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Armbinden-Skandal muss Folgen haben!

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Die Freude über den neuen Sound, den ich gestern beim DFB vernommen haben wollte, dauerte exakt eine Nacht. Gestern Morgen knickte der DFB vor dem Zweckbündnis Fifa/Katar ein und lässt seinen Kapitän Manuel Neuer keine Armbinde mit Regenbogenfarben tragen. DFB-Präsident Bernd Neuendorf beweist die Standfestigkeit eines Wackelpuddings. Und gibt den Fifa-Bossen brav Pfötchen. Es ist alles so absurd.

Oder wie mein Kollege Alfred Draxler gestern twitterte:

Der nächste DFB-Präsident gescheitert! So schnell ging's noch bei keinem! #DFB #Gratismus #Tiefpunkt #Neuendorf #Angsthase

Einen unappetitlichen Dienstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Der DFB knickt ein, wo Haltung gefordert ist

Ein einziges Armutszeugnis

Ein einziges Armutszeugnis

Die Fifa kündigt an, das Tragen der One-Love-Binde sanktionieren zu wollen - und nicht nur das deutsche Team knickt ein. Für Kerry Hau ein "einziges Armutszeugnis".

Von Kerry Hau

Der DFB und einige Nationalspieler betonten vor der Abreise nach Katar ausdrücklich, bei dieser WM Zeichen setzen zu wollen. Für Gleichbehandlung, gegen Menschenrechtsverletzungen.

Nun ist klar: Die One-Love-Kapitänsbinde wird keines davon sein. Aus Angst vor Sanktionen knicken die Verbände, nicht nur der deutsche, nun also doch ein. Drei Tage, nachdem DFB-Präsident Bernd Neuendorf noch glaubhaft versichert hatte, dass Manuel Neuer die Binde auf jeden Fall tragen werde.

Doch die Fifa drängte auf den letzten Drücker sowohl den DFB als auch die übrigen teilnehmenden Nationen (u.a. England, Niederlande und Dänemark) in die Ecke. Das Tragen einer solchen Binde, so die Drohung des Weltverbands, könne laut Statuten als politisches Symbol gewertet werden und eine Strafe, beispielsweise in Form einer Gelben Karte, nach sich ziehen.

Schon klar, dass Hansi Flick nicht auf Manuel Neuer verzichten möchte. Ebenso wenig wie Louis van Gaal auf Virgil van Dijk oder Gareth Southgate auf Harry Kane. Man kann verstehen, dass die Verbände den sportlichen Aspekt berücksichtigen – erst recht, wenn die Gerüchte stimmen, die Fifa hätte gar mit einem Punktabzug gedroht.

Der DFB hat sein Gesicht verloren

Der DFB hat sein Gesicht verloren

Die Freude über den neuen Sound, den man beim DFB vernommen haben wollte, dauerte exakt eine Nacht. Das Desaster mit der Spielführerbinde beschädigt alle.

Eine Blamage!

Eine Blamage!

In Deutschland haben Fußballstars häufig eine große Klappe, wenn es um Politik geht. Aber die mächtigsten Nationen schaffen es nicht, eine  Armbinde gegen die Fifa durchzusetzen.

Trotzdem ist ihr Einknicken ein einziges Armutszeugnis. Vor allem folgende Frage muss erlaubt sein: Warum waren die Verbände so naiv und studierten die FIFA-Statuten offensichtlich nicht genau, um sich auf dieses Szenario einzustellen und Alternativen in Betracht zu ziehen?

In Artikel 13.8.1 heißt es: „Für Fifa-Finalwettbewerbe muss der Kapitän einer jeden Mannschaft eine von der FIFA bereitgestellte Binde tragen.“

Es war klar, dass die Verbände damit nicht gegen die von Tag zu Tag sprachloser machende Fifa mit ihrem Peinlich-Präsidenten Gianni Infantino durchkommen.

So wirkt die One-Love-Binde leider nur wie eine nette, aber unwirksame PR-Aktion – und schon gar nicht wie ein Zeichen. Denn ein Zeichen setzt man eigentlich nur dann, wenn einem die Konsequenzen egal sind.

Der Armbinden-Skandal muss Folgen haben!

Der Rausred-Auftritt der DFB-Bosse

Der Rausred-Auftritt der DFB-Bosse

Inzwischen äußerten sich DFB-Präsident Bernd Neuendorf und Teammanager Oliver Bierhoff auf einer Pressekonferenz.

Von Alexander Sarter

Überraschend kam der Eklat wahrlich nicht. Schon vor dem Verbot der "One Love"-Binde, bei dem den Verbänden rund um den DFB die Pistole auf die Brust gesetzt wurde, hatte die Fifa mit Gianni Infantino an der Spitze mehrfach ihr wahres Gesicht gezeigt.

Es ist eine hässliche Fratze. Wer sich auf der einen Seite trotz Milliarden-Gewinnen immer noch nicht zu einem Entschädigungsfonds für WM-Gastarbeiter bekannt hat und gleichzeitig ein Symbol für Menschenrechte verbietet, der hat jeglichen Kredit verspielt.

Das Gebaren des Weltverbandes Fifa lässt im Grunde nur folgende Schlüsse zu:

  1. Die Fifa hat in ihrer derzeitigen Verfassung endgültig ausgedient. Sie ist weder ethisch noch moralisch in der Lage, für den Fußball zu sprechen.
  2. Präsident Gianni Infantino ist nicht mehr haltbar. Das ist eigentlich bereits seit langer Zeit klar. Der bizarre Auftritt des Schweizers am Samstag hat jegliche Zweifel daran zerstreut.
  3. Der DFB muss ernsthaft über Konsequenzen nachdenken. Und zwar tatsächlich über größtmögliche. Der Rückzug von der WM sollte eine Option sein. So könnte der Verband sein Gesicht wahren und ein weltweit beachtetes Zeichen setzen. Mehr denn je wird nun deutlich, dass ein Boykott ohnehin die richtige Entscheidung gewesen wäre.

Alexander Sarter ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)

Perspektivwechsel

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