zum Inhalt

Bayern gibt Rätsel auf - was will Uli Hoeneß eigentlich?

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

In seinen letzten Tagen als Bayern-Präsident läuft Uli Hoeneß zur alten Höchstform auf. Der Torwartstreit mit Marc-André ter Stegen. Sein Vorschlag zur Verlegung von Länderspielen in den Winter. Jetzt die Medienkritik wegen Thomas Müllers Degradierung. "Schweinerei!", tobt Hoeneß - und alle schreiben mit. Unvergessen sind seine Pressekonferenz zum Grundgesetz, die beleidigte Miene bei der Mitgliederversammlung, der Zoff mit Paul Breitner. Und seine Transfer-Versprechen bei der legendären Doppelpass-Sendung im Februar. Was macht die Bundesliga eigentlich, wenn Uli Hoeneß seinen Ruhestand genießt und nicht mehr zum Rundumschlag ausholt? Sein Unterhaltungswert wird fehlen. SID-Reporter Thomas Niklaus begleitet ihn auf der letzten Europacup-Reise seiner Amtszeit. Fast jeder Satz zum Schmunzeln. Fast jeder Satz macht traurig. Am 15. November tritt Uli Hoeneß in München von der ganz großen Bühne ab. Eine Ära endet.

Einen polternden Dienstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Bayern gibt Rätsel auf - was will Uli Hoeneß eigentlich?

Notlage beim FC Bayern: Wer san mia denn jetzt?

Die Bayern 2019 sind die rätselhaftesten des Jahrzehnts: Sie kassieren frühe Rückstände, verspielen Vorsprünge, verschleudern Chancen, beschenken unterlegene Gegner. Auch das Sieger-Genom wirkt nicht mehr. Was ist nur los?

Von Thomas Niklaus

Krise? Welche Krise?! Bei der Ankunft im sonnigen Athen lächelte Uli Hoeneß die angebliche Herbstdepression bei Bayern München einfach weg. "Im Verein ist totale Ruhe", hatte er schon vor dem Abflug zu seiner letzten Dienstreise als Präsident zum dritten Gruppenspiel in der Champions League  bei Olympiakos Piräus kampfeslustig betont. Hoeneß versicherte: "Ich sehe kein Problem, diese Unruhe wird wieder von außen hereingetragen."

Am Münchner Flughafen hatte er noch angespannt gewirkt. Wie nebenbei beendete er den EM-Traum des verletzten Abwehrchefs Niklas Süle ("Können Sie total vergessen!"), einen Reporter von Sport1, der ihm eine missliebige Frage zur vertrackten Lage in der Liga gestellt hatte, blaffte er an: "Auf so einen Käse gibt's keine Antwort. Wir sind einen Punkt hinter dem Ersten. Wollen Sie uns eine Krise einreden?" Von einer Krise, behauptete auch Sportchef Hasan Salihamidzic barsch, "kann keine Rede sein".

Doch hoch über den Wolken schaltete Hoeneß plötzlich auf Kuschelkurs. Er suchte das Gespräch mit den Journalisten in den Reihen hinten, um etwas "klarzustellen". Es ging um das Reizthema Thomas Müller. "Es gibt keinen im Verein, der Thomas beschädigen will, keiner will ihn loshaben", betonte Hoeneß. Also auch nicht Trainer Niko Kovac, der Müller seit Wochen übergeht.

Wie sehr Hoeneß das Thema beschäftigt, war schon am Morgen klar geworden. "Bei euch wird jede Woche die Geschichte weitergemacht. Man zwingt den Trainer, ihn (Thomas Müller) aufzustellen. Das ist einfach eine Schweinerei!", schimpfte er da. Es sei ja "klar" gewesen, "dass es für Thomas schwieriger wird, wenn wir einen Philippe Coutinho verpflichten".

Auch Kovac wollte sich in der Diskussion um den Rio-Weltmeister am Montagabend nicht unter Druck setzen lassen. "Ich verstehe die Fragen. Ich hoffe, dass man mich auch mal versteht. Der Thomas ist ein wichtiger Bestandteil wie jeder andere auch. Ob er morgen spielt, wird man sehen", sagte er.

Dass der FC Bayern im Herbst 2019 noch viel Luft nach oben hat, wollte aber auch Hoeneß nicht bestreiten. Die Mannschaft spiele "nicht schlecht", aber auch "nicht konsequent genug", bemängelte er, "sie muss geiler sein auf Tore". Das Verwerten der Chancen sei "eine Frage der Einstellung", analysierte Hoeneß: Gerade gegen "vermeintlich schwächere Gegner ist die Konzentration der Mannschaft unterentwickelt, aber auch gegen schwächere Teams muss man eben die Punkte holen".

In der Champions League haben sich die Münchner bislang schadlos gehalten: Ein 3:0 gegen Roter Stern Belgrad, dann das fulminante 7:2 bei Tottenham Hotspur. Diese Gala scheint bereits Jahre zurückzuliegen - obwohl das Spiel erst vor drei Wochen stattfand. Und trotz aller Warnungen nicht zuletzt von Kovac ließen sich die Bayern blenden von dieser Sternstunde gegen kriselnde Spurs, die längst nur noch der Schatten eines Champions-League-Finalisten sind.

Salihamidzic sieht die Leistung gegen Tottenham dennoch als "Benchmark", an diesem "hervorragenden" Spiel "müssen wir uns orientieren", forderte er. Mit Hoeneß ist er sich in der Sache weitgehend einig, was generell die Einstellung angeht: "Wir müssen", sagte er, "konzentrierter und entschlossener hinten und vorne spielen." Was die Causa Müller angeht, hat er eine klare Meinung: "Jeder muss seine persönlichen Interessen hintanstellen. Es zählt nur die Mannschaft, es zählt nur der Verein. Alles andere ist nebensächlich."

Das Spiel im Hexenkessel von Piräus wird somit zu einer Art Charaktertest - und einer Art Neubeginn: Nach dem Ausfall von Süle muss Kovac umbauen. "Wir werden in Piräus ein sehr schweres Spiel haben", sagte er: "Die Euphorie, die Stimmung - wir müssen gewappnet sein und dürfen nicht wieder dieselben Fehler machen."

Thomas Niklaus ist Redakteur beim Sport-Informations-Dienst

Stürmischer Herbst für Niko Kovac

Vor dem dritten Champions-League-Spiel heute in Piräus erhält der Bayern-Trainer demonstrativ Rückendeckung von seinem Vereinsboss Uli Hoeneß – doch gerade das macht stutzig. Dessen Forderungen sind unmissverständlich.

Uli Hoeneß' Rat zu Javi Martinez

Präsident Uli Hoeneß prophezeit: "Die Abwehrproblematik wird sich sowieso aus meiner Sicht demnächst erledigen, wenn der Martínez auf der Sechs spielt." Die Empfehlung erschwert die Arbeit des unter Druck geratenen Trainers zusätzlich.

"Ich stelle die Mannschaft auf"

Niko Kovac musste Präsident Uli Hoeneß nach dessen Aussagen zur Rolle von Javi Martinez widersprechen: Nur er allein sei verantwortlich für die Aufstellung der Mannschaft. Nur bei der Personalie Thomas Müller herrscht Einigkeit.

Niko Kovac lässt Einsatz von Thomas Müller auch diesmal offen

Bayern-Trainer Niko Kovac lässt sich vor dem Spiel in der Champions League bei Olympiakos Piräus in der Diskussion über Thomas Müller nicht unter Druck setzen. Er lobt Javi Martínez zwar - aber bleibt gelassen.

Uli Hoeneß ist von der Debatte um Thomas Müller genervt

Um abzulenken, macht Uli Hoeneß die Medien für die Debatte um Thomas Müller verantwortlich: Zuerst habe man Bayern zu teuren Zugängen wie Coutinho gedrängt, jetzt beklage man die personellen Konsequenzen.

Niklas Süle verletzt: Welche Folgen hat das für die Nationalelf?

Niklas Süle fällt mit einem Kreuzbandriss lange aus. Bayern-Trainer Niko Kovac kann diesen Ausfall kompensieren - Bundestrainer Joachim Löw kann es nicht. Es drängt sich nicht zum ersten Mal die Frage nach einer Rückkehr von Mats Hummels auf.

Champions League heute im Fernsehen

18.55 Uhr, DAZN: Atletico Madrid - Bayer Leverkusen

21 Uhr, Sky: Olympiakos Piräus - Bayern München

"... dann wird es nichts!"

Nach dem Spiel gegen einen unangenehmen Gegner ist vor dem Spiel gegen einen unangenehmen Gegner. So muss Bayer 04 nach der 0:3-Pleite in Frankfurt heute in der Champions League bei Atletico Madrid antreten - und in der spanischen Hauptstadt unbedingt ein Erfolgserlebnis verbuchen.

Der Bayer-Trainer schwärmt von Diego Simeone

Vor dem Champions-League-Spiel bei Atlético Madrid gerät der Trainer der Werkself mit Blick auf seinen Kollegen ins Schwärmen.

Was sonst noch so los ist

Nicht nur Rebic, Jovic, Pulisic - die Verwechsler der Bundesliga

Diese Bundesliga-Spieler wechselten im Sommer in Europas Top-Ligen – konnten bisher jedoch nicht überzeugen.

Katalanischer Konflikt: Angst vor Botschaften

Der verschobene Clásico zwischen Barçelona und Real Madrid löst Irritationen aus. Das sieht sehr nach Kalkül aus.

Saudi-Kronprinz will Manchester United kaufen

Seit 2013 dominiert Stadtrivale Manchester City dank Scheich-Millionen die Liga. Doch das soll sich jetzt ändern.

2. Liga aktuell

1:1 in Bielefeld – HSV verteidigt die Tabellenspitze

Der Hamburger SV hat seine Tabellenführung in der 2. Liga erfolgreich verteidigt, den Vorsprung auf seine Verfolger aber nicht bedeutend ausbauen können. Zum Abschluss des 10. Spieltags kam das Team von Trainer Dieter Hecking im Topspiel zu einem 1:1 (1:0) beim Überraschungsdritten Arminia Bielefeld. Nach dem Patzer des Tabellenzweiten VfB Stuttgart (0:1 gegen Holstein Kiel) liegen die Hamburger einen Zähler vor den Schwaben, Bielefeld bleibt mit zwei Punkten Rückstand Dritter.

Wortakrobaten

Gehört das Wort "Muschis" zum üblichen Fußballer-Vokabular?

„Ihr seid Muschis geworden, Muschis!“ Der Verbal-Ausraster von Stuttgarts Holger Badstuber hat Folgen. Kollege Mario Gomez aber nimmt ihn in Schutz.

VfB-Trainer Tim Walter äußert sich zu Badstuber

Er macht seinen Verteidiger für die 0:1-Heimniederlage gegen Holstein Kiel mitverantwortlich.

Alle mal herschauen!

The Athletic: Wie ein Start-up Sportjournalismus revolutioniert

Während einige US-Titel jüngst Federn lassen mussten, setzte eine neue Online-Only-Publikation ein deutliches Ausrufezeichen dagegen: The Athletic.

Kommentare

Aktuelles