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Bei Borussia Dortmund läuft grundsätzlich etwas falsch

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Irgendwann habe ich an dieser Stelle geschrieben, dass die Coronapause kuriose Ergebnisse in der Bundesliga erzeugen wird. Das 0:2 von Borussia Dortmund gegen Mainz 05 ist eines davon. Beim Fever Pit'ch Tippspiel bin ich inzwischen ins Niemandsland abgerutscht (irgendwo auf Platz 75).

Die Achterbahnfahrt bei den Resultaten wird ein paar Tage weitergehen, bevor am letzten Juni-Wochenende die Saison endet. Ganz gespannt werde ich auf den FC Bayern schauen. Die Uefa hat gestern entschieden, dass die Champions League im August fortgesetzt wird. Das hat Konsequenzen.

Nach dem Pokalfinale am 4. Juli hat der Meister vier Wochen Zeit, sich auf das Achtelfinal-Rückspiel gegen Chelsea vorzubereiten. Die Begegnung wird womöglich nicht ganz fair verlaufen. Die Deutschen haben bis dahin Pause - die Engländer dagegen re-starten erst jetzt ihre Saison und spielen länger.

Man kann nicht mit Bestimmtheit sagen, in welcher Verfassung die Bayern in der Königsklasse auftreten werden und können. Niemand kennt so eine Situation. Was Trainer sagen, ist: Man braucht zu Saisonbeginn immer einige Spiele, um Tritt zu fassen. Diese Zeit wird Bayern nach der Pause nicht haben.

Fair ist das gewiss nicht. Und doch gibt es keine Alternative. Alle Welt war froh, dass die Bundesliga den Re-Start so früh gewagt hat und zum Vorbild für alle anderen Ligen aufstieg. Nun muss Bayern die vier Wochen irgendwie überbrücken. Ein Tippspiel starte ich wohl besser nicht.

Einen königlichen Donnerstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

In eigener Sache

Über die Bayern-Dominanz in der Bundesliga und die Folgen für die Auftritte in der Champions League diskutieren wir heute im Sport1 Doppelpass. Zu Gast bei Thomas Helmer ab 20.15 Uhr: u.a. Andreas Rettig und Stefan Effenberg.

Borussia Dortmund: Das 0:2 ist eine Frechheit

BVB vorgeführt und frustriert

Mainz 05 gewinnt überraschend beim BVB mit 2:0 und steht dicht vor dem Klassenerhalt. Borussia Dortmund dagegen muss um Platz zwei bangen.

Von Pit Gottschalk

Abendspiel, Flutlicht, dazu eine unübersehbare Personalüberlegenheit: Fast 600 Mio. Euro soll der Kader von Borussia Dortmund wert sein. Wie kann so eine Mannschaft gegen einen Abstiegskandidaten wie Mainz 05 (Marktwert 120 Mio. Euro) lethargisch untergehen? Das 0:2 ist eine Frechheit und erinnert an das 3:3 gegen Paderborn in der Hinrunde: Es gibt kein Rezept, wenn der Gegner Leidenschaft auf dem Rasen zeigt. Der BVB hat keine.

Wenn man also in regelmäßigen Abständen eine Sehnsucht nach Ex-Trainer Jürgen Klopp feststellt, dann liegt die Begründung genau in diesem Punkt: Er zeigte und provozierte Leidenschaft, die ein Verein wie Borussia Dortmund zur echten Liebe braucht. Es kann keine Ausrede sein, dass das Publikum im Signal Iduna Park fehlte. Mainz 05 hatte auch keins. Der zweite Tabellenplatz darf kein Trost sein, dass es zur Meisterschaft nicht reichte.

Eher muss man die Frage stellen: Kommen die Worte der Vereinsbosse nicht mehr bei den Spielern an, wenn sie Platz 2 und damit maximale Fokussierung im vorletzten Heimspiel der Saison einfordern? Schon am Wochenende war der Sieg in Düsseldorf das Resultat glücklicher Umstände und nicht die Folge zelebrierter Spielkunst. Die Luft ist raus, seit Bayern die Meisterschaft für sich entschieden hat. Den Borussen fehlt der Charakter zur Trotzreaktion.

Mats Hummels tobt beim BVB

Im ersten Spiel nach der erfolgreichen Champions-League-Qualifikation setzte es ein 0:2 gegen Mainz 05.

"Unser Pressing ist Alibi"

Borussia Dortmund spielte zu einfallslos und ein bisschen zu gleichgültig - und machte es Mainz 05 zu einfach.

In dieser Saison kommt man bei Borussia Dortmund immer wieder an den Punkt, dass es an der Einstellung zum Beruf mangelt. Mal sind es die scheinbar nebensächlichen Schludrigkeiten, die Disziplin im Team einzuhalten. Mal die mutlosen Auftritte, sobald ein Spiel an Bedeutung gewinnt. Über beide Schwächen täuscht die phasenweise brilliante Spielweise nicht hinweg. Irgendetwas stimmt nicht an der Mannschaft.

Ja, die Diagnose führt zwangsläufig zum Trainer. Lucien Favre, gewiss ein Fachmann in Taktikdingen, vermittelt bei keinem einzigen Auftritt die Entschlossenheit, wie sie Spitzenteams in ihrer Testosteron gesteuerten Welt ausstrahlen. Sogar Mainz 05, Abstiegskandidat, redete er vorher noch zur nationalen Supermacht hoch. Dass er sich mit dem Verlust von drei Punkten bestätigt fühlen darf, ist ein schlechter Witz.

Borussia Dortmund hat am Saisonende drei Optionen. Die erste: Ein Weiter-so mit Trainer und Mannschaft - darauf hoffend, dass sich alles aufs höhere Niveau einpendelt. Die zweite: Ein neuer Trainer - und das Bekenntnis einer verlängerten Eingewöhnungszeit. Die dritte: Spielertausch - mehr Stabilität in der Abwehr, mehr Mumm ins Mittelfeld. Jeder einzelne Option birgt ein eigenes Risiko. Am Ende läuft jede auf die Trainerfrage hinaus. Trotz Platz 2.

Und die anderen gestern

2:2 nach 0:2 in Leipzig: Fortuna Düsseldorf mit großer Moral

Fortuna Düsseldorf gibt im Abstiegskampf nicht auf. Späte Treffer von Steven Skrzybski und Andre Hoffmann bringen in Leipzig nach 0:2-Rückstand noch ein 2:2.

Eintracht Frankfurt mit Chance auf Europa League

Eintracht Frankfurt fährt einen hochverdienten 2:1-Sieg gegen den kriselnden FC Schalke 04 ein.

"Das ist einfach erbärmlich"

Das 14. Bundesliga-Spiel ohne Sieg: Beim FC Schalke 04 gehen die Fans allmählich auf die Barrikaden.

Bayer Leverkusen zu stark für den 1. FC Köln

Die Sorgen des FC um den Klassenerhalt sind trotzdem noch ein Stück kleiner geworden.

1:3! Augsburg zittert weiter um den Klassenerhalt

Gegen Hoffenheim verliert der FC Augsburg ein weiteres Mal. Rechnerisch kann der FCA auf den Relegationsplatz abrutschen.

Heute im Fernsehen

20.15 Uhr, SPORT1: Check24 Doppelpass

Einsamkeit an der Spitze

Der FC Bayern ist zum achten Mal in Folge Meister. Hochspannung sieht anders aus. Es braucht mehr Wettbewerb, auch durch eine andere Verteilung der TV-Gelder.

Für die Zukunft benötigt der Kader mehr Tiefe

Aber für weitere Erfolge benötigt der Bayern-Kader mehr Tiefe. Der erste Transfer soll schon feststehen.

Was sonst noch so los ist

Kouassi - das Talent, das noch lernen muss

Bixente Lizarazu und Willy Sagnol bildeten zwischen 2000 und 2004 das Außenverteidigerpaar des FC Bayern. Heutzutage verfolgen beide das Geschehen im europäischen und französischen Fußball genau. Der Kicker fragte beide zu Tanguy Kouassi (18), der mit ihrem einstigen Klub in Verbindung gebracht wird.

"Wir haben einen kapitalen Fehler gemacht"

Schalke 04 steckt tief in der Krise: Vor allem auch abseits des Platzes mit dem Riesen-Ärger wegen des Härtefall-Antrags.

Alle mal herschauen!

DFB bestätigt: Pokalfinale ohne Zuschauer

Das Finale des DFB-Pokals zwischen dem FC Bayern und Bayer Leverkusen am 4. Juli in Berlin wird ein Geisterspiel. Wie der Verband mitteilte, lasse die Corona-Pandemie "keine andere Entscheidung" zu.

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PSG kurz vor erneutem Titelgewinn

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4:1 in Lorient: Mit einem Heimsieg am Samstag gegen Aufsteiger Le Havre wäre die zwölfte Meisterschaft der Vereinsgeschichte perfekt.