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Bundesliga-Spitze mit Mark van Bommel, dem Unergründlichen

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Axel Hellmann, Vorstandsvorsitzender von Eintracht Frankfurt, stellte auf dem Branchentreff "Spobis" in Düsseldorf seinen Fünf-Punkte-Plan vor, wie der Bundesliga-Fußball den Herausforderungen nach der Coronakrise begegnen sollte. Ihm war ja nicht verborgen geblieben, dass viele Klubs nicht mal bei reduzierter Zuschauerzahl die Stadionplätze vollbekamen. Am Ende konnte man seine Ausführungen auf den Punkt bringen: "Wir müssen wieder über die Dörfer." Der Satz kam nicht von ungefähr.

Jahrelang hatte man sich - aus gutem Grund - dem Kommerz verschrieben und sein Heil auf den neuen Märkten in Übersee vermutet. USA, Fernasien, Naher Osten: Die Spitzenvereine jagten ihre Spieler um die halbe Welt, um ein bisschen Aufmerksamkeit auf die Bundesliga zu lenken. Man wollte groß denken und noch größer kassieren. Das hat so semi geklappt. "Wir müssen vom hohen Ross absteigen und versuchen, die Menschen vor unserer Haustür anzusprechen“, mahnte Hellmann durchaus selbstkritisch.

Die Einsicht mag spät kommen und wurde nicht zum ersten Mal vorgetragen. Das ändert aber nichts am Inhalt des Gesagten. Zurück auf die Dörfer: Der Vorschlag ist die vielleicht beste Idee, um Fannähe nicht nur zu predigen, sondern zu zeigen. Ein Testspiel beim Dorfverein, eine gut organisierte Autogrammstunde, womöglich ein paar Selfies: Die Kinder, Jugendlichen und Eltern, die das erleben, werden ein halbes Leben lang davon erzählen. Und davon munter in den Sozialen Netzwerken berichten. Sowas zahlt sich aus.

Muss man über den Vorschlag überhaupt noch diskutieren?

Ein kundenfreundliches Wochenende wünscht

Euer Pit Gottschalk

Unser Podcast

Unbedingt reinhören!
Bundesliga is back – Bayern zu Gast in Leipzig

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Die Bundesliga ist zurück nach der Länderspielpause - und zwar mit dem ersten Kracher der Saison. Die Bayern sind zu Gast in Leipzig und Julian Nagelsmann, Marcel Sabitzer und co. wollen ihrem Ex-Klub nach dem Stolper-Start weiter Kopfschmerzen bereiten. Im Mittelpunkt dabei mal wieder Leroy Sané. Der Nationalspieler zeigte in der Länderspielpause weiterhin aufsteigende Form und will auch gegen die Roten Bullen auf sich aufmerksam machen. Außerdem steigt in Leverkusen das tabellarische Topspiel des Spieltags: Leverkusen empfängt den BVB. Welchen BVB bekommen wir an diesem Wochenende aus der Wundertüte gezaubert? Moritz Knorr und Pit Gottschalk  widmen sich den Themen des Spieltags und blicken auch auf den Tabellenführer aus Wolfsburg.

Am Wochenende im Fernsehen

Marcel Sabitzer beim FC Bayern: Bereit für den Inside-Job

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„Ich mag’s wenn der Druck da ist“: Marcel Sabitzer präsentiert sich bei seiner Vorstellung als Bayern-Zugang als forscher Herausforderer.

Samstag

15.30 Uhr, Sky: Bundesliga, Bayer Leverkusen - Borussia Dortmund, Union Berlin - FC Augsburg, SC Freiburg - 1. FC Köln, TSG Hoffenheim - Mainz 05, Greuther Fürth - VfL Wolfsburg

18.30 Uhr, Sky: Bundesliga, RB Leipzig - Bayern München

20.30 Uhr, SPORT1: 2, Liga, Hamburger SV - SV Sandhausen

HSV-Trainer Walter: Sandhausen war sein Schicksal

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Mit dem Auto bräuchte Tim Walter keine halbe Stunde aus seinem Heimatort Bruchsal nach Sandhausen. Wirklich viel Glück gebracht hat ihm der Verein aus der Kurpfalz in seiner Trainerkarriere aber trotz der lokalen Verbundenheit nicht. Im Gegenteil: Beim VfB Stuttgart wurde der SV Sandhausen zu seinem Schicksal. Samstag gibt es das Wiedersehen für den HSV-Trainer.

Sonntag

11 Uhr, SPORT1: Doppelpass

15.30 Uhr, DAZN: Bundesliga, Eintracht Frankfurt - VfB Stuttgart

17.30 Uhr, DAZN: Bundesliga, VfL Bochum - Hertha BSC

19.30 Uhr, DAZN: Bundesliga, Mönchengladbach - Arminia Bielefeld

Mark van Bommel: Der Unergründliche

War da was mit Fürth?

War da was mit Fürth?

Morgen tritt Tabellenführer Wolfsburg beim Aufsteiger an und ist klarer Favorit. Was die Aufgabe für Trainer Mark van Bommel nicht einfacher macht.

Von Alex Steudel

Vor dem Saisonstart habe ich darauf hingewiesen, dass nur einer der 18 Bundesliga-Trainer früher als Spieler selbst so richtig geliefert hat. Ausgerechnet der steht jetzt mit Wolfsburg auf Platz 1: Mark van Bommel, Champions-League-Sieger, deutscher und italienischer Meister, Vizeweltmeister. Der Mann ist mir übrigens ein Rätsel.

Auf dem Platz war er großartig, aber auch ein Wahnsinniger, der alles umhaute, was nicht bei drei Schutz in der Kabine suchte. Das Magazin "11Freunde" nannte ihn einen "international bekannten Drecksack". Trainer Ottmar Hitzfeld, freundlicher, einen "Aggressive Leader". Mit seinen fiesesten Fouls würde Netflix eine ganze Staffel vollkriegen.

Als Bayern-Trainer Felix Magath im November 2006 seiner Elf in der Halbzeitpause des Spiels gegen Schalke vorwarf, kein taktisches Verhalten an den Tag zu legen, ätzte er zurück: "Welche Taktik denn?"

Unter größten Mühen versuchte Manager Uli Hoeneß damals geheimzuhalten, dass rauskam dass es bei Magath keine Taktik gab. Zwei Monate später war Quälix aber weg. Besiegt von Vanbommelix.

Illustration: Jens Uwe Meyer / bergfest.at

Im echten Leben habe ich den Mann dann völlig anders kennengelernt: ein lieber Kerl, sanft wie ein Lamm. Wir begegneten uns erstmals vor einer Sky-Talkshow, beim Vorgespräch stellte er nette Fragen, lächelte die ganze Zeit, wirkte total schüchtern. Er war interessiert an meiner Arbeit, hatte sogar meine Sport-Bild-Editorials gelesen, wie sich herausstellte.

Ich weiß bis heute nicht, ob das nur ein Trick war, um mich in Sicherheit zu wiegen, und ob er mich nach meiner ersten seltsamen Formulierung vor dem Tisch, wo man sich kleine Mineralwasserfläschchen wegnehmen konnte, von hinten abgegrätscht hätte.

Von Tobsuchtsanfällen als Trainer habe ich bisher nichts gehört. Van Bommel hat am Spielfeldrand noch niemanden niedergestreckt. Der 44-Jährige behielt stets die Nerven, sogar als er ein großes Wechselproblem im DFB-Pokal zu überstehen hatte; aber das kann ja mal passieren.

Zuletzt führte er Wolfsburg, das seit dem Titelgewinn im Jahr 2009 an 409 Spieltagen ganze drei Mal Erster war, in aller Seelenruhe zurück nach oben. Und das kann eigentlich nicht passieren. Denn wir befinden uns ja mitten in einer Bayern-Ära, die langsam Römisches-Reich-Ausmaße annimmt.

Morgen tritt der VfL beim Drittletzten Fürth an. Dieses Spiel verliert van Bommel nur, wenn er beim Stand von 4:0 sechs neue Leute einwechselt.

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