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"Den Weg gehe ich bis einschließlich der EM mit"

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Es ist der Wahnsinn: Zwei ukrainische Nationalspieler, die am Samstag gegen Deutschland gespielt haben, sind im Nachgang positiv auf das Coronavirus getestet worden. Überraschend kam die Nachricht gestern nicht. Fünf Spieler waren schon vor dem Länderspiel heimgeschickt worden, nachdem man ihre Infektion nachgewiesen hatte. Fußball unter Corona-Verdacht: Und jetzt soll man zur Tagesordnung übergehen?

Ich habe diese Frage gestern schon gestellt und mir von euch die Antwort auf Facebook geben lassen. Das Ergebnis spiegelt die Zerrissenheit im Land sehr gut wider. 60 Prozent meinten, man solle weiterspielen - "das Leben geht weiter". 40 Prozent meinten das Gegenteil, der Fußball solle nun eine Pause einlegen - "es gibt Wichtigeres". Der DFB hat seine Entscheidung getroffen. Das Länderspiel heute in Spanien soll stattfinden. Ist das richtig oder falsch?

Man darf und kann den Verband und die Politik für solche Entscheidungen kritisieren. Es gibt für beide Entscheidungswege gute Argumente. Man sollte sogar davon ausgehen, dass niemand leichtfertig mit der Situation umgeht, schon gar nicht ein Politiker. Wer Popularität als Währung seiner Existenz benötigt, trifft nicht ohne Not unpopuläre Entscheidungen. Allein von der Logik her erkennt man daran: Die Lage ist ernst.

Wenn Thomas Berthold aber, der Weltmeister von 1990, im Zusammenhang mit Lockdown-Maßnahmen von einem "Ermächtigungsgesetz" spricht, das die Bundespolitik ausbrüte, dann kann es keine zwei Meinungen geben: Mit Adolf Hitlers Machtergreifung Anfang 1933 haben die Corona-Maßnahmen  wirklich nichts zu tun. Berthold, angeblich ein Querdenker, blamiert sich bis auf die Knochen: Er weiß nicht, wovon er spricht - es ist einfach nur peinlich.

Einen aufgeklärten Dienstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

"Den Weg gehe ich bis einschließlich der EM mit"

So gefährlich ist der Bierhoff-Satz für Bundestrainer Löw

Vor dem Nations-League-Duell in Spanien am Dienstag hat Nationalelf-Manager Oliver Bierhoff eine Bundestrainer-Diskussion entfacht.

Noch hängen laut Oliver Bierhoff "dunkle Wolken über der Nationalmannschaft", doch bei der EM 2021 im Sommer erwartet der DFB-Direktor wieder einen "blauen Himmel". "Dort müssen wir überzeugen. Dann sehen Millionen Fans vor dem Fernseher hoffentlich: Spieler, die mit Leidenschaft spielen. Spieler mit fröhlichen Gesichtern. Und wir können gemeinsam viele Siege erleben und gemeinsam feiern. Das schweißt zusammen", sagte Bierhoff in einem FAZ-Interview.

Bis zur Europameisterschaft müsse das neuformierte Team, das heute in Sevilla gegen Spanien um den Gruppensieg in der Nations League spielt, hart um Vertrauen und Unterstützung kämpfen, so Bierhoff: "Realistisch betrachtet muss man einfach sagen, dass es bis dahin schwer wird, die Herzen der Fans zurückzugewinnen."

Joachim Löw: Kein Gesprächsbedarf mit Oliver Bierhoff

Der Gruppensieg in Spanien ist für die Nationalmannschaft das erklärte Ziel, die Europameisterschaft im Sommer aber wirft längst die Schatten voraus.

Dies gelinge am besten mit Siegen, so wie zuletzt in Leipzig gegen Tschechien (1:0) und die Ukraine (3:1), betonte der DFB-Direktor: "Am Ende des Tages müssen wir alle uns an Ergebnissen messen lassen. Das weiß Jogi auch."

Über die Zukunft des Bundestrainer Joachim Löw wollte Bierhoff nicht näher spekulieren. "Jetzt ist aber noch nicht der Zeitpunkt für eine Entscheidung – das Turnier kommt noch", sagte der Ex-Nationalspieler. Die Auftritte seit dem eingeleiteten Umbruch würden jedoch "absolut für den Trainer" sprechen. "Wir müssen nun auch die Stimmung ins Positive drehen", forderte Bierhoff: "Den Weg, den der Bundestrainer eingeschlagen hat, gehe ich bis einschließlich der EM mit."

Löw sah wegen dieser Aussage "keinen Gesprächsbedarf" mit Bierhoff. "Der Oliver und ich haben ein großes Vertrauensverhältnis", sagte der 60-Jährige am Montag nach der Landung in Sevilla. Als Bundestrainer sei es zudem "immer so, dass man von Turnier zu Turnier denkt. Dann gibt es eine Analyse und man muss sich unterhalten, ob der Weg noch der richtige ist oder ob man einen neuen einschlagen muss."

Heute im Fernsehen

20.45 Uhr, ARD: Nations League, Spanien - Deutschland

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