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BVB 3:3 gegen Leipzig! Spektakulär - aber kein Spitzenspiel

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Die Beschreibungen für das Top-Spiel Borussia Dortmund und RB Leipzig pendelten in der Nacht zwischen "spektakulär" und "dramatisch". Sechs Treffer in 90 Minuten, zwei verschenkte Führungen und ein Sensationstor - es wäre jetzt ein Leichtes, in den Lobgesang einzustimmen. Ich kann's nicht.

Denn zur Wahrheit dieses Top-Spiels gehört auch: Es war kein Top-Spiel. Der Tabellenführer RB Leipzig zeigte eine blamable Leistung in der ersten Hälfte, verlor zu viele wichtige Zweikämpfe und begünstigte mit einem schweren Torwartfehler einen frühen Rückstand. Das tut kein Spitzenteam.

Borussia Dortmund brachte die Führung zum wiederholten Mal nicht über die Ziellinie, holte den praktisch geschlagenen Gegner mit zwei Schnitzern in der Abwehrarbeit zurück ins Spiel und verschenkte beim 3:3 erneut zwei Punkte im Kampf um die Meisterschaft. Das tut kein Titelfavorit.

Wenn man also davon spricht, dass den Fans im Stadion und vor den TV-Bildschirmen Spektakuläres geboten wurde, dann feiert man nicht die höchste Qualitätsstufe des Bundesliga-Fußballs, sondern die nicht immer erklärliche Anhäufung von Unzulänglichkeiten in diesem Top-Spiel.

Dramatisch ist eine solche Schlacht allemal. Es hat schon Bundesliga-Spiele zwischen dem Ersten und Dritten gegeben, die vor Langeweile stanken. Aber das bedeutet ja im Umkehrschluss nicht, dass unterhaltsame Spielverläufe direkt Spitzenfußball zeigen. Dazu gehört ein bisschen mehr.

Zum Beispiel, dass der inszenierte Angriffsfußball auf ein ausgeklügeltes Abwehrsystem trifft, man wechselvolle Duelle zwischen Stürmern und Verteidigern erlebt oder die Taktik einem Schachspiel gleicht. Da kann ein 0:0 mehr Qualität verheißen als ein 3:3 mit vielen dummen Fehlern.

Ungerecht sollte man deswegen nicht sein. Die Liga erlebt eine Spannung wie seit Jahren nicht mehr. Die Rheinische Post veröffentlichte kürzlich eine Grafik, die alle 18 Klubs in einem Kreis aufreihte und zu jedem Pärchen ein Resultat aus der Hinrunde. Aussage war: Jeder kann jeden schlagen.

Nochmals: Ein Ausdruck von Qualität ist das aber nicht.

Einen unschlagbaren Mittwoch wünscht

Euer Pit Gottschalk

Dortmund gegen RB Leipzig: Das 3:3 als Kurzgeschichte

Die Bilanz des Spitzenspiels lautet: Wow!

Der BVB und Tabellenführer Leipzig liefern sich ein 3:3 mit vielen dramaturgischen Wendungen. Die tragischen Figuren sind am Ende die Dortmunder.

Ein Geschenk für den Fußballfan

Borussia Dortmund führt 2:0 zur Pause, schenkt die Führung her, erzielt das 3:2 und kann doch nicht gewinnen.

Bundesliga-Wahnsinn!

Am Ende: Sechs Tore, drei Mega-Patzer, ein Weltklasse-Treffer – Dortmund und RB Leipzig liefern ein Bundesliga-Spektakel ab.

Der BVB kann nicht zufrieden sein

Das Bundesliga-Spitzenspiel zwischen dem BVB und RB Leipzig hielt, was es versprach. Mit dem 3:3 kann Borussia Dortmund aber nicht zufrieden sein.

Der BVB meldet sich zurück im Titelkampf

Nach dem emotionalen 3:3 gegen Leipzig überwiegt bei Borussia Dortmund die Enttäuschung. Doch klar ist: Der BVB meldet sich zurück im Titelkampf.

Dietmar Hamann analysiert Fehler: "Schülerhaft"

Ex-Nationalspieler und Sky-Experte Dietmar Hamann ist überzeugt, dass die Patzer dem BVB am Ende noch mächtig weh tun können.

Da war noch was

0:5! Werder Bremen: Bewerbung für die 2. Liga

Die nächste Schande. Nur wenige Tage nach dem 1:6 in München hat Werder erneut einen peinlichen Auftritt hingelegt. Und was für einer! Es war eine Darbietung, die ratlos macht und zum Schämen einlädt. Gegen den Tabellennachbarn FSV Mainz 05 ging die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt mit 0:5 unter. Es war eine Nicht-Leistung, die gut und gerne als Bewerbungsschreiben für die 2. Liga durchging, denn nach dieser erneuten Demütigung ist die Frage mehr als berechtigt, wen die Bremer in Deutschlands höchster Spielklasse überhaupt noch schlagen wollen.

Lehrvideo für Panikforscher

Gegen Mainz 05 erlebt Werder ein denkwürdiges Debakel. Nicht nur das Spiel geht verloren - auch der Rückhalt des Publikums.

Mainz - wie es singt und lacht

"Es war ein Spiel, das zeigt, wie verrückt die Bundesliga dieses Jahr ist", sagte der Mainzer Sportchef Rouven Schröder.

Fortuna Düsseldorf: Desolater Auftritt in Augsburg

Fortuna Düsseldorf stürzt immer tiefer in die Krise: Das Team von Trainer Friedhelm Funkel verliert beim FC Augsburg mit 0:3.

TSG Hoffenheim beendet Union-Serie

Der Aufsteiger aus Berlin-Köpenick unterliegt mit 0:2 und verpasst damit den fünften Heimsieg in Folge.

Heute im Fernsehen

18.30 Uhr, Sky: Bundesliga, Bayer Leverkusen - Hertha BSC

20.30 Uhr, Sky: Bundesliga, SC Freiburg - Bayern München, Mönchengladbach - SC Paderborn, VfL Wolfsburg - Schalke 04, Eintracht Frankfurt - 1. FC Köln

In dubio pro Mario

Gerechtigkeit in Zentimetern

Der Stuttgarter Stürmer Mario Gomez verzweifelt an den Abseitsentscheidungen der Schiedsrichter. Es ist ein bisschen wie bei der Steuererklärung. Sie soll gerecht sein, ist deshalb kompliziert und nervt. Es geht um das 1:1 in Darmstadt.

Abseits und Videobeweis

Zwei Zentimeter Abseits sind Abseits und müssen Abseits bleiben - aber nicht, wenn unklar ist, ob die Messinstrumente stimmen.

DFB lädt Mario Gomez in Kölner Keller ein

Nach dem erneuten Rundumschlag gegen den Videobeweis hat der DFB Mario Gomez in den Kölner Videokeller eingeladen.

Auf ein Wort

"Anti-Rassismus-Kampagnen sind blanker Hohn"

Nicht nur im Fall Mesut Özil: Der Fußball liegt hoffnungslos im Rückstand gegen politische Feiglinge, Homophobe und Rassisten. Ein Kommentar von Lorenz Maroldt.

Was sonst noch so los ist

Klopp im Duty-free-Shop

Von Alex Steudel

Beim FC Liverpool herrscht helle Aufregung, weil die Reds gestern im Ligapokal antreten mussten und schon heute den nächsten Spieltermin bei der Klub-WM haben. Trainer Jürgen Klopp hat deswegen furchtbar auf die Fifa-Planer geschimpft; man könne ja wohl nicht so knapp hintereinander an zwei Orten seinem Beruf nachgehen. Das hat mich etwas verwundert.

Was für die Fußballer unzumutbarer Terminterror ist, kennen wir Normalbevölkerte ja längst in- und auswendig ­– der Vorgang, täglich zur Arbeit zu müssen, wird landläufig auch als "Fünftagewoche" bezeichnet.

Ich könnte es ja noch nachvollziehen, wenn sie zum Beispiel beim Hamburger SV nach zwei Spielen an zwei Tagen in Folge auf die Barrikaden gehen würden. Das wäre wirklich eine brutale, unvorstellbare Belastung. Also für die Zuschauer. Aber selber kicken? Ich zum Beispiel habe früher als Jungredakteur Mittwochabends mit Freunden Fußball gespielt und am Donnerstag mit Arbeitskollegen nochmal. Und obendrein habe ich tagsüber gearbeitet. Ging ganz easy.

Ich behaupte: JA, man kann durchaus am Dienstag in England und am Mittwoch in Katar kicken, es gibt ja Flugzeuge. Schwierig wird es nur, wenn du Greta Thunberg im Kader hast.

Liverpools B-Elf geht bei Aston Villa unter

Wie angekündigt ohne Trainer Jürgen Klopp und ohne Stars verliert der Champions-League-Sieger im Liga-Pokal mit 0:5.

Jürgen Klopp hat kurioserweise beschlossen, mit zwei völlig unterschiedlichen Mannschaften anzutreten: Liverpools B-Team spielte gestern (und verlor), das A-Team tritt heute an; und Klopp selbst betreut nur das A-Team.

Das finde ich noch eigenartiger. Also aus Markensicht: Wo Liverpool draufsteht, sollte auch Liverpool drinsein. Und zwar das richtige. Wenn ich mir einen Neuwagen kaufe, und der ist Schrott, sagt der Autohändler doch auch nicht: "Sie haben ja wohl nicht im Ernst geglaubt, dass unsere Top-Leute jeden Tag Zeit haben, Autos zu bauen? Ihren Wagen hat vermutlich das B-Team zusammengeschraubt. Die machen sonst Lkw-Achsen."

Klub-WM: Der Mythos vom Klub der Armen

Flamengo Rio de Janeiro wird zum nationalen Mythos stilisiert und vom reaktionären Präsidenten instrumentalisiert.

Ich würde mich auch furchtbar schlecht fühlen, wenn ich einräumen müsste, dass die heutige Fever-Pit'ch-Kolumne von einer B-Ausgabe des Steudel geschrieben wurde. Es gibt ja nur einen Steudel, so wie es nur einen FC Liverpool gibt. Basta. (Übrigens schreibe ich sogar drei Kolumnen pro Woche, und das an zeitweise wechselnden Orten. Habe ich mich je beklagt?)

Ich gehe sogar noch weiter: Wenn ich Fußballprofi wäre, hätte ich es toll gefunden, am Dienstag in England und am Mittwoch in Katar spielen zu dürfen. Die zwei Vorteile, die das hätte, müsste der Schwabe Klopp eigentlich sofort verstehen: doppelte Einsatzprämie plus Zugang zum Duty-free-Shop.

Alle mal herschauen!

Aufsteiger mischt Liga auf! Titel möglich?

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