zum Inhalt

Bundesliga: Rudi Völler erwartet spannendes Saisonfinale

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Im Nachhinein könnte sich die WM-Vergabe nach Katar als Glücksfall herausstellen. Weil die Weltmeisterschaft 2022 Ende des Jahres stattfindet, sind Sommertermine frei geworden. Man könnte also die EM 2020/21 von diesem auf das nächste Jahr verlegen (ja, mit zwei Turnieren in einem Kalenderjahr) und die Corona-Pandemie abwarten.

Die Nationalspieler und der SPD-Politiker Karl Lauterbach wären glücklich darüber: Die einen bekämen endlich ihre notwendige Spielpause und der Gesundheitsexperte seinen Willen. Lauterbach hält die Ausrichtung der Europameisterschaft in diesem Sommer für einen großen Fehler. Ihm ist die Ansteckungsgefahr in der Coronakrise immer noch zu hoch.

Aber das ist nur die eine Möglichkeit. Die andere: Die Uefa könnte ihre EM nicht in den geplanten Austragungsorten quer in ganz Europa stattfinden lassen, sondern die Spiele an einem Ort bündeln, wie man es voriges Jahr bei den letzten Spielen der Champions League getan hat, damals in Lissabon. Wo man nicht hin- und herreisen muss, sinkt das Infektionsrisiko rapide.

Was aber macht die Uefa: Sie hält an ihrem Austragungskonzept mit zwölf Spielorten in allen Ecken Europas fest. Präsident Ceferin drückte gestern seinen Optimismus aus, dass die Pandemie eine dramatische Wende erfährt und quasi über Nacht verschwindet. Was weiß der Uefa-Präsident, was sogar die waghalsigsten Politiker für utopisch halten?

Und: Was hat der gut gemeinte Gedanke eines paneuropäisches EM-Turniers für eine Bedeutung, wenn eh keine Zuschauer in die Stadien dürfen? Man versteht ja, dass der Verband TV-Verträge einhalten muss, damit Geld fließt. Für Fernsehzuschauer besteht jedoch kein Unterschied, ob die Geisterspiele komplett in Moskau stattfinden oder gleichzeitig in Rom und Baku.

Stattdessen sendet die Uefa ein fatales Signal: dass ohnehin privilegierte Fußballspieler keinen Reisebeschränkungen unterworfen sind. Gewiss, die Corona-Lage kann sich entspannen. Die Folgen werden aber noch lange zu spüren sein. Will die Uefa tatsächlich das Zeichen setzen: Ihr könnt alle in den Sommerferien reisen, als wäre nie etwas gewesen?

Es macht einen Unterschied, ob Klubs in der Champions League durch Europa reisen, weil sie ein Millionenunternehmen am Leben halten wollen, oder Nationalmannschaften, die in ihrer Tradition eine Vorbildfunktion ausüben. Uefa-Präsident Ceferin verpasst hier gerade die riesige Chance, allen zu zeigen, dass es beim EM-Fußball um mehr als um Geld geht.

Einen stillen Donnerstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Rudi Völler erwartet ein spannendes Saisonfinale

"Bayern nicht mehr so dominant"

Der FC Bayern marschiert schon wieder vorne weg - doch Rudi Völler erwartet eine spannende Rückrunde.

Von Pit Gottschalk

Wie gerne würde man Rudi Völler jedes Wort abnehmen und seinen Glauben an eine spannende Bundesliga-Rückrunde glauben. Der Sportdirektor von Bayer Leverkusen nährt seine Hoffnung auf ein packendes Saisonfinale allein aus der Beobachtung, dass die Bayern gelegentlich die Puste ausgeht.

"Mittlerweile müssen sie häufiger an ihre Grenzen gehen und sich auf die individuelle Klasse von Spielern wie Neuer, Kimmich, Müller oder Lewandowski verlassen", sagt Völler im Kicker und dokumentiert die eigene Schwäche: Diese individuelle Schwäche haben die Bayern-Jäger halt nicht.

Man muss nur auf die Bundesliga-Tabelle schauen: Bayern München Erster nach 18 Spieltagen - sieben Punkte Vorsprung auf RB Leipzig, zehn Punkte auf Bayer Leverkusen und VfL Wolfsburg, elf Punkte auf Mönchengladbach. Borussia Dortmund: schon 13 Punkte zurück.

Wenn also nicht die Klub-WM Anfang Februar die letzten Kraftreserven aus den Bayern-Profi rauspresst, die Verletztenliste nicht den kompletten Kader umfasst und Trainer Hansi Flick keine Dummheiten begeht, wird die neunte Meisterschaft in Folge kaum vom Rekordmeister zu verhindern sein.

Es sind ja diesmal nicht die Bayern, die den Vorsprung mit beeindruckender Dominanz erspielt haben. Die Saison vergeigt haben eben diese Verfolger, weil sie leichtfertig Punkte gegen vermeintlich schwächere Gegner liegen gelassen haben.

Dort müsste Rudi Völler ansetzen: Warum sind die Bayern-Jäger nicht in der Lage, ihre eigenen Siegesserien durchzuziehen, während die Bayern erstmals seit langem zwei Niederlagen einstecken? Die Bayern können an Grenzen gehen; die Verfolger kommen nicht einmal in die Nähe des Grenzgebiets.

Heute im Fernsehen

20.30 Uhr, Sky: 2. Liga, FC St. Pauli - VfL Bochum

Was sonst noch so los ist

Stefan Effenberg: Wen Hertha BSC jetzt braucht – und wen nicht

Die Ära Michael Preetz bei Hertha BSC ist beendet, auch der Trainer ausgetauscht. Wer dem Hauptstadt-Klub nun weiterhelfen wird – und wer nicht.

Ex-Schalker Max Meyer wechselt zum 1. FC Köln

Max Meyer kehrt in die Bundesliga zurück: Der Ex-Profi von Schalke 04 soll dem 1. FC Köln helfen, den Abstieg zu verhindern.

Führungsstreit beim VfB Stuttgart eskaliert erneut

Präsident Claus Vogt attackierte Präsidiumskollegen und Beiräte. Die Mitgliederversammlung im März soll verschoben werden.

Neuer Trainer-Job für Lucien Favre?

Mitte Dezember wurde Lucien Favre als BVB-Trainer entlassen. Jetzt gibt es offenbar erstes Interesse von einem anderen Klub.

Corona wirft Union um zehn Jahre zurück

Zum ersten Mal seit 2008 schließt Union Berlin ein Geschäftsjahr negativ ab. Natürlich wegen der Pandemie.

Ein Borat-Film? Oder die Özil-Vorstellung?

Mesut Özil wird bei Fenerbahce Istanbul vorgestellt. Der Klub inszeniert eine Show, die ihresgleichen sucht.

"Das war alles ein bisschen surreal"

Vor dem Spiel beweist Thomas Tuchel Humor. Doch der Start beim FC Chelsea ist holprig. Das Debüt ist eine Nullnummer.

FC Barcelona: Postapokalypse now

Die hohen Schulden des FC Barcelona sind die Folgen einer wahnwitzigen Gehalts- und Einkaufspolitik.

Dicke Bretter bohren

Nach der Geburt von Zwillingen sieht sich Torhüterin Almuth Schult als Wegbereiterin.

Alle mal herhören!

"Mehr Goretzkas würden dem Fußball guttun"

"Aufgewachsen mit der Generation Kahn, sozialisiert mit der Generation Lahmsteiger" – so beschreibt Justin Kraft im Podcast "Flutlicht an!" seinen Weg in den Fußball.

Kommentare

Aktuelles