Samstagabend wird der DFL Supercup mit viel Tamtam live aus der Münchner Allianz-Arena in die deutschen Wohnzimmer übertragen (auf Sat.1). Bayern München gegen RB Leipzig: Das klingt nach Spitzenfußball und soll Lust auf den Bundesliga-Start eine Woche darauf wecken. Geliebt wird der DFL Supercup nicht. Und das nicht, weil eine Mehrheit ahnt, wer als Sieger den Rasen verlässt.
Bei einer exklusiven Befragung unter deutschen Fußballfans ermittelte das Bundesliga-Barometer einen erschütternden Wert: Von 5.477 befragten Fans meinten nur 2,5 Prozent, dass der Stellenwert des DFL Supercup "sehr groß" ist. Jeder Fünfte dagegen hält den Stellenwert für "gering" (21,3 Prozent), sogar 39,1 Prozent für "sehr gering". Warum gibt's den DFL Supercup dann eigentlich?
Das Spiel zwischen dem Deutschen Meister und dem DFB-Pokalsieger verströmt den Charme einer Aufwärmrunde. Mitten im ersten Pokalwochenende der Saison geht's einerseits um die Erweiterung des Briefkopfs, andererseits um einen ersten Leistungsvergleich nach der wochenlangen Saisonvorbereitung. Wenn der Sieger gekürt wird, hat der Verlierer meistens längst den Platz verlassen.
Immerhin fielen im Vorjahr, als dieselbe Paarung in Leipzig stattfand, acht Tore (Rekordmeister Bayern München gewann mit 5:3). Die einzige Erkenntnis: dass RB-Trainer Domenico Tedesco kein taktisches Mittel gegen Bayern fand und mit seinem Latein, wie sich bald herausstellte, trotz Pokalsieg am Ende war. Nachfolger Marco Rose wird die Saison ambitionierter gestalten.

Er könnte Geschichte schreiben. Den DFL Supercup gibt's erst seit 2010, und bisher haben erst vier verschiedene Klubs die Trophäe gewonnen: Bayern München und Borussia Dortmund, logisch, aber auch Schalke (2011) und VfL Wolfsburg (2015). RB Leipzig wäre der fünfte Bundesligist, der die verschwurbelte Balltrophäe holte. Aber die Chancen gegen Thomas Tuchel stehen nicht gut.
Drei von vier Fußballfans, wen wundert's, sehen Bayern München als Sieger (71,7 Prozent). Und der DFL-Supercup kann noch so viel Bundesliga-Spektakel versprechen: Das ändert nichts an den Erwartungen am Saisonverlauf. 76,8 Prozent, so das Bundesliga-Barometer, sehen die zwölfte Bayern-Meisterschaft in Folge kommen. Mit oder ohne Harry Kane.

Zur Teilnahme an den Umfragen des Bundesliga-Barometers können sich alle Fußballfans unter diesem Link anmelden: Hier klicken!