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Einfach unwürdig, was die Bayern mit Niko Kovac machen

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

SC Paderborn oder Union Berlin: Einer der beiden schmächtigen Zweitliga-Klubs wird die Bundesliga nächste Saison bereichern. Vielleicht sogar beide zusammen. Seit die zwei Mannschaften die verlotterte Millionärstruppe des Hamburger SV binnen zwei Wochen besiegten und in der 2. Liga hinter sich ließen, ist nicht mehr ausgeschlossen, dass der eine direkt aufsteigt und der andere die Relegation gegen den Scheinriesen VfB Stuttgart gewinnt. Da können die Quotenmesser beim Fernsehen unken, wie sie wollen: Endlich belohnt der Fußball Klubs, die mit ehrlicher Arbeit ihren Aufstieg erreichen und nicht allein mit geliehenem Geld. Beim HSV wollen sie immer mit den großen Hunden pinkeln gehen - und dann können sie, wenn es darauf ankommt, das Bein nicht heben. "Wir haben uns verpisst!", schimpfte HSV-Kapitän Aaron Hunt nach dem 1:4 von Paderborn, als der Klassenverbleib in der 2. Liga feststand.  Meine Zuversicht ist nicht besonders groß, dass er und seine Kollegen beim Anschauungsunterricht in Paderborn und vor zwei Wochen bei Union Berlin sonderlich viel gelernt haben.

Einen enthaltsamen Montag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Einfach unwürdig, was die Bayern mit Niko Kovac machen

Finale dahoam: Beim FC Bayern sind die Nerven angespannt

Nach dem 0:0 in Leipzig und der vertagten Meister-Entscheidung sind sie beim FC Bayern nachdenklich. Man sah es Präsident Uli Hoeneß an. Trainer Niko Kovac kann nun gegen seinen Ex-Klub den Titel holen - oder verspielen.

In seinem ersten Jahr beim FC Bayern hat Trainer Niko Kovac nicht alles falsch und offenbar vieles richtig gemacht. Er hat einen Spielerkader, den er nicht zu verantworten hat, durch das Formtief im Herbst geführt und neun Punkte Rückstand auf Borussia Dortmund in jetzt zwei Punkte Vorsprung umgewandelt. Ein Unentschieden noch: Dann ist Kovac Deutscher Meister.

Trotzdem muss er von seinen Vorgesetzten Ressentiments ertragen, die den Tatbestand des einfach unfairen Verhaltens mit sich führen. Der Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge sagte am Samstag bei Sky: „Ich höre immer das Wort Jobgarantie, Jobgarantie. Bei Bayern München müssen Spieler, Management und Trainer erfolgreich abliefern, das gilt für alle.“

Stunden später gab Sportdirektor Hasan Salihamidzic im ZDF Pfötchen: „Wenn wir Meister werden, dann wird es eine Zwei plus. Wenn nicht, dann war das eine Scheißsaison!" Und: "In Zeiten, wo wir (...) Titel gewinnen können, sind wir gut beraten, unsere Energie nicht auf Personalüberlegungen zu verlieren.“ Ob Kovac Trainer bleibt? „Das werden wir sehen…“

Das respektlose Spiel mit Niko Kovac

Nach dem Remis bei RB Leipzig lassen gleich zwei Bayern-Verantwortliche die Zukunft des Trainers offen.

Didi Hamann holt gegen Bayern-Bosse aus

Sky-Experte Dietmar Hamann stellt sich vor den Bayern-Trainer - und geht dagegen die Bosse an.

Mit solchen Sätzen schwächt die Bayern-Führung nicht nur die Autorität des Trainers vor der Mannschaft. Die Einlassungen geschehen in einer Phase, da jeder Funken Konzentration vonnöten ist, um dem ersehnten Punktgewinn in der Bundesliga (am Samstag gegen Eintracht Frankfurt) eine Woche später den DFB-Pokalsieg gegen RB Leipzig folgen zu lassen.

Welche Sorge muss Rummenigge also treiben, dass er im Saisonfinale seinen zumindest national erfolgreichen Trainer infrage stellt und das Double riskiert? Sogar BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke schwieg 2017 in der Trainerfrage, bis Thomas Tuchel den Pokalsieg geschafft hatte und die beschlossene Trennung in aller Form ausgesprochen werden konnte.

Das vorzeitige Aus in der Champions League mag ein Grund für Zweifel an Kovac sein, nicht aber für den Zeitpunkt. Die damalige Heimniederlage gegen Liverpool ist erstens dadurch entschuldigt, dass inzwischen auch Top-Mannschaften wie der FC Barcelona der Willensstärke des Klopp-Teams erlegen waren, und zweitens auch schon wieder zwei Monate her.

Hasan Salihamidzic: Scheiß-Saison droht!

Nach Karl-Heinz Rummenigge vermeidet auch Sportdirektor Hasan Salihamidzic ein Bekenntnis zu Trainer Kovac.

„Dass wir gegen Liverpool nicht nach vorne, ja, mutlos gespielt haben, das war der Fehler. Der Trainer gibt die Richtung vor. Die Mannschaft setzt um, was der Trainer ihr sagt.“

Bestenfalls kann man Rummenigge Aufrichtigkeit unterstellen, dass er nicht eine Jobgarantie abgeben will, die er Wochen später wieder einkassieren muss. Schlimmstenfalls setzt er sich dem Vorwurf aus, die eigene Agenda über das Vereinswohl zu setzen. Dass seine Worte Richtung Kovac kein Echo bei den Spielern erzeugen, kann er nicht ernsthaft annehmen.

Die Attacke trifft Kovac nicht unerwartet. Auf der Spobis-Tagung Ende Januar erläuterte Rummenigge Moderator Marco Klewenhagen im Detail, wie man dem Trainer das Rotationsprinzip bei der Mannschaftsaufstellung ausgeredet und ihn zurück in die Spur geschoben habe. Man muss sich das mal vorstellen: Der Bayern-Trainer stand wie ein Lehrling da.

Von Uli Hoeneß dagegen ist bekannt, dass er Kovac schätzt. Der Präsident ließ die Öffentlichkeit Ende Februar in der TV-Sendung Doppelpass wissen, dass ein Übergangsjahr, wie es Kovac zu moderieren hat, durchaus titellos enden darf: „Ich habe in meinem Leben mehr als 50 Titel gewonnen, da kommt es auf den einen mehr oder weniger auch nicht mehr an.“

"Niko Kovac sollte über Rücktritt nachdenken"

Niko Kovac wird öffentlich demontiert. Der Trainer sollte handeln. Ein Kommentar von Florian Plettenberg.

Warum er auf Franz Beckenbauer folgen kann

Niko Kovac wäre der erst Zweite nach der Lichtgestalt, der bei Bayern sowohl als Spieler als auch Trainer Meister wird.

Gegen diese Schutzbehauptung steht Rummenigges ausformulierte Erwartung: Dass jeder, der beim FC Bayern arbeitet, Erfolg abzuliefern hat - also Titel. Er hat damit nicht nur die Höhe der Messlatte definiert, sondern an die Klub-DNA erinnert. Dagegen kann nicht einmal Hoeneß, der Pate des FC Bayern, wie man ihn heute kennt, argumentieren.

Im Machtgeplänkel zwischen Rummenigge (Vertrag bis 2021) und Hoeneß (Wiederwahl im November offen) geht völlig unter, dass Kovac die letzten Prozente aus einer satten Truppe geholt hat. Wozu sie in der Lage ist, zeigte sie in großen Spielen (5:0 gegen Dortmund). Was ihr zu schaffen macht, in kleinen (1:1 in Nürnberg). Ein Trainer ist nicht für alles verantwortlich.

Die Ursache für die Zwietracht ist darin zu suchen, dass Rummenigge vor Saisonende einen anderen Trainer wollte; angeblich Thomas Tuchel. Hoeneß setzte sich, vielleicht aus der Not geboren, mit seinem Wunschkandidaten Kovac durch. Der ist jetzt zum Spielball in der Chefetage geworden. Schützen kann ihn Hoeneß nur, wenn Niko Kovac Titel einbringt. Jetzt am Samstag.

"Der Druck wandert weiter nach Süden"

BVB-Geschäftsführer Watzke meint, der FC Bayern habe am letzten Spieltag alles zu verlieren - sein BVB hingegen nicht.

So oft verspielte ein Tabellenführer den Titel

Die Geschichte zeigt, dass Platz 1 am 33. Spieltag nicht immer zum Titel reichte. Das mussten auch die Münchner erfahren.

Spitze des deutschen Fußballs

Nervöse Aspiranten: Titelkrampf bis zum Schluss

Dank des Punktverlusts der Bayern in Leipzig ist Borussia Dortmund plötzlich wieder im Titelrennen. Aber wie ein Meister sieht das Favre-Team nicht aus.

Die Psychospielchen beginnen schon

Beim BVB lebt nach dem 3:2 gegen Düsseldorf die Titel-Hoffnung. Unterdessen nehmen die Psychospielchen Fahrt auf.

Video-Chef kontert Uli Hoeneß

Leon Goretzka erzielte das 1:0, es wäre wohl das Meister-Tor gewesen - aber Abseits. Diese Szene ließ Uli Hoeneß nicht los!

Heute im Fernsehen

21 Uhr, DAZN: Serie A, Inter Mailand - Chievo Verona

Was sonst noch so los ist

Die vier offenen Fragen vor dem letzten Bundesliga-Spieltag

Abgesehen vom Abstiegskampf sind vor dem finalen Bundesliga-Spieltag noch alle relevanten Entscheidungen offen. Eine Übersicht.

Mainz 05: Doppelpack gegen Frankfurt

Das 0:2 bei der Derby-Niederlage gegen Mainz 05 trifft Eintracht Frankfurt fast so sehr wie das Chelsea-Aus.

Knorpelschaden bei Sebastian Rode

Der Eintracht-Spieler fällt mit einem Knorpelschaden im Knie aus. Wann er zurückkehren kann, ist völlig offen.

Hertha BSC: Ante Covic wird Dardai-Nachfolger

Der neue Cheftrainer von Hertha BSC steht nun auch offiziell fest: Der bisherige U23-Trainer Ante Covic folgt auf Pal Dardai.

"...dann würden wir Thomas Gottschalk holen"

Die Positionen des Sportdirektors und des Technischen Direktors sind beim FC Schalke noch offen.

Mönchengladbach wieder international

Nach dem 4:0 in Nürnberg ist Borussia Mönchengladbach die Teilnahme am internationalen Wettbewerb sicher.

Überfordert Julian Nagelsmann seine Spieler?

Hoffenheim-Stürmer Andre Kramaric kritisierte seinen Trainer für dessen taktische Wechsel. Die Antwort fällt reflektiert aus.

Fankrawalle: Spielabbruch in der Schweiz

Abstieg des ruhmreichen Grasshopper Clubs: Chaoten unter den Fans verblüfften mit einer außergewöhnlichen Forderung.

Tumult im Unterhaus

„Wir haben versagt!“

Der Hamburger SV schafft das Wunder Nicht-Aufstieg und hat mit dem achten sieglosen Spiel in Folge endgültig die letzte Chance auf die schnelle Rückkehr in die Bundesliga verspielt. „Das ist ein sehr trauriger Moment“, sagte Verteidiger Rick van Drongelen. Sehr viel deutlichere Worte wählte HSV-Kapitän Aaron Hunt.

Der große Traum vom Wiederaufstieg ist geplatzt

Der HSV wird nicht wie erhofft sofort wieder in die erste Liga zurückzukehren - und ist der große Verlierer im Aufstiegskampf.

Felix Magath poltert gegen den HSV

HSV-Legende Felix Magath ist nach dem Debakel der Hamburger in Paderborn schockiert und schießt gegen den Nordklub.

Union Berlin hat die Relegation sicher

Union feiert mit dem 3:0 gegen Magdeburg den größten Erfolg. Ausschreitungen überschatten den Heimsieg.

Alle mal hinschauen!

Nur 20 Minuten lang ist der FC Liverpool Meister

Liverpool legte in einem hochklassigen Saisonfinale in der Premier League vor, Manchester City geriet sogar in Rückstand. Doch am Ende musste die Elf von Jürgen Klopp sich mit einer unglaublichen Bestmarke begnügen. Manchester City und der ehemalige Bayern-Trainer Pep Guardiola verteidigten den Meistertitel.

Jürgen Klopp hat das Nachsehen

Am Ende liegt der deutsche Trainer ein Punkt hinter Manchester City und wartet weiter auf seinen ersten Titel mit den Reds.

ManCity und Liverpool waren beide meisterlich

Meister und Vizemeister spielten 2018/19 historisch stark. Diese Saison der Superlative hat keine Verlierer verdient.

Der FC Liverpool muss warten

Jürgen Klopp wird mit dem FC Liverpool der beste Zweite der Geschichte. Der Trost kann am 1. Juni erfolgen.

Manager Magazin feiert Jürgen Klopp

Teamführung, Motivation, Selbstinszenierung – gerade Führungskräfte könnten vom Liverpool-Trainer lernen.

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