zum Inhalt

DFB-Pokal: Aufstand der 2. Liga - für einen Moment

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Ein bisschen Werbung muss sein: Heute erscheint zum ersten Mal eine Anzeige bei Fever Pit'ch, und ich freue mich, dass ich die Sache mit der Reklame so handhaben kann wie damals Fany Péchiodat bei ihrem berühmten Newsletter MyLittleParis. Werbung und Newsletter sollen bestenfalls zueinander passen, damit kein Leser böse überrascht ist. Ich jedenfalls hoffe auf Nachsicht. Vermutlich will heute sowieso jeder nur die Berichte zu den Pokalsensationen klicken.

Einen fesselnden Mittwoch wünscht

Euer Pit Gottschalk

DFB-Pokal: Aufstand der 2. Liga - für einen Moment

Mindestens drei Zweitligisten erreichen das Viertelfinale im DFB-Pokal. So gut war die 2. Liga seit acht Jahren nicht. Schafft auch Holstein Kiel heute Abend die Pokalsensation zu Hause gegen den FC Augsburg, passiert sogar Historisches: Zuletzt war 2003/04 jeder zweite Klub im Viertelfinale ein Zweitligist. Die 2. Liga darf sich feiern - zumindest für einen Moment.

So schnitten die Zweitligisten in der Pokalgeschichte ab

Diese Statistik von Transfermarkt.de zeigt die Erfolge der 2. Liga im DFB-Pokal.

Man kann daraus keinesfalls folgern, dass die Zweitligisten grundsätzlich besser als das Mittelmaß im Oberhaus sind. So fröhlich die Pokalsensationen beim Hamburger SV (1:0 gegen Nürnberg) und FC Heidenheim (2:1 gegen Leverkusen) ausfielen: Die Fakten sprechen gegen diese These. Man muss nur einen Blick auf die Relegationsspiele werfen.

Die Relegationsspiele sind am Saisonende der direkte Vergleich zwischen dem Drittletzten der ersten Liga und dem Drittbesten der zweiten Liga. Hier bekommt man ein unverfälschtes Bild über die Leistungsstärke der beiden Ligen. Der Modus mit Hin- und Rückspiel schaltet die Schwankung einer Tagesform, wie es im K.o.-Spiel des DFB-Pokals üblich ist, meistens aus.

In den vergangenen zehn Jahren sicherten acht von zehn Erstligisten den Klassenerhalt; allein Energie Cottbus 2009 (in Nürnberg) und Hertha BSC 2012 (in Düsseldorf) zogen den Kürzeren. Weil die Relegation zwischen zweiter und dritter Liga mit 3:7 umgekehrt ausging, kann man zum Schluss kommen: Der Unterschied zwischen Bundesliga und 2. Liga ist sehr groß.

Der Pokal hat seine eigenen Gesetze

Favoritensterben im Pokal-Achtelfinale: HSV schmeißt Nürnberg raus, Bayer Leverkusen unterliegt gegen Heidenheim.

Der Blick auf die TV-Gelder, die von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) anhand eines komplizierten Säulenmodells verteilt werden, verrät schon eine Ursache: Die 36 DFL-Klubs leben in einer Zweiklassengesellschaft. Die Website Fernsehgelder.de kalkuliert nach jedem Spieltag, welche Summe jeder einzelne Klub aufgrund seines Tabellenstands bekäme.

Die Unterschiede sind dramatisch. Dortmund und Bayern kassieren laut Vergleichsrechnung um die 67 Mio. Euro. Union Berlin und der VfL Bochum dagegen, Aufstiegskandidaten in ewiger Lauerstellung, kommen auf eine Summe zwischen 13 und 16 Mio. Euro. Wie sollen die zwei gegen, sagen wir mal, VfB Stuttgart mit fast 40 Mio. Euro in der Relegation mithalten?

So lässt das System kaum Umwälzungen zu. Der Hamburger SV, voriges Jahr abgestiegen, geht mit der Aussicht auf 36 Mio. Euro in seine erste Zweitliga-Saison. Es ist doch ganz klar, dass er andere Voraussetzungen hat als zum Beispiel Heidenheim mit 12 Mio. Euro. Erreicht ein finanzschwacher Klub irgendwie die Relegation (Kiel 2018), geht er gegen Wolfsburg baden.

Hamburger SV wie ein Bundesligist!

Erster Bundesliga-Test geglückt: Der HSV schlägt Nürnberg 1:0, steht erstmals seit 2016/17 wieder im DFB-Pokal-Viertelfinale.

Man erkennt schnell, dass die Abgrenzung der Zweiklassengesellschaft nicht durch die Liga-Zugehörigkeit definiert wird, sondern auf die erworbenen Anrechte auf ein größeres Stück des TV-Kuchens von über einer Milliarde Euro. Die erste Liga reicht bis in die 2. Liga hinein. Der FC St. Pauli bekommt nur ein Drittel von dem, was Bayern hat; Dresden nicht mal ein Sechstel.

Ist das System ungerecht? Vielleicht. Aber die Geldverteilung trägt zwei Prinzipien Rechnung. Erstens: Es werden die Vereine belohnt, die über  Jahre gute Arbeit leisten und damit für Nachhaltigkeit, auch in der Nachwuchsarbeit, sorgen. Zweitens: Ein Verein, der mal absteigt, fällt nicht ins Bodenlose, sondern kann sich schneller vom Schock erholen.

Dafür nimmt man in Kauf, dass die finanzielle Verhältnisse kaum beweglich sind. Es gibt deshalb Stimmen, die sagen: Alle Klubs sollen dieselben Beträge erhalten, denn durch die Teilnahme am Europapokal kassieren die besten eh zusätzliches Geld. Die Idee hat sich nie durchgesetzt. Eine Debatte wäre die Idee wert. Immerhin bringt der Pokal ein paar Milliönchen.

"... dann darf man hier nicht gewinnen"

Leverkusen-Trainer Peter Bosz zeigte sich nach der Pokal-Pleite bedient. Die Leistung seiner Mannschaft hält er für unerklärlich.

Pokal-Sensation tief im Westen

Werder-Wahnsinn in Dortmund: So reagieren die Fans im Netz

Unterschiedlicher könnten die Reaktionen auf den Sieg von Werder Bremen gegen Borussia Dortmund im Achtelfinale des DFB-Pokals kaum sein. Die einen feiern, die anderen hadern. Oder schimpfen sogar.

„Jetzt muss der HSV her“

DeichStuben-Reporter Daniel Cottäus fasst das verrückte DFB-Pokalspiel bei Borussia Dortmund zusammen.

Alles wie schon vor zehn Jahren

Geschichte wiederholt sich: Ein überragender Max Kruse und Elfmeter-Töter Jiri Pavlenka lassen Bremen von Großem träumen.

BVB muss sich das Pokal-Aus selbst ankreiden

Drittes Pokalspiel, dritte Verlängerung, Elfmeterschießen - doch diesmal verlässt Borussia Dortmund das Glück.

Neuer BVB-Torwart wird zur tragischen Figur

Eric Oelschlägel, eigentlich dritte Wahl, erlebte einen Pokalabend mit Licht und Schatten - und am Ende eine Enttäuschung.

Auch Zebras freuen sich nur wenige Minuten

Der MSV Duisburg scheidet im DFB-Pokal aus. Cauly Oliveira Souza lässt die Gastgeber jubeln, dann dreht Paderborn auf.

Nicht nur DFB-Pokal heute im Fernsehen

18.30 Uhr, Sky: DFB-Pokal, Holstein Kiel - FC Augsburg, RB Leipzig - VfL Wolfsburg

20.45 Uhr, ARD: DFB-Pokal, Hertha BSC - Bayern München

20.45 Uhr, Sky: DFB-Pokal, Schalke 04 - Fortuna Düsseldorf

21.00 Uhr, DAZN: LaLiga, FC Barcelona - Real Madrid

Für Hertha BSC wird's heute das Spiel des Jahres

Die wichtigsten Fakten zum Pokal-Achtelfinale gegen die Bayern: Stadionöffnung, Videobeweis, Rasenlänge, Temperaturen.

Die Bayern schenken Hertha Hoffnung

Trainer Niko Kovac ist besorgt: Manuel Neuer könnte auch im Pokal ausfallen. Dabei wackelt bei Bayern ohnehin Defensive.

Ein bisschen Werbung muss sein

RB Leipzig rätselt über niedrige Zuschauerzahl

Trainer Ralf Rangnick zeigt sich verwundert über das geringe Interesse am Pokalspiel gegen den VfL Wolfsburg.

Was sonst noch so los ist

"Shitstorm – ich kann das Wort nicht mehr hören"

Katrin Müller-Hohenstein moderiert seit 2006 das „aktuelle sportstudio“ im ZDF und ist regelmäßig im Einsatz, wenn irgendwo auf dem Globus Fußballwelt- und -Europameisterschaften sowie Olympische Spiele ausgetragen werden. Fums hat KMH zum Interview getroffen. Ein Gespräch über das Erringen von Podiumsplätzen, die Bedeutung von Sozialen Medien für Moderatoren, über struppige Wölfe in Sotschi und über die berühmt-berüchtigten ZDF-Strandläufer.

Auf der Suche nach dem Super-Sancho

Blutjunge Spieler werden als Spekulationsobjekte für die Bundesligisten gesucht, so Jan Christian Müller.

Klubliebe schluckt "extreme Scheiß-Leistungen"

Zwischen Hochgefühl und Depression liegen manchmal nur Momente. Oder ein Fußballspiel, schreibt Ben Redelings.

Jung von Matt/Sports: Ergebnis der Sponsoringlüge

Jung von Matt/Sports hat die Branche kritisiert. Ein Jahr nach der Watschn habe sich manches bewegt, so Robert Zitzmann.

Mal ins Ausland geblickt

Zeit der Manifeste: Barcelona spielt heute gegen Real Madrid

Der Clásico als Höhepunkt spanisch-katalanischer Fußballduelle zwischen Barcelona und Real Madrid steht wieder mal an. Die Ästhetik erinnert an Zeiten des Klassenkampfes. Nur dass Pam­phlete heutzutage natürlich nicht mehr abgeworfen oder plakatiert, sondern über Twitter verschickt werden. Und dass es bei dem aktuellen Aufruf des „Komitees zur Verteidigung der Republik“ nicht um die Rolle des Arbeiters geht, sondern um Fußball. „Barcelonista!“, heißt es vonseiten der katalanischen Hardcore-Separatisten in ihrer Botschaft zum Match am Mittwoch: „Feuere Barça an! Pfeife Real Madrid aus! Fordere durch eine ‚Estelada‘ die Unabhängigkeit ein!“ Dabei reicht doch schon die sportliche Brisanz.

FC Liverpool: Jürgen Klopp plötzlich in der Kritik

Vor den Champions-League-Spielen gegen Bayern kämpft der FC Liverpool plötzlich mit seiner Form und wiederholt alte Fehler.

Alle mal herhören!

Frauen in der Ultra-Szene: "Wir sind da!"

Fußball ist Männersache. Auf dem Rasen und auf der Tribüne wird das männliche Refugium gegen weibliche Eindringlinge verteidigt. Die wollen sich aber nicht aufhalten lassen und erobern die organisierte Fanszene.

Mehr Baum als Hund

In einer neuen Ausgabe "Unter Flutlicht" bespricht Moderator Marisu Winzler mit Raphael Wiesweg über Schalke 04.

Kommentare

Aktuelles