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Bundesliga, 10. Spieltag: Alle Anstoßzeiten, alle TV-Termine

Das Bundesliga-Wochenende verspricht nicht nur den Klassiker Borussia Dortmnund gegen Bayern München, sondern noch mehr brisante Duelle

Foto: Imago / Sven Simon

Inhaltsverzeichnis

Darmstadt 98 – VfL Bochum

Freitag, 20.30 Uhr / DAZN

Am Freitag steigt ein Duell auf der Kellertreppe – Platz 14 gegen Platz 16. Darmstadt verlor zwei Drittel aller Saisonspiele, Bochum gewann noch keins und droht erstmals nach dem 10. Spieltag noch sieglos zu sein. Darmstadt hat die meisten Gegentore, Bochum die meisten Unentschieden. Eine Punkteteilung ergab sich in den vier bisherigen Bundesligaduellen (1978 bis 1982) aber nicht, die Bilanz spricht klar für Darmstadt (3-0-1), das gegen den VfL Bochum die meisten Bundesligasiege einfuhr. Bei der Premiere im Dezember 1978 (3:1) kam übrigens auf Darmstädter Seite der erste Koreaner der Ligahistorie zum Einsatz: Bum-kun Cha blieb nur für dieses Spiel, musste zurück zum Militär und machte anschließend Karriere in Frankfurt und Leverkusen.

Union Berlin – Eintracht Frankfurt

Samstag, 15.30 Uhr / Sky

Die Ergebniskrise der elf Pflichtspiele unterlegenen Berliner ist jetzt auch eine Torkrise: Viermal in Folge haben sie nicht getroffen, das gilt auch für die Heimspiele (Vereinsrekord). Sie haben schon jetzt mehr Heimspiele verloren (drei) als in den vergangenen drei Spielzeiten. Beinahe zwangsläufig spielen die Eisernen ihre bisher schlechteste Bundesligasaison. Die Eintracht dagegen verlor in der Liga nur ein Spiel und hat gerade ihren ersten Auswärtssieg 2023 eingefahren. In Berlin gab es in diesem Duell zuletzt zwei 2:0-Siege für Union (Bilanz 2-1-1), überhaupt gewann der jeweilige Gastgeber zuletzt fünfmal. Ein 0:0 wurde noch nicht verbucht. Aber bei Gastspielen der Eintracht fielen diese Saison die wenigsten Tore (2,5).

SC Freiburg – Borussia Mönchengladbach

Samstag, 15.30 Uhr / Sky

Die Freiburger wollen ihren Frust über das Pokal-Aus gegen Paderborn an der Borussia auslassen, die sich dafür vermeintlich besonders eignet. In 21 Gastspielen holte sie nur einen Sieg beim SCF - im März 2002 (0:1). Allerdings endeten die vergangenen drei Duelle in Freiburg unentschieden und im Vorjahr fielen gar keine Tore zwischen den beiden Teams (2x 0:0). Zuhause bleibt der SC eine Macht: nur drei Pleiten in 20 Spielen. Borussia dagegen gewann nur zwei der letzten 23 Auswärtsspiele, hat aber die zweitmeisten Auswärtstore! Gästecoach Seoane hat gegen den SC eine negative Bilanz (1-0-2).

Mainz 05 – RB Leipzig

Samstag, 15.30 Uhr / Sky

Zwar geht Schlusslicht Mainz als klarer Außenseiter ins Rennen, verlor gegen RB aber nur eins der letzten fünf Duelle. Zuhause sind sie seit drei Jahren ungeschlagen (Bilanz: 3-2-2), davor allerdings gab es ein deftiges 0:5. Keins der 14 Erstligaduelle endete torlos, Leipzig gewann genau die Hälfte. Aktuell fehlen den Mainzern nur noch zwei Partien zum negativen Vereinsrekord (16 sieglose Spiele in 2006/07) und eine schlechtere Bilanz nach neun Spielen hatten sie nie. Zuhause wurden fünf der letzten sechs Spiele verloren. RB gewann zuletzt auswärts dreimal, ein vierter Sieg in Folge wäre zumindest für Trainer Marco Rose eine Premiere in der Bundesliga. Da empfiehlt es sich, Stürmer Timo Werner einzusetzen, der am häufigsten in seiner Karriere gegen Mainz traf (13mal).

Köln – FC Augsburg

Samstag, 15.30 Uhr / Sky

Kontrast der Gefühlswelten: Während die Kölner nach ihrem zweitschlechtesten Ligastart und dem Pokal-Aus Frust schieben, kommt der FCA mit frischem Mut an den Rhein. Der Trainerwechsel von Enrico Maaßen zu Jess Thorup führte zu zwei Siegen, nun winkt der erste Sieg-Hattrick in der Liga seit fast vier Jahren (7. bis 17. Dezember 2019). Es wäre ein Startnovum für einen neuen Augsburger Trainer und zugleich der 50. Auswärtssieg in der Bundesliga. Die Duell-Bilanz spräche dafür, sowohl insgesamt (7-6-5) als auch in Köln (4-3-2) führen die Schwaben – und das, obwohl Köln zuletzt dreimal gewann. Die beiden bisherigen November-Duelle endeten unentschieden.

TSG Hoffenheim – Bayer Leverkusen

Samstag, 15.30 Uhr / Sky

An einem Herbstabend vor zehn Jahren fiel das zweitberühmteste Phantomtor der Liga: Leverkusens Stefan Kießling köpfte den Ball durch ein Loch im Außennetz und der Treffer wurde anerkannt. Eine von vielen unschönen Erinnerungen der TSG an Heimspiele gegen Bayer, die Bilanz ist verheerend (3-3-9). Keiner der wenigen Siege glückte in einem Hinrundenspiel. Jetzt kommt auch noch das statistisch stärkste Leverkusen aller Zeiten, 25 Punkte nach neun Spielen sind auch der zweithöchste Wert der Bundesligahistorie. Die TSG spielt zwar auch eine starke Saison, aber nur auswärts. Zuhause verlor sie drei von vier Saisonspielen und – auf lange Strecke gesehen – 11 von 17. Während sie seit 13 Ligaspielen Gegentore bekommt, hat Bayer neunmal in Folge stets mehrmals getroffen. Nun kann Trainer Xabi Alonso Leverkusens Vereinsrekord brechen, den er noch gemeinsam mit Klaus Toppmöller (2002) und Michael Skibbe (2006) hält – zehn Mehrfach-Packs gingen noch nie in Serie.

Borussia Dortmund – Bayern München

Samstag, 18.30 Uhr / Sky

Zum 109. Mal treffen sich diese Klubs in der Bundesliga zum deutschen Classico. Wie im Vorjahr war in der Hinrunde keiner von beiden Tabellenführer und nur Bayern könnte es am Wochenende werden. Eine Bedingung: ein Sieg. Der glückte in acht der letzten neun Ligatreffen und im vergangenen Oktober führten sie bis zur letzten Minute, dann glich Anthony Modeste noch aus zum 2:2. In den vergangenen sieben Duellen fielen mindestens vier Tore und Tore liegen auch diesmal in der Luft: es kommt zum Duell der Teams, die am längsten nicht 0:0 spielten (BVB 136mal, Bundesligarekord, Bayern 124mal). Gut für den zuhause 17 Spiele ungeschlagenen BVB: Seine letzten beiden Heimsiege fielen in den November (2016 und 2018). In der Liga sind beide noch ungeschlagen, aber die Bayern knabbern noch am Pokal-Aus in Saarbrücken. Was kann das bedeuten? Nach den letzten vier Pokalblamagen gewannen sie ihr nächstes Bundesligaspiel, teils sehr deutlich (6:0 in Wolfsburg und 5:2 bei Union). Borussias Marco Reus kann einen wenig erstrebenswerten Vereinsrekord brechen. Wird er zum 129. Mal ausgewechselt, hat er Lars Ricken überholt. Bayern-Coach Thomas Tuchel konnte bei seinem Ex-Klub nie gewinnen, weder mit Mainz noch mit Paris St. Germain. Nun sein siebter Versuch!

Wie der Classico zum Hassico wurde
Wenn Borussia Dortmund auf Bayern München trifft, ist meistens der Teufel los. Aber kein Duell kommt an den Rekord aus der Saison 2000/01 heran

VfL Wolfsburg – Werder Bremen

Sonntag, 15.30 Uhr / DAZN

Nach 50 Duellen lässt sich festhalten: die Nordklubs schenken sich nichts. Nach Siegen (jeder 20) und Toren (89:89) liegt man gleichauf. In Wolfsburg liegt der VfL hauchdünn vorn (9-8-8), gewann aber nur eins der letzten sechs Heimspiele (5:3 im November 2020). Zuletzt trafen in Wolfsburg sechsmal stets beide Teams. Im November gewann nur der VfL (3-1-0), der aber im September 1999 gegen Werder 2:7 baden ging. Nie schoss ein Gast mehr Tore in Wolfsburg. Ob Werder dazu aktuell in der Lage ist, darf bezweifelt werden. Auswärts geht seit April nichts mehr, sieben Pleiten in Folge wurden nur in der Abstiegssaison 1979/80 übertroffen. Aber der VfL kriselt auch, verlor drei Punktspiele nacheinander. Vier wären Rekord unter Trainer Niko Kovac, der gegen Werder noch kein Heimspiel verlor (2-2-0). Beide sind Sonntagsmuffel. Der VfL gewann nur eins von elf Spielen an diesem Tag, Werder eins von siebzehn!

Heidenheim – VfB Stuttgart

Sonntag 17.30 Uhr / DAZN

Trotz geographischer Nähe (70 Kilometer) steigt in Heidenheim die nächste Premiere – Bundesligapaarung Nummer 951 steht an. Immerhin traf man sich 2016/17 und 2019/20 in der 2. Liga. In Heidenheim hieß es 1:2 und 2:2, seinen einzigen Sieg feierte der FCH in Stuttgart. Drei Tore fielen immer. Im erst zehnten Bundesligaspiel will der Aufsteiger auch den zehnten Punkt, dazu muss er gewinnen. Nicht leicht gegen diesen VfB, der im Falle einer Bayern-Niederlage im Classico auf Platz zwei springen und seinen 43 Jahre alten Vereinsrekord von vier Auswärtssiegen in Folge einstellen könnte. Aber auch der VfB ist schwach an Sonntagen: nur zwei Siege aus 17 Spielen!


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