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Die neue Generation: FC Bayern macht auf Jahre Angst

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Eine knackige Überschrift aus dem Internet-Angebot der Welt-Gruppe hat bei mir ein gemeines Lächeln provoziert. Dort stand zu lesen: "Ein einziges Missverständnis - Barcelona will Dembélé loswerden". Der FC Barcelona: Das ist der Verein,  der den Franzosen zur Arbeitsverweigerung angestiftet haben soll, als dessen Arbeitsvertrag bei Borussia Dortmund noch lief, seine Großmannssucht mit rund 125 Mio. Euro teuer bezahlte und das Spielchen später bei Philippe Coutinho (damals beim FC Liverpool) wiederholte. Ousmane Dembélé: Das ist der Spieler, der das Geld mit beiden Händen abschöpfte und niemals einen Gegenwert zurückgab, der ungesund lebte und jetzt nach dem nächsten Klub Ausschau hält, der auf ihn reinfällt. Hoffentlich fällt dieses Geschäftsgebaren irgendwann in sich zusammen, damit der Fußball solche Söldner nicht mehr ertragen muss.

Einen museumsreifen Montag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Die neue Generation: FC Bayern macht auf Jahre Angst

Unbestritten Klassenbester

Für kurze Zeit nervt Leverkusen den FC Bayern - doch dann erlangen die Münchner ihre Kontrolle zurück. Das Resultat drückt ihre Überlegenheit nur unzureichend aus.

Von Pit Gottschalk

Bayern München zum Achten: Vielleicht noch in dieser Woche feiert die Bundesliga den alten und neuen Deutschen Meister. Ein Heimsieg gegen Borussia Mönchengladbach kann unter Umständen schon reichen.

Aber was heißt schon: feiern? Die Liga wird es zur Kenntnis nehmen und mit gebremstem Interesse verfolgen, ob Bayern München nebenbei den 48 Jahre alten Torrekord von 101 Treffern in einer Bundesliga-Saison knackt.

So weit ist es also gekommen: Historisches kann die verflachte Freude über den traditionsgemäßen Ausgang im Saisonfinale nicht mehr anheben. Vermutlich nicht einmal in München selbst. Da liegt ein Maß von Unrecht.

Denn erstens ist es keine Selbstverständlichkeit, wenn ein Verein acht Mal in Folge Deutscher Meister wird. Zweitens zeigt der ungebremste Hunger auf Tore, dass Trainer Hansi Flick sehr gute Arbeit abliefert.

Und drittens, der vielleicht wichtigste Punkt: Offenbar ist der immer geplante Generationswechsel beim Rekordmeister zielgerichteter gelaufen, als es Berufskritiker unter uns Journalisten vorausgesagt haben.

Arjen Robben und Franck Ribery werden jedenfalls nicht vermisst, wenn die Tormaschine 90 Tore in 30 Spielen ausspuckt. Abgänge von Weltmeistern wie Toni Kroos und Mats Hummels wurden zweifellos kompensiert.

Ja, die Hoffnungen auf einen weiteren Europapokalsieg verflogen seit 2013 ständig. Dabei wird vergessen: Eine Selbstverständlichkeit war der Gewinn des Henkeltopfs seit der Blütezeit in den 70er-Jahren nie.

Joachim Löw und sein Geheimplan mit Leon Goretzka

Im Kicker rückt Leon Goretzka (25) in den Fokus. Der 25-malige Nationalspieler beeindruckt seit Wochen auf und neben dem Platz, erneut in Leverkusen mit einem Tor, einem Assist und einer insgesamt herausragenden Vorstellung. Auch Bundestrainer Joachim Löw beobachtet diese Entwicklung mit Freude.

25 Jahre brauchte man, um einen 2001 zu gewinnen, weitere zwölf Jahre, um den fünften Erfolg nachzulegen. Die Generation um Leon Goretzka hat das Zeug zur zeitnahen Wiederholung. Eine Garantie gibt es nicht.

Was Bayern aber hat: eine Zukunft in fast allen Mannschaftsteilen. Die Achse vom bald genesenen Niklas Süle in der Abwehr über Joshua Kimmich und Leon Goretzka im Mittelfeld muss nur im Sturm verjüngt werden.

Über die Außenpositionen drängeln Alphonso Davies, Kingsley Coman und Sergej Gnabry, das Tempo nimmt zu. Wenn Altinternationale wie Thomas Müller oder Manuel Neuer abtreten, fällt Bayern nicht ins Bodenlose.

Man muss sich nicht wundern, wenn dieser Mix aus alter und noch junger Bayern-Generation alle Kräfte auf das Champions-League-Finale 2022 so bündelt, dass die Wiedergutmachung für 2012 gelingt.

Damals hatte die Schweinsteiger-Mannschaft das Finale dahoam fahrlässig gegen den FC Chelsea verloren, bevor der Triple-Gewinn ein Jahr später die Wunden verheilte. Aber das reichte nicht.

Die neue Bayern-Mannschaft, die zuletzt 4:2 beim Verfolger Leverkusen gewann und ein paar Tage zuvor 1:0 in Dortmund, wirkt nicht wirklich so, als wolle sie in den nächsten Jahren etwas anbrennen lassen.

Im Rückblick fallen tausend Situationen ein, wo die Konkurrenz Bayern stärker hätte bedrängen müssen und können. Wer das nicht tut, lässt die Bayern auf Jahre Angst und Schrecken verbreiten.

Jüngster Liga-Torschütze: Rüffel für Rekord-Wirtz

Leverkusen-Juwel Florian Wirtz gelang gegen Bayern (2:4) ein Rekord-Tor: Mit 17 Jahren und 34 Tagen ist er jetzt der jüngste Torschütze der Bundesliga. Trotzdem gab es auch Kritik von Peter Bosz: "Dieser Junge hat heute seine beste Lektion bekommen. Bei den ersten drei, vier Ballkontakten hat er den Ball immer verloren."

Krisenstimmung am Sonntag

0:1! Werder Bremen harmlos und hoffnungslos

Die Bremer kämpfen bei der Niederlage gegen Wolfsburg mit großer Leidenschaft, doch im Angriff gelingt kaum etwas. Der  Abstieg wird immer wahrscheinlicher.

Die Relegation ist das Ziel

Die Tabelle ist gnadenlos und zeigt, wie prekär die Lage bei Werder Bremen inzwischen ist.

Schalke 04: Zarte Symptome der Besserung

Mit dem 1:1 bei Union setzt Schalke seine Serie mit zwölf Spielen ohne Sieg fort. Immerhin stürzt das Team nicht ins Bodenlose.

Union lässt zwei Punkte im Abstiegskampf liegen

Der 1. FC Union muss sich gegen Schalke mit einem 1:1 begnügen. Trotzdem ist am Sonntag nicht alles trist.

Ein Skandal? Heiko Herrlich attackiert VAR

Wut-Interview bei Sky. Der Augsburg-Trainer hat sich nach dem 1:1 gegen Köln über einen nicht gegebenen Elfmeter beschwert.

Heute im Fernsehen

20.30 Uhr, Sky: 2. Liga, Hamburger SV - Holstein Kiel

Was sonst noch so los ist

"Da muss er einfach schlauer werden"

17 Tore und ein Shirt gegen Rassismus auf der einen, ein Friseurtermin und ein goldenes Steak auf der anderen Seite: Jadon Sancho stellt den BVB vor schwierige Aufgaben. Emre Can nimmt das Supertalent in die Pflicht.

Eintracht Frankfurt wankelmütig und ungleich

Eintracht Frankfurt zeigt beim 0:2 gegen Mainz 05 eine denkbar schlappe Vorstellung.

Warum Gladbach jeden Punkt braucht

Borussia kassierte in Freiburg eine ärgerliche Niederlage. Ein Unentschieden hätte schon viel gebracht.

Spanien: Golfbälle gegen die Regierung

In der Coronakrise positionieren sich viele bekannte Sportler wie Sergio Ramos und Rafael Nadal – mit Sympathien für Rechts.

Ronaldo ist der Kohle-König bei Instagram

Der Juve-Star kassiert bei Instagram mehr als bei seinem Verein. Da kann Bayern-Torjäger Robert Lewandowski kaum mithalten.

Christian Streich zu Schalke 04! (Oder zum HSV!)

Von Alex Steudel

Ich habe ihn an dieser Stelle bereits überschwänglich gelobt, und jetzt bricht es noch mal aus mir heraus, denn Christian Streich hat am Wochenende den Klassenerhalt klar gemacht. Das behaupte nicht ich, das hat er selbst gesagt.

Also: Streich ist für mich der Trainer des Jahres. Der SC Freiburg auf Platz 8 und mit Blick auf die Europa League, das ist, als würde der Tatort den Oscar gewinnen. Begründete Widersprüche bitte an mich.

Streich ist ein Gesamtkunstwerk. Ich kann zwar nicht aus dem Trainingsalltag der Freiburger berichten, weil ich nicht mittrainieren darf; den Menschen Streich und seine Außendarstellung finde ich jedenfalls weltklasse. Ich glaube, dass das seine Spieler jeden Tag spüren, und ich glaube, dass ihn jede Mannschaft der Welt derart mögen und respektieren würde, dass sie sich einfach nicht traut, schlecht zu spielen.

Grenzwertiger Jubel begeistert die Welt

Das twitterte sogar Fox: Als mit dem 1:0 gegen Gladbach der Klassenerhalt geschafft war, gab's für Freiburgs Trainer Streich kein Corona und kein Halten mehr.

Christian Streich ist für mich eine perfekte Mischung aus Kumpel, strengem Lehrer und Top-Experten. Und bodenständig ist er auch. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er jemals einen Friseur einfliegen lassen oder einen Porsche Turbo S mit Klappenauspuff fahren würde. Nicht mal ein Bronzesteak würde er anfassen. Und ich bin auch ganz sicher, dass er Donald Trump nicht die Zweitstimme geben würde. Never ever.

Ich bin derart Streich-Fan, dass ich am Freitag nur lachen musste, als er nach dem Sieg gegen Mönchengladbach seine Kollegen unerlaubt herzte und einen davon sogar fast niederstreckte vor Glück. Als er also genau das machte, wofür andere Fußballer vors Bundesverfassungsgericht gezerrt werden. Sowas muss man sich auch erstmal verdienen.

Zuhören lohnt sich: Christian Streich über Taktik

Grandios: Der Freiburger Trainer gibt Einblicke in die taktische Arbeit des Trainerteams beim Tabellenachten SC Freiburg.

Am besten finde ich Streich, der am Donnerstag 55 Jahre alt wird, aber nicht, wenn er reihenweise übermächtig scheinende Gegner auscoacht, sondern wenn er darüber redet, wie das geht. Seine Pressekonferenzen sind legendär. Ich könnte Dutzende Beispiele posten, aber eines sticht hervor, und es ist sogar ziemlich neu: Streich erklärte vor dem Leverkusen-Spiel Taktik am Beispiel Frankfurt. Siehe oben. Es ist einfach großartig.

Der einzige Haken: Streich ist jetzt seit 25 Jahren beim SC Freiburg und seit acht Jahren Trainer der Profimannschaft, und obwohl ich meine, dass Vereinstreue etwas Tolles ist, denke ich auch, dass alles seine Grenzen hat. Man sollte sich in einem Berufsleben auf verschiedenen Ebenen bewähren; und wenn sogar der Papst seinen Arbeitsplatz wechseln kann, wieso dann nicht auch mal Christian Streich?

Ja, ich halte diese Frage besonders spannend: Wie würde er sich woanders schlagen? Bei einem der Klubs zum Beispiel, die seit Ewigkeiten einfach nicht auf die Beine kommen.

Beim FC Schalke 04 etwa oder wahlweise beim FC Schalke der zweiten Liga: dem Hamburger SV. Wäre das nicht spannend?

Alle mal herschauen!

Simon Rolfes im Doppelpass: So ist der Stand bei Kai Havertz

Geht er oder bleibt er? Kai Havertz ist die große Personalie auf dem Transfermarkt. Im  Sport1 Doppelpass spricht Simon Rolfes über den aktuellen Verhandlungsstand.

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