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Auf Schalke gibt's Wichtigeres als Stefan Effenberg

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Reporterleben statt mit Trollen leben: Als ich gestern meinen Kommentar zum Pyro-Wahnsinn auf St. Pauli veröffentlichte, ahnte ich die heftigen Reaktionen auf Twitter schon voraus. Es ist jedesmal dasselbe: Es gibt zu viele Ultras, die allein sich selbst als Bewahrer der Fußballkultur verstehen. Doch ihre These ist grundsätzlich falsch. Wer ein Fußballspiel an den Rand des Abbruchs bringt, liebt den Fußball nicht und hat ihn nie geliebt. Es ist allein Schiedsrichter Felix Brych zu verdanken, dass er das Nordderby (4:0 für den Hamburger SV) sachlich und souverän über die Runden bringen konnte. Die Leser von Fever Pit'ch dürfen sich darauf verlassen, dass mich der Internet-Mob nicht von meinem Klartext-Kurs abbringt.

Heute erscheint, man staune, die 100. Ausgabe des Morning-Newsletters. Ein Jubiläum, hurra! Viel Zeit zum Feiern bleibt nicht. Unter der Woche Champions League, und Freitagabend treffe ich Dr. Brych in der Eurosport-Sendung "Mann gegen Mann". Ich werde dort etwas Unjournalistisches tun: Ich werde mich bei ihm bedanken - als Fußballfan.

Einen feierlichen Dienstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Auf Schalke gibt's Wichtigeres als Stefan Effenberg

Die verfahrene Situation des FC Schalke lässt sich am besten mit der Causa Effenberg ausmalen. Ein ehemaliger Nationalspieler erklärt im Fernsehen, dass er 2013 einen Handschlag-Vertrag mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies hatte und dann doch nicht Schalke-Trainer wurde.

Keine 24 Stunden später veröffentlicht der Verein eine Klarstellung: Stefan Effenberg habe zwar tatsächlich eine Vereinbarung gehabt, allerdings unter der Bedingung strengster Vertraulichkeit, die seine Ehefrau Claudia mit einem Posting im Sozialen Netzwerk gebrochen habe - Vertrag hinfällig.

Stefan Effenberg: Frau verhinderte Schalke-Job

Stefan Effenberg und Schalke 04: Vor sechs Jahren wäre er fast Trainer geworden. Nun ist klar, woran es scheiterte.

Noch am selben Tag pfeffert der düpierte Stefan Effenberg zurück: Es habe dieses Posting niemals gegeben und eine Absage an den Berater nicht geben können, weil er keinen Berater hatte. Nun steht Wort gegen Wort: Einer jedenfalls, Effenberg oder Schalke, erzählt nur die halbe Wahrheit.

Damit es jeder mitbekommt: Schalke hat eigentlich keine Zeit, sich mit solchen Petitessen zu befassen. Der Verein durchlebt eine schwere Krise mit vollzogenem Management- und drohendem Trainerwechsel. Nebenbei spielt Schalke heute Abend in der Champions League bei Manchester City.

Exklusiv: Effenberg schlägt gegen Schalke zurück

Die Bayern-Legende kontert bei T-Online.de auf Behauptungen der Königsblauen – und stellt einen kuriosen Sachverhalt klar.

Aber so sind die Zeiten auf Schalke. Nebensächlichkeiten lenken von dem ab, wofür ein Fußballklub da ist. Es ist ja nicht so, dass es keine wichtigeren Themen gäbe. Zwangspause von zwei Spielern, Amine Harit und Mark Uth, dann Ralf Fährmann zurück im Tor - Themen bietet Schalke genügend Stoff.

Der neue Sportvorstand Jochen Schneider ist zu frisch dabei, als dass er schon jetzt eine klare Linie vorgeben könnte. Seine starke Hand wird aber schleunigst gefordert sein, bevor die Saison dem Ende entgegen taumelt und Schalke hinterher die notwendigen Punkte zum Klassenerhalt fehlen.

Champions League heute im Fernsehen

21 Uhr, Sky: Achtelfinal-Rückspiel, Manchester City - Schalke 04

21 Uhr, DAZN: Achtelfinal-Rückspiel, Juventus Turin - Atletico Madrid

Schalke-Trainer Domenico Tedesco will keine Spieler schonen

Schalke tritt am Dienstag bei Manchester City an. Doch Trainer Domenico Tedesco hat angekündigt, keinen Spieler schonen zu wollen.

Zwei Schalker erneut nicht im Kader

Auch gegen Manchester City spielen Mark Uth und Amine Harit keine Rolle in der Planung von Trainer Domenico Tedesco.

Warum Uwe Hasebrink die Uefa kritisiert

Der Direktor des Hans-Bredow-Instituts geht hart mit der neuen Champions-League-Praxis im deutschen Fernsehen ins Gericht.

Cristiano Ronaldo mit Juventus Turin unter Druck

Die Fans allein werden das Aus von Juventus Turin nicht verhindern können. Das weiß auch Superstar Cristiano Ronaldo.

Eintracht Frankfurt ganz pfiffig im Montagsspiel

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Nur drei Tage vor dem Spiel des Jahres in Mailand siegt Eintracht Frankfurt im Stile einer echten Spitzenmannschaft mit 3:0 in Düsseldorf.

Trillerpfeifen und leere Fan-Blöcke als Protest

Sowohl Fangruppen von Düsseldorf und Frankfurt sind zum Anpfiff den Fanblöcken fern geblieben. So reagiert das Netz.

Was sonst noch so los ist

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Hertha BSC bleibt erneut hinter den Erwartungen zurück. Trainer Pal Dardai rüffelt nun erstmals sein Toptalent Arne Maier.

„Deutsche Spieler und Trainer kontaktieren uns“

Der frühere Nationalspieler Fabian Ernst über seine neue Rolle als Klubbesitzer des dänischen Zweitligisten Naestved Boldklub.

Mithilfe von Reinhold Beckmann

Tagesthemen-Moderator Ingo Zamperoni soll eine eigene Sportshow im Ersten bekommen.

Aus Leidenschaft zurück

Real Madrid: Der Coup mit Zinédine Zidane

Mourinho? Allegri? Nein, Real Madrid holt überraschend seinen Erfolgstrainer Zinédine Zidane zurück. Das war der mit den drei Europacup-Siegen in Folge.

Die komplizierte Aufgabe bei den Königlichen

Zinédine Zidane muss mitten in der schweren Krise ein Team für die Zukunft bilden. Die Aufgabe ist gigantisch.

Die Zidane-Pressekonferenz zum Nachlesen

Zinedine Zidane kehrt als Trainer zu seinem Herzensklub zurück und erhält einen millionenschweren Vertrag bis 2022.

Keiner darf wegschauen!

Neonazi-Skandal in Chemnitz: CFC stellt Strafanzeige

Nach dem Neon azi-Skandal hat die Chemnitzer FC Fußball GmbH Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Die Anzeige wurde bei der Staatsanwaltschaft Chemnitz am Montagmorgen wegen aller in Betracht kommenden Delikte eingereicht; der Verein habe den Ermittlungsbehörden seine vollständige Unterstützung zusagt.

Von Florian Kreble

Es war des letzte Satz der Pressemitteilung des Chemnitzer FC, der nachhallte. Nach dem Neonazi-Skandal vom vergangenen Wochenende beteuerte der Verein am Montag, er sei "nicht bereit, vor diesen Ideologien zurückzuweichen und den Fußball in Chemnitz aufzugeben". Gibt ein Fußball-Klub indirekt zu, sich mit rechtsradikalen Teilen seiner Fans im Kampf um die Vorherrschaft im Verein zu befinden, spätestens dann sollte dies aufrütteln.

Aber selbst bei den Verantwortlichen ist die Botschaft erst mit Verspätung angekommen. Noch am Sonntag, einen Tag nachdem des verstorbenen und mutmaßlich rechtsradikalen Thomas H. im Rahmen des Regionalligaspiels gegen den VSG Altglienicke (4:4) in der Kurve mit Schweigeminute und Pyrotechnik ausufernd gehuldigt worden war, hatte der CFC die Situation brutal verkannt.

NOFV ermittelt - Sponsoren springen ab

Erste Konsequenzen zieht der Vorfall nicht nur für Mitarbeiter des Klubs, sondern auch für den gesamten Verein nach sich.

Der Klub bezeichnete die Möglichkeit zur Trauer als "ein Gebot der Mitmenschlichkeit". Da ahnte wohl noch niemand, dass die Hooligans ihre Demonstration möglicherweise durch Nötigung und Androhung von schwerem Landfriedensbruch erzwungen hatten. Damit muss sich nun die Staatsanwaltschaft befassen.

Fest steht aber, dass der Verein im Kampf gegen rechts erst am Montag ein passables Bild abgab, als er die gestellte Strafanzeige öffentlich kommunizierte. Im gleichen Zug wurden die Fanbeauftragte, ein Kommunikationsmitarbeiter und der Stadionsprecher geschasst.

Die Probleme mit den CFC-Fans löst das trotzdem nicht. Nur wenn der Chemnitzer FC in der Kurve durchsetzt, was er in seinen Pressestatements schreibt, behält er das Sagen im Verein.

Florian Kreble ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)

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