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Baumgart zum Busseln, Süle zum BVB

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, {{first_name}} {{last_name}}!

An Warnsignalen hat es nicht gemangelt. Als Martin Tetzlaff mir seine Einladung zum Podcast schickte und irgendwann anderthalb Stunden Gesprächszeit in Aussicht stellte, hätte ich wissen müssen: Es geht nicht nur um den Doppelpass und meine Arbeit als Chefredakteur bei Sport1.

Er wollte mehr - zu meinem Karriereweg, zum Umgang mit Spielern, zu Frauen und Podcastern im Sportjournalismus, zu Druck im Beruf, zu meiner heimlichen Liebe Schach. Am Ende wurde daraus eine sehr persönliche Unterhaltung von zwei Stunden. Langweilig war's nie.

Eigentlich ist Martin Tetzlaff ein Musiker aus Berlin. Die Sache mit den Sport-Podcasts (unter anderem mit Marcel Reif, Lutz Michael Fröhlich und Günter Klein) macht er aus Begeisterung zur Sache. Er sollte das beruflich machen. Wer Lust hat: Hier der Link zum Plattsport-Podcast mit mir.

Einen unerhörten Dienstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Steffen Baumgart: Einer von uns

Tobias Holtkamp über den 1. FC Köln
Der Trainer des 1. FC Köln ist ein Segen für den Fußball

Der Trainer des 1. FC Köln ist ein Segen für den Fußball

Steffen Baumgart ist der neue Kult-Trainer der Bundesliga. Doch hat der Köln-Coach es mit seinem viralen Wohnzimmer-Auftritt vor dem eigenen TV übertrieben?

Von Tobias Holtkamp

Natürlich gehen die Meinungen über Steffen Baumgart auseinander. Wie eigentlich immer, wenn jemand auffällt und Dinge eben auch mal anders macht.

Baumgart, der Trainer des 1. FC Köln, fällt auf. An der Seitenlinie, durch seine Art zu coachen, maximal emotional. "Wie ein Sumo-Ringer", hat Trainerkollege Christian Streich, SC Freiburg, mal gesagt. Aber auch in vielen anderen Situationen, im Training, in Interviews.

Oder jetzt zuletzt, in dem kurzen Video, das seine Tochter Emilia am Wochenende bei TikTok veröffentlichte. Das ihren Papa, aktuell ja in Quarantäne, beim Fußball gucken zeigt, im heimischen Wohnzimmer. Wie er mitgeht, durchdreht, seine Mannschaft nach vorne brüllt. Das ist Steffen Baumgart, der ehemalige Bundesliga-Mittelstürmer (u.a. Hansa Rostock, VfL Wolfsburg), wie er leibt und lebt.

Ja, man kann das kritisieren. Man kann das alles "zu viel" finden, zu viel Durchdrehen, zu viel Selbstdarstellung, einige in der Bundesliga sehen das so. Natürlich immer hinter vorgehaltener Hand - denn der Erfolg gibt Baumgart ja recht.

Ich sehe es in dem Fall aber tatsächlich genau gegenteilig: Steffen Baumgart tut dem Profifußball, und zwar genau so wie er ist, uneingeschränkt und brutal gut! Grundsätzlich, aber dieser Tage, in denen der Fußball sich nach harten Monaten selbst noch wieder sucht, sogar noch mehr.

Baumgart schreit den Fernseher an: So erlebt der Trainer das Köln-Spiel

Wo gerade auf Seiten der Entscheider immer mehr glattgebügelte Typen das Geschäft Fußball denken und lenken, immer gut gestylt und rhetorisch auf Politiker-Level, ist einer wie Steffen Baumgart ja beinahe eine Erinnerung an die Gründe, warum so viele den Fußball mal als ihren Herzenssport Nr. 1 gepickt haben. Oder eben, frei nach Nick Hornby, der Fußball sie.

Viele Fußball-Bosse werden in den Fankurven, an Stammtischen und in Vereinsheimen, draußen auf den unzähligen Sportplätzen im Land, vor allem als Wichtigtuer oder seelenlose Verkäufer der Ware Fußball wahrgenommen. Wahrer Fußball ist das da oben für sie nur noch in der absoluten Ausnahme.

Steffen Baumgart ist eine Ausnahme. "Einer von uns", fühlen viele an der Basis, maximal authentisch, so, als käme er direkt aus der Kabine beim Dorfklub und beherrscht die relevanten Schützenfest-Skills sowieso besser als Gourmet und Fine dining beim Sponsorendinner.

"Ich muss irgendjemanden anbrüllen"

"Ich muss irgendjemanden anbrüllen"

In der Corona-Quarantäne hat Trainer Steffen Baumgart vom Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln sein Wohnzimmer in eine Coachingzone umfunktioniert. Das hat einen Grund.

Wie der Fußballlehrer zum Karnevalsbeginn zu seiner eigenen Baumgart-Hymne, die ihm Mallorca-Sänger Lorenz Büffel auf den Leib geschrieben hat, auf den Trainingsplatz hüpfte, im rose Schweinhorn-Kostüm - das war Baumgart pur. An Echtheit schwer zu überbieten, da trafen sich seine Welten.

Jetzt der Videoclip aus dem Wohnzimmer, die Familie auf dem Sofa, Papa am Durchdrehen vor dem TV, Hund Jory, ebenfalls in leichter Aufregung, hinter ihm. Sogar aus England, von Stürmer-Legende Gary Lineker, wurde die Szene gefeiert. Lineker, hochgeschätzter Moderator beim BBC, teilte den Clip mit seinen über 8 Millionen Twitter-Followern.

Ja, Baumgart tut der Bundesliga extrem gut. Wer die sehenswerte Saisondoku "24/7 FC" verfolgt, erlebt ihn da auch in der Kabine, vor Anpfiff oder in der Halbzeitpause. Wie er, vorsichtig formuliert, seine Aufgabe durchgängig lebt. Und liebt. Immer Vollgas, immer geradeaus. Ein beinahe unglaubliches Pensum, denkt man, das der Trainer da abspult.

"Mehr brauche ich nicht zu zeigen"

"Mehr brauche ich nicht zu zeigen"

Anthony Modeste bleibt die Lebensversicherung des 1. FC Köln. Der Franzose war auch gegen den SC Freiburg der entscheidende Mann, obwohl er sich beim Tor einer Vorschrift der Trainer widersetzte.

Es hat Auswirkungen, nicht nur sportlich, aktuell Platz 6: Baumgarts Schiebermütze mit der 72 drauf, seinem Geburtsjahr, ist der der Renner in den Kölner Fanshops. Kein Trikot wurde in dieser Saison so oft verkauft wie die Kappe des Trainers.

Man muss hoffen, dass Steffen Baumgart, wenn mal kein Fußball ist, so richtig abschaltet, runterfährt, um seine Akkus zu laden. Dass er auch die Pausen lebt. Seine Art und die Einstellung, mit der er jeden Tag zur Arbeit kommt, ist ein Geschenk für den Fußball. Baumgart steht für Werte, die sehr viele Fans lieben. Ganz egal, welchem Verein sie die Daumen drücken. Die sie aber auch mehr und mehr vermissen im Fußballgeschäft.

Hoffentlich bleibt das so mit dem Wahnsinns-Typen Baumgart, hoffentlich bleibt er so - noch sehr lange. Und völlig egal, was die anderen auch sagen.

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