Bayern München bereitet Führungswechsel vor

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Gestern habe ich bei Fever Pit'ch einen Gastbeitrag zur Krise im deutschen Fußballnachwuchs veröffentlicht. Der Autor Dietrich Schulze-Marmeling darf sich seit dem Auftritt von Matthias Sammer beim Sportbusiness-Kongress in Düsseldorf bestätigt fühlen: "Wir laufen aktuell der Musik hinterher, sowohl in der Nationalmannschaft als auch zum Teil bei den Klubs", sagte der TV-Experte und BVB-Berater gestern auf der Spobis-Bühne mahnend. "Wer die Nachwuchsarbeit aufgibt, wird als Fußballland pleite gehen." Wer einen Auszug von Sammers Plädoyer sehen will: Hier ist ein Ausschnitt - bitte klicken.

Einen erhellenden Freitag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Bayern München bereitet Führungswechsel vor

Rummenigge über Nachfolger: "Oliver Kahn hat einen Vorteil!"

Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge (63) hat sich für Oliver Kahn (49) als seinen Nachfolger beim Rekordmeister FC Bayern München ausgesprochen.

Die Zwischentöne gestern auf dem Sportbusiness-Kongress Spobis in Düsseldorf waren kaum zu überhören. Der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge machte auf der Hauptbühne kein Geheimnis daraus, wie Bayern München seine Nachfolge regeln sollte. Sein Vertrag läuft bis 2021.

"Ich glaube, der Verein tut gut daran, zu einem passenden Zeitpunkt meinen Nachfolger in den Verein zu integrieren", sagte der 63-Jährige. "Ich kann nicht am Dienstag aufhören, und am Mittwoch erscheint wer auch immer. Du musst dich vorbereiten auf den Job. Der ist umfangreich."

Der deutsche Rekordmeister peilt auch in dieser Saison eine wirtschaftliche Rekordmarke an. "Der Umsatz wird zum ersten Mal die 700 Millionen reißen, davon kann man ausgehen", kündigte Karl-Heinz Rummenigge an. Dazu braucht man einen, der mit Geld umgehen kann.

Rummenigge über Hudson-Odoi, James und BVB

Der Vorstandsvorsitzende zur Lage beim Rekordmeister, dem Titelkampf mit Borussia Dortmund und einigen Personalien.

Als Moderator Marco Klewenhagen vorsichtig Namen ins Spiel brachte und  Oliver Kahn nannte, lief er bei Rummenigge offene Türen ein. Der Torwart-Titan habe, so wörtlich, "einen Vorteil": Als ehemaliger Profispieler verfüge er über das notwendige Fingerspitzengefühl für den Fußball.

Damit bewahrheitet sich, was seit Monaten an der Säbener Straße als offenes Geheimnis gilt. Kahn selbst verweigert bisher Stellungnahmen. Er ahnt wohl: Nur ein falsch verstandener Satz könnte ihm den Aufstieg an die Spitze des FC Bayern verbauen. Also schweigt er lieber.

Rummenigge hat seine Worte mit zwei Pointen so zielsicher gesetzt, dass ihm Uli Hoeneß, sein Chef im Aufsichtsrat, kaum Widerworte geben kann. Pointe 1: Er halte sich nicht für unersetzbar. Pointe 2: Hoeneß sei ja sogar vier Jahre älter. Wie will Uli Hoeneß jetzt sagen, er wolle auf ewig bleiben?

Bayern-Briefe per Post - aus Angst vor Hackern

Die Enthüllungen von "Football Leaks" haben die Arbeitsweise von Karl-Heinz Rummenigge offenbar verändert.

Hoeneß steht im Ruf, dass er zwar offiziell sagt, bei einem geeigneten Nachfolger Platz machen zu wollen. Aber die Frage ist: Wann ist ein Kandidat so geeignet, dass ihm Hoeneß seinen Segen gibt? Fußballer soll er sein und Stallgeruch haben. Die Wahl kann nur auf Oliver Kahn fallen.

Die Aufgabe liege beim Aufsichtsrat, "die beste Option zu finden, die mir nachfolgt", sagte Rummenigge, der seit 2002 als Vorstandsvorsitzender der Münchner fungiert: "Ich bin nicht so vermessen, dass ich sage: Ich bin nicht ersetzbar. Man muss auch irgendwann rechtzeitig Platz machen."

Borussia Dortmund denkt ähnlich. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke kündigte auf derselben Veranstaltung an, dass sein Nachfolger aus den eigenen Reihen kommen sollte. "Sonst habe ich etwas falsch gemacht." Den Zeitpunkt für seinen eigenen Rückzug lässt er offen. Bayern ist da weiter.

Wen Klub-Boss Watzke als Nachfolger möchte

Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke will im eigenen Verein einen künftigen Klubchef finden.

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