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Böses Erwachen: Was macht Deutschland nur falsch?

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Bastian Schweinsteiger, Per Mertesacker, Christoph Kramer, Almuth Schult, Michael Ballack, Stefan Kuntz… Die Liste der TV-Experten ist so lang wie die Liste der Kritiker von TV-Experten. Ich bin mir noch nicht sicher, wer mir mit seiner Expertise gefällt und wirklich weiterhilft, wenn ich Fußball schaue. Darum die Frage in die Runde: Wer ist euer liebster EM-Experte?

Einen kenntnisreichen Donnerstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Böses Erwachen: Was macht Deutschland nur falsch?

Akute Schönredegefahr bei der Nationalmannschaft

Das 0:1 der Nationalmannschaft war nicht so knapp, wie das Ergebnis glauben lässt. Von Augenhöhe mit Frankreich kann keine Rede sein.

Von Marco Mader

Die Zuschauer in der Münchner Arena hatten ein feines Gespür für die Situation. Als Unglücksrabe Mats Hummels und seine Mitstreiter nach dem bitteren EM-Fehlstart gegen Weltmeister Frankreich desillusioniert die Köpfe hängen ließen, spendeten die 13.000 Fans der deutschen Nationalmannschaft aufmunternden Applaus.

Mit Kampf, Wille und ganz viel Leidenschaft hat die DFB-Auswahl die Herzen der über Jahre enttäuschten Anhänger vielleicht noch nicht gänzlich zurückerobert, aber sie zumindest wieder berührt.

Systemfrage für Löw

In Teilen ging der Plan von Bundestrainer Joachim Löw gegen Frankreich auf. Doch die Schwachstellen wurden deutlich.

Ziellos vor dem Tor

Beim 0:1 gegen Frankreich zeigte sich, dass Deutschland vor allem ein Offensivproblem hat.

Doch der heroische Einsatz und das knappe Ergebnis (0:1) sollten nicht über die anhaltenden Schwächen hinwegtäuschen. Joachim Löw ist es noch immer nicht gelungen, den herausragenden Individualisten in der deutschen Offensive Kaltschnäuzigkeit und Effektivität beizubringen. Die Standards, die er in der Vorbereitung noch hatte verbessern wollen, waren der Auswahl eines viermaligen Welt- und dreimaligen Europameisters unwürdig.

Auffällig: Sowohl im Angriff wie auch in der Abwehr stimmten die Abläufe zu oft nicht, Frankreich überzeugte mit der wesentlich gefestigteren Struktur. Das ist kein Wunder: Die Equipe Tricolore ist über Jahre eingespielt - das deutsche Team um die Rückkehrer Hummels und Thomas Müller musste sich erst in der (zu kurzen) Vorbereitung wieder finden.

Nur Thomas Müller hatte einen Plan

Aus dem Spiel heraus wurde das DFB-Team kaum gefährlich - noch düsterer sah es allerdings bei ruhenden Bällen aus.

Retter der letzten Hoffnung

Mats Hummels verursacht mit einem Eigentor das 0:1. Doch seine spektakuläre Grätsche gegen Mbappé macht Hoffnung.

Ihr Comeback als Fehler zu bezeichnen, wäre dennoch falsch. Vielmehr stellt sich die Frage, ob Löw nicht schon vor der WM-Qualifikation im März hätte reagieren und Abläufe mit Hummels und Müller einschleifen müssen. Dass er gegen Frankreich mit einer Dreierkette würde spielen wollen, war damals schon jedem aufmerksamen Beobachter klar.

Bei seinen Spielern scheint der ohnehin nicht gerade starke Glaube an das System zu schwinden. Löw sollte ihnen den Gefallen tun und gegen Portugal auf vier Abwehrspieler umstellen - auch, weil er dann Joshua Kimmich fürs zentrale Mittelfeld gewinnen könnte, der den Stürmern helfen kann. Bleibt Löw stur, droht gegen Cristiano Ronaldo und Co. das nächste böse Erwachen.

Marco Mader ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)

"Wir können froh sein"

Bei T-Online spricht Stefan Effenberg über Mats Hummels und dessen Eigentor. Und verrät zudem, welchen internationalen Stürmer er gerne im DFB-Team sehen würde und was er von der Biss-Szene von Verteidiger Antonio Rüdiger hält.

++ EM Aktuell ++

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Wales vergibt reihenweise Torchancen, Bale scheitert sogar vom Elfmeterpunkt - trotzdem gewinnen die Briten mit 2:0. Die Türkei ist fast schon ausgeschieden.

1:0! Spielfreudige Russen besiegen Finnland

Gegen Belgien war Russland klar unterlegen. Gegen Finnland machten die Russen die Auftaktpleite mit Spielwitz wett und gewannen verdient.

Heute im Fernsehen

12 Uhr, Sport1: EM Aktuell

15 Uhr, ZDF: Ukraine - Nordmazedonien

18 Uhr, ZDF: Dänemark - Belgien

21 Uhr, ZDF: Niederlande - Österreich

23.15 Uhr, Sport1: EM Aktuell

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