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Brazzo & Götze: 2 Aufsteiger

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Als Hasan Salihamidzic vor einem Jahr erstmals in den Sport1-Doppelpass sollte, gab es ein langes Hin und Her, ob er nun kommt oder nicht. Man ahnte ein bisschen: Er ist kein Mann für die große Bühne. Er stand, als er noch Sportdirektor war, immer im Schatten der Big Bayern-Bosse Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß. Man muss es so sagen: Nicht jeder nahm ihn als Manager des FC Bayern ernst. Heute ist das anders.

In der Sendung lernte man Hasan Salihamidzic komplett neu kennen. Er erzählte locker und leicht von seiner Arbeit als Sportvorstand beim Rekordmeister, von der Flucht seiner Familie von Bosnien nach Hamburg, er sammelte Sympathiepunkte mit jedem Satz. Inzwischen lenkt er die Geschicke mit dem Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn, beide holten sie Sadio Mané und Matthijs de Ligt in die Bundesliga. Great Job!

Man sagt immer, dass Bundesliga-Klubs in der Trainerfrage langfristig denken sollten. Bayern tat es bei Hasan Salihamidzic, obwohl die öffentliche Meinung nicht dafür sprach und die eigenen Fans murrten. Gestern stimmt der Aufsichtsrat einstimmig für die Vertragsverlängerung bis 2026. Heute darf und muss man sagen: Den neuen Vertrag hat sich "Brazzo", wie er früher genannt wurde, mehr als verdient.

Einen langfristigen Dienstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

FC Bayern: Geduld hat sich ausgezahlt

Salihamidzic bekommt neuen Vertrag bis 2026

Salihamidzic bekommt neuen Vertrag bis 2026

Der FC Bayern geht mit Sportvorstand Hasan Salihamidzic in die Zukunft: Sein Vertrag wurde gestern Abend bis 2026 verlängert. Der einzig logische und richtige Beschluss, denn der Sportvorstand wurde lange zu Unrecht unterschätzt.

Von Kerry Hau

Er wurde kritisiert, belächelt und sogar beschimpft.

Vor einem halben Jahr noch votierte die Mehrheit der SPORT1-User (65 Prozent; für eine Bayern-Zukunft ohne ihn, ehe er und seine Familie rund um die Causa Robert Lewandowski im Internet angegriffen wurden – mit der Begründung, er sei ein Taugenichts.

Das Beispiel Hasan Salihamidzic zeigt uns, wie absurd schnelllebig und von Schwarz-Weiß-Denken geprägt das Fußballgeschäft ist. Heute ist der 45-Jährige nicht mehr der stotternde Ex-Profi, der dank Vitamin B einen hochrangigen Vereinsposten bekommen hat. Sondern der multilinguale Transfer-König, der ohne Fehl und Tadel agiert.

Klar, auch in diesem Narrativ steckt eine Spur Übertreibung. Dafür reicht allein ein Rückblick auf die Panik-Käufe im Oktober 2020. Und es gab schließlich genügend Skeptiker, auch in den Büros an der Säbener Straße, die ihn nach dem Zoff mit Triple-Coach Hansi Flick liebend gerne durch Max Eberl ersetzt hätten.

Doch Tatsache ist: Bayerns Geduld mit dem lange unterschätzten Salihamidzic hat sich, nicht zuletzt dank des Gespürs und des Vertrauens seines Förderers Uli Hoeneß, bezahlt gemacht.

Denn Brazzo hat aus seinen Fehlern gelernt, sein Profil geschärft und spätestens in diesem Sommer Bayern-like Manager-Skills unter Beweis gestellt. Zum einen mit den Verpflichtungen neuer Top-Stars wie Sadio Mané oder Matthijs de Ligt. Zum anderen mit Transfer-Erlösen von über 100 Millionen Euro. Ein Rekord, übrigens.

Salihamidzic, das gehört allerdings auch zur Wahrheit, hat von einem starken Team um Kaderplaner Marco Neppe und Trainer Julian Nagelsmann profitiert, das Hand in Hand sinnvolle Entscheidungen getroffen hat.

Doch gerade weil er ein so gutes, miteinander harmonierendes Team um sich herum aufgebaut hat, ist seine Vertragsverlängerung bis 2026 umso logischer und korrekter.

Es entsteht eine neue Hierarchie, ein neuer FC Bayern. Auf dem Platz und in der Führungsriege. Mit Salihamidzic an der Spitze!

Heute im Fernsehen

TV-Überblick

20.46 Uhr, ZDF: DFB-Pokal, RB Leipzig - Teutonia Ottensen

"Rechnung geht zu 100 Prozent auf"

Die Wahrheit hinter der Götze-Explosion

Die Wahrheit hinter der Götze-Explosion

Jetzt läuft es! Mario Götze hat beim Sieg in Bremen sein erstes Eintracht-Tor erzielt. Dafür gibt es Gründe.

Von Tobias Holtkamp

Im Kader von Eintracht Frankfurt war im Sommer viel Bewegung. Nach der Qualifikation für die Champions League, die für die Mannschaft aus dem Deutsche Bank Park kein Zufall bleiben soll, ging die Abteilung von Sportchef Markus Krösche an die Arbeit und setzte zielstrebig ihre ausgearbeiteten Transferpläne um.

Mit Flilip Kostic ging nur eine echte Stammkraft (für 12 Mio. Euro zu Juventus Turin), doch die Eintracht erweiterte ihren Kader direkt um locker sechs Spieler, die alle für einen Startelfplatz in Frage kommen - oder jetzt bereits gesetzt sind.

Während Trainer Oliver Glasner pedantisch an Gleichgewicht und spieltaktischer Ausrichtung seiner Mannschaft arbeitet, darf Krösche bereits einige Glückwünsche und jede Menge Anerkennung aus der Szene entgegen nehmen.

Der namhafte Kollege eines Bundesliga-Konkurrenten kam vergangene Woche beim Branchentreff "Sport Bild Award" in Hamburg aus dem Loben kaum noch heraus. In kleiner Runde feierte er die Frankfurter für ihre "Wahnsinnstransfers": "Diesen Kolo Muani ablösefrei geangelt zu haben ist der Transfer des Jahres. Ein Meisterstück von Anfang bis Ende, für den können sie in zwei oder drei Jahren 60 oder 70 Millionen kriegen. Besser gearbeitet als alle Kollegen.“

Doch Torjäger Kolo Muani, für fünf Jahre (und ohne Ausstiegsklausel im Vertrag) vom FC Nantes geholt, war nur der Anfang der spätabendlichen Lobeshymne: "Bei Mario Götze ist es doch das gleiche. Die Rechnung geht zu hundert Prozent auf. Hat sich aber niemand so mit beschäftigt und sich so viele Gedanken gemacht wie die Frankfurter.“

Mario Götze, das sieht mittlerweile wohl auch der letzte Experte, hat mit dem Mario Götze, der vor ein paar Jahren gefühlt ganz Dortmund, dazu die Nationalmannschaft und irgendwie ja auch noch den FC Bayern tragen sollte, nichts mehr zu tun.

Götze, das ist augenscheinlich, hat die gute Seite des Fußballs wieder entdeckt, das Spiel, der ihm so unglaublich viel Spaß gemacht hat - bevor der massive Druck und maximale Erwartungen kamen. Erwartungen, die auch mit Fußball immer weniger zu tun hatten, damals, 2014, als er zu seinem eigenen Fanartikel wurde. Zu einer weltbekannten Heldenfigur, die alle haben wollten.

Ein bisschen viel Spektakel

Ein bisschen viel Spektakel

Bei Spielen des SV Werder fallen aktuell die meisten Tore der Liga - zum Leidwesen der Bremer auch eine Menge Gegentore.

Wer Mario Götze in Frankfurt beobachtet, dem geht, so einfach ist es manchmal das Herz auf. Er ist einer aus der Mannschaft, ohne Sonderrolle, ohne Sonderrechte. Haben sie ihm jahrelang alles gegeben, obwohl er das eigentlich gar nicht wollte.

Er gibt alles, packt an, auch neben dem Platz, ständig. Er motiviert die Mitspieler, gibt Tipps, bespricht Ideen mit dem Trainer. Er lebt das, was er da macht. Die Zeit ohne dauerhaften Fokus, die Jahre unter Roger Schmidt in Eindhoven, sie haben ihn gleichermaßen zurückgeholt wie vorangebracht.

Beim Sieg in Bremen war Götze Frankfurts wichtigster Spieler. Es war beeindruckend, wie er seine Mannschaft gelenkt und immer wieder selbst Aktionen initiiert hat, ohne sich irgendwie wichtig zu machen. Bei der Eintracht wird Götze, nach all seinen extremen Erfahrungen in mittlerweile 13 (!) Jahren als Profi, zum perfekten Chef. Die Gruppe glaubt an ihn, in jeder Situation, und sie richtet sich an ihm aus.

Die Rolle, als zentraler Pass- und Taktgeber einer spiel- und handlungsschnellen Mannschaft, ist wie gemacht für ihn. Aber sie ist eben auch gemacht für ihn, die Eintracht-Chefs haben das Profil für Mario Götze entworfen. Sie haben ihn nicht einfach geholt, weil er zu kriegen war.

Es ist eine der spannendsten Fragen dieser Saison, wie weit sich Eintracht Frankfurt im zweiten Jahr unter Oliver Glasner entwickeln wird. Mit Mario Götze ist die Chance, eine beständige Spitzenmannschaft der Bundesliga zu werden, deutlich gestiegen. RB Leipzig am Samstag wird ein hochinteressanter Prüfstein.

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