladbach groß. Ist Rose für Gladbach noch tragbar?

Eberl ist mit Abstand der wichtigste Mann bei der Borussia. Der Ex-Verteidiger übernahm 2008 den Job des Sportdirektors und ist der Architekt des Fohlen-Erfolges. Aus einem Fast-Absteiger formte er mit mutigen Entscheidungen im Laufe der Zeit einen ambitionierten Champions-League-Achtelfinalisten, der im Konzert der ganz Großen mithalten kann.

Gladbach-Fans beschimpfen Marco Rose mit Banner

Marco Rose bleibt: Damit werden die Forderungen vieler Fans nicht erfüllt, die sich ein sofortiges Aus des designierten BVB-Trainers wünschten.

Max Eberl, der für seine fachliche Kompetenz auch weit über die Bundesliga-Grenzen hinaus geschätzt wird, sind in seiner täglichen Arbeit einige Punkte wichtig: Respekt, Konstanz, Seriosität, Professionalität und Glaubwürdigkeit.

Ich bin sicher, dass Max Eberl bald schon einen geeigneten Top-Nachfolger für Rose präsentieren wird, mit dem der Klub vom Niederrhein weiterhin erfolgreich sein wird.

Auch wenn Eberl zwar betonte, dass das Projekt Borussia Mönchengladbach nicht an einzelnen Personen hänge, sage ich: Doch! Für mich ist Max Eberl der mit Abstand wichtigste Mann in Mönchengladbach. Auf Marco Rose können die Fohlen verzichten, auf ihn aber nicht!

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